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Hamburger Morgenpost
HSV Handball wacht erst nach „Tor-Klau“ auf

Der HSV Handball bleibt seiner Linie treu. Seit 2010 haben die Hamburger kein Heimspiel in der Bundesliga im März verloren. Auch gegen Schlusslicht SG BBM Bietigheim gab es einen Sieg. Der HSV gewann vor 5752 Zuschauern mit 28:23 (12:13). Für das Highlight sorgten die Schiedsrichter.

So etwas hat es im Handball bisher auch nicht oft gegeben. In der 26. Minute knallte Adrian Pfahl den Ball bei angezeigtem Zeitspiel in Bedrängnis ins Tor. Vom hinteren Torgestänge flog die Kugel wieder ins Feld. Die Schiedsrichter Pawel Fratczak und Paulo Ribeiro sahen das aber anders. Der Ball soll vom Pfosten zurückgesprungen sein. Ein Skandal. „Das habe ich noch nie erlebt“, staunte Kevin Schmidt. Es ging weiter und auf der anderen Seite entschieden die Unparteiischen auf Siebenmeter. 11:11 statt 12:10-Führung kurz vor der Pause.

Doch der HSV ließ sich davon nicht weiter aus dem Konzept bringen. Nach Superstart (4:0, 5.) ging plötzlich gar nichts mehr und das abgeschlagene Schlusslicht aus Bietigheim kam wieder ran, führte sogar zur Halbzeit mit 13:12. „Das war wieder eine Achterbahn der Gefühle“, schnaufte Trainer Jens Häusler durch.

Im zweiten Durchgang drehten die Hamburger auf und zogen davon. „Da haben wir unser Ding durchgezogen“, sagte Jogi Bitter. Der HSV ließ nichts mehr anbrennen und bleibt im März eine Macht. „Gut, dass das Nicht-Tor nicht entscheidend war“, sagte Geschäftsführer Christian Fitzek happy. Das Duo Fratczak/Ribeiro muss also keine Albträume plagen.

STATISTIK – HSV-Tore: Hansen (5), Mahe (5), Schröder (5), Hens (3), Simicu (3), Schmidt (3/1), Lindberg (2), Flohr (1), Pfahl (1); bester Werfer Bietigheim: Schmid (8); Strafminuten: 10/12; Rote Karte: Schröder (51./3. Zeitstrafe)


Ludwigsburger Kreiszeitung
SG BBM macht sich einen Namen

Die Bundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim unterlagen dem HSV Hamburg gestern Abend in einem lange Zeit ausgeglichenen Spiel mit 23:28. Nach der erste Hälfte lag die SG mit 13:12 in Front.

„HSV gegen ein Team der Namenlosen“ titelte die Hamburger Morgenpost vor dem ungleichen Duell des Champions-League-Siegers von 2013 und dem Tabellenletzten aus Bietigheim. Nach dem über 50 Minuten bärenstarken Auftritt der Schwaben, dürften vielen der 5752 Zuschauer in der riesigen Q2-Arena die Namen der SG-Spieler in Erinnerung bleiben.
Allen voran der von Dominik Schmid, der Ex-Nationaltorhüter Johannes Bitter gleich achtmal die Kugel in die Maschen donnerte. Die erstmals mit der Bahn angereisten Ellentäler schienen zu Beginn mit ihren Gedanken noch im Schlafwagenabteil zu sein. Nach fünf Minuten lag der HSV bereits mit 4:0 in Front.
Danach nahm die SG im ICE-Tempo Fahrt auf. Christian Schäfer gelang nach 14 Minuten der Ausgleich zum 6:6. Die HSV-Fans rieben sich die Augen, als Linksaußen Andre Lohrbach die SG mit 12:11 in Führung schoss. Kreisläufer Patrick Rentschler sorgte mit seinem Treffer für den 13:12-Halbzeitstand.
Die ohne Romas Kirveliavicius und Marco Rentschler angetretenen Gäste dominierten auch zu Beginn des zweiten Abschnitts. Rückraumshooter Schmid baute mit einem Doppelschlag die Führung auf 17:14 aus (36.) Auch nach 43 Minuten lagen die spielerisch und kämpferisch überzeugenden Bietigheimer in Front (19:18). Nationalspieler Pascal Hens erzielte für den HSV die 21:20 Führung.
Den Ausgleich verpasste Rechtsaußen Schäfer, der einen Siebenmeter an die Latte knallte. Danach kassierte die SG innerhalb fünf Minuten drei Zeitstrafen. Die Überzahl nutzte Hamburg clever aus und enteilte über 23:21 (51.) auf 28:23. „Das war ein klasse Vorstellung meiner Mannschaft. Am Ende waren meine Jungs zu grün, um gegen das abgezockte Hamburger Team zu punkten,“ resümierte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer.
HSV: Bitter; Schmidt (3/1), Schröder (5), Simicu (3), Flohr (1), Hansen (5), Lindberg (2/1), Mahé (5), Hens (3), Pfahl (1), Feld.
SG BBM: Kulhanek; Haller (1), Patrick Rentschler (1), Praznik (2), Schmid (8), Salzer (1), Dahlhaus (2), Schäfer (3/2), Blodig (1), Lohrbach (4), Emrich, Scholz.


Bietigheimer Zeitung
SG BBM Bietigheim: Keine Punkte nach starkem Auftritt


Der Tabellenletzte SG BBM Bietigheim war im Spiel der Handball-Bundesliga beim HSV Hamburg 45 Minuten ein gleichwertiger Gegner. Nach 30 Minuten führten die Gäste mit 13:12, am Ende verloren sie mit 23:28.

Die starke Leistung der SG BBM Bietigheim vor 5752 Zuschauern in der o2-World in Hamburg-Stellingen blieb unbelohnt. Bis zur 45. Minute agierte der Bundesliga-Tabellenletzte auf Augenhöhe. Dann schalteten die Hamburger einen Gang hoch und machten aus dem 20:20 ein 23:20. Die SG BBM kam zwar nochmal auf 21:23 heran, den Sieg ließ sich der HSV aber nicht mehr nehmen. "Da waren wir ein Stück weit zu grün und nicht abgezockt genug. Mit fünf Toren zu verlieren, war zu hoch. Die Mannschaft war sehr engagiert und hat es spielerisch und kämpferisch gut gemacht", meinte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer nach der aufregenden Partie.

Anfangs sah es für die ohne die verletzten Romas Kirveliavicius und Marco Rentschler angetretenen Gäste schlecht aus. Nach vier Minuten führten die Hamburger mit 4:0. "Da waren wir noch im Zug", meinte Mayerhoffer über den zähen Beginn seines Teams. Die Hinfahrt bewältigten die Bietigheimer auf der Schiene, zurück ging es dann im Bus.

Christian Schäfer gelang per Siebenmeter der erste Bietigheimer Treffer. Bis zum 5:1 hatte der HSV klare Vorteile, doch dann war das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer drin im Spiel. "Da haben wir uns richtig reingekämpft", lobte der SG-Coach. In der 14. Minute glich Schäfer zum 6:6 aus. Zwar schafften die Gastgeber beim 10:7 nochmals einen Vorsprung von drei Treffern, aber das Schlusslicht ließ sich nicht abschütteln. Schäfer glich per Siebenmeter zum 11:11 aus, Patrick Rentschler erzielte den Treffer zur 13:12-Halbzeitführung.

In der zweiten Hälfte führte die SG BBM 16:14 und 17:15 und glich beim 20:20 durch Rok Praznik letztmals aus. Die Hamburger, die sich nach der frühen klaren Führung wohl zu sicher waren und sich in vielen Einzelaktionen verzettelten, fanden zu besserem Zusammenspiel und zogen das Tempo an. "Torwart Johannes Bitter hat das Tor zugenagelt, wir waren zweimal in Unterzahl und haben noch einen Siebenmeter vergeben", meinte Bietigheims Trainer zur Schlussphase. Da kam bei den Gästen auch Fynn Beckmann aus der zweiten Mannschaft zum Einsatz.

Bester Werfer bei der SG BBM war Dominik Schmid mit acht Treffern. Bei Hamburg trafen Kentin Mahé, Henrik Toft Hansen und Stefan Schröder je fünfmal. Schröder musste in der 51. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe vom Feld.

"Das war eine Achterbahn der Gefühle. Wir sind sehr konzentriert gestartet. Beim Stand von 4:0 schlichen sich leichtsinnige Fehler ein. Bietigheim wurde deutlich stärker und hat über den Kampf zurück ins Spiel gefunden. Wir haben unsere Chancen nicht konsequent ausgespielt. In der zweiten Halbzeit konnten wir nochmal zulege. Am Ende muss ich mit dem Spiel zufrieden sein, weil wir gegen einen sehr kampfstarken Gegner gespielt haben", kommentierte HSV-Coach Jens Häusler die Partie.

Am Sonntag erwartet die SG BBM Bietigheim in der MHP-Arena in Ludwigsburg die HSG Wetzlar.

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