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Allgemeine Zeitung - Rhein Main Presse
Löwen holen sich Selbstvertrauen

Vor den schweren Spielen gegen Flensburg und Kiel lösen Mannheimer Pflichtaufgabe

MANNHEIM - (boh). Die Rhein-Neckar Löwen haben ihre Pflichtaufgabe erfüllt. Mit einem souveränen 35:25 (21:14)-Heimerfolg vor 3983 Zuschauern in der SAP Arena über das Tabellenschlusslicht SG BBM Bietigheim eroberten die Mannheimer zugleich Platz eins in der Bundesliga vom THW Kiel zurück. Bester Torschütze bei den Löwen war Patrick Groetzki. Der Rechtsaußen erzielte zehn Treffer.

Allerdings musste Coach Nikolaj Jacobsen neben dem Spanier Gedeon Guardiola, der wegen einer Schulterverletzung länger ausfällt, auch auf den Isländer Alexander Petersson verzichten. Der Rückraumspieler klagte über Nackenprobleme. Ob er am Samstag im Bundesliga-Spitzenspiel zu Hause gegen den Dritten SG Flensburg-Handewitt (17 Uhr) dabei sein kann, ist fraglich. Ein anderer Löwen-Spieler feierte aber nach längerer Verletzungspause ein gelungenes Comeback.

Ein Wurf, ein Treffer. Bjarte Myrhol meldete sich nach seiner Knieoperation in der WM-Pause, die den Norweger zuletzt zum Zuschauen zwang, eindrucksvoll zurück. Der Kreisläufer durfte gegen Bietigheim von Anfang an ran und zeigte eine ordentliche Leistung. „Es war wieder ein guter Anfang“, sagte Myrhol, der gegen Bietigheim aber nur im Angriff zum Einsatz kam. „Für die Abwehr reichte es noch nicht, da fehlt noch die Kraft“, so Myrhol. „Bjarte hat nach seiner Verletzung sehr gut gespielt“, sagte Nicolaj Jacobsen, der sich mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden zeigte und vor allem seine neue Abwehrformation lobte: „Nach dem Ausfall von Gedeon Guardiola wusste ich vor dem Spiel nicht, wo wir in der Defensive stehen. Aber Stefan Kneer und Kim Ekdahl du Rietz haben das super gemacht, vor allem Stefan hat hervorragend gedeckt.“

Der Löwen-Coach beobachtete ruhig, wie seine Mannschaft mit der 5:1-Deckung, in der Kapitän Uwe Gensheimer vorgezogen spielte, ordentlich agierte. Bietigheim hielt bis zur 15. Minute mit. Dann setzten sich die Löwen aber von 8:6 mit fünf Toren in Folge auf 15:8 (20.) ab. Den Vorsprung von sieben Toren zur Pause bauten die Mannheimer auf 24:14 (35.) und zeitweise sogar auf 14 Treffer (33:19/50.) aus. Bietigheim gelang am Ende noch Ergebniskosmetik.

„Nach der Niederlage am letzten Samstag gegen Skopje in der Champions League tut dieser Erfolg gut“, betonte Bjarte Myrhol, der insgesamt vier Treffer zum 35:25-Triumph beisteuerte. Und der Rückkehrer sagte: „Im Hinblick auf die beiden wichtigen Spiele am Samstag gegen Flensburg und dann am Mittwoch gegen Kiel gibt das auf jeden Fall Selbstvertrauen.“

Im Achtelfinale der Champions League müssen die Löwen zunächst zu Hause ran. Ein genauer Termin für das Spiel gegen Pick Szeged steht noch nicht fest. „Szeged ist keine leichte Aufgabe“, befand unterdessen Löwen-Trainer Jacobsen.


Ludwigsburger Kreiszeitung
Groetzki nervt Bietigheim

In der Höhle der Löwen gab es für den Aufsteiger nichts zu holen. Die Bietigheimer Bundesliga-Handballer verloren in Mannheim mit 25:35 (14:21).

Mit diesem Erfolg vor 4000 Zuschauern zogen die Rhein-Neckar Löwen Mannheim nach Punkten mit dem deutschen Meister THW Kiel gleich (beide 40:6). Aufgrund der besseren Tordifferenz (136:133) setzten sich die Nordbadener an die Spitze der Handball-Bundesliga. Bei Bietigheim musste Keeper Darko Stanic wegen einer im Spiel in Kiel erlittenen Zerrung passen. Vertreten wurde er zunächst von Mihailo Radovanovic. Später nahm Jan Kulhanek den Platz zwischen den Pfosten ein.
Das Duo der SG bekam den Torhunger des Mannheimer Flügelfitzers eindrucksvoll zu spüren. Rechtsaußen Patrick Groetzki hatte am Ende satte zehn Treffer auf seinem Konto. Der andere herausragende Mann bei den Gastgebern, Niklas Landin Jacobsen, entnervte mit 16 Paraden die Bietigheimer Schützen. Die körperlich robusten Roko Praznik (5) und Romas Kirveliavicius (4) konnten sich gegen die Mannheimer Recken noch am ehesten durchsetzen. Viermal traf auch Dominik Schmid ins Schwarze.
Bis zum 9:7 (16. Minute) hielten die wacker kämpfenden Gäste den Rückstand in Grenzen. Dann machte Groetzki ernst: Über 13:8 (20.) und 16:9 (23.) steuerten die Löwen den 21:14-Halbzeitstand an. In der 35. Minute war es erneut Wirbelwind Groetzki, der erstmals einen Zehn-Tore-Abstand herstellte (24:14).
Erst nach zehn Minuten gelang der SG das erste Tor in der zweiten Halbzeit zum 15:27. Mit vier Treffern in der Schlussphase gestaltete Schmid das Ergebnis noch etwas freundlicher.
Am Samstag tritt die SG BBM Bietigheim in der MHP-Arena in Ludwigsburg an. Zu Gast ist der VfL Gummersbach.
Mannheim: Rutschmann, Landin; Gensheimer (3/1), Myrhol (4), Kneer (3), Groetzki (10), Schmid, Ekdahl du Rietz (4), Steinhauser (1), Sigurmannsson (1), Larsen (4), Ganshorn, Reinkind (5).
Bietigheim: Kulhanek, Radovanovic; Salzer (2), Heuberger (2), Haller (2), Emrich, Lohrbach, Blodig, Dahlhaus (3), Rentschler (2), Scholz (1), Schmid (4), Kirveliavicius (4), Praznik (5/2).


Bietigheimer Zeitung
SG BBM Bietigheim unterliegt bei den Rhein-Neckar Löwen mit 25:35

Die SG BBM Bietigheim hat den Führungswechsel in der Handball-Bundesliga nicht verhindern können. Die Rhein-Neckar Löwen schlugen den Aufsteiger mit 35:25 und verdrängten Kiel durch das nun bessere Torverhältnis von Platz eins.

Innerhalb von drei Tagen haben die Handballer der SG BBM Bietigheim in der Bundesliga zwei Lektionen erhalten. Beim Gastspiel in Kiel ging der Tabellenletzte am Sonntag nach einer starken ersten Hälfte im zweiten Abschnitt unter und unterlag am Ende klar mit 27:40. Dank eines Schlussspurts in den letzten acht Minuten hielt der Aufsteiger am Dienstagabend die Niederlage bei den Rhein-Neckar Löwen immerhin in Grenzen: Die SG BBM musste sich vor 3983 Zuschauern in der Mannheimer SAP-Arena mit 25:35 geschlagen geben. Bei den Löwen war Rechtsaußen Patrick Groetzki mit zehn erzielten Toren der überragende Spieler.

Durch den Heimerfolg eroberte der Vizemeister aus Nordbaden zugleich die Tabellenführung vom THW Kiel zurück - dank des nun um drei Treffer besseren Torverhältnisses. "Spitzenreiter, Spitzenreiter" skandierten die Fans des Champions-League-Mitfavoriten nach der Partie freudetrunken.

Das Duell hatte für die Bietigheimer bereits unter einem schlechten Stern gestanden. Stammkeeper Darko Stanic machte zwar die Fahrt nach Mannheim mit dem Mannschaftsbus mit. Wegen einer Zerrung, die er sich in Kiel zugezogen hatte, konnte der Serbe aber gegen seinen künftigen Klub nicht auflaufen. Dafür feierte der Tscheche Jan Kulhanek nach seiner Knieverletzung sein Comeback im Tor.

Bis zum 18:10 in der 24. Minute sah sich allerdings der junge Keeper Mihailo Radovanovic der Mannheimer Offensivgewalt ausgesetzt. Die Ausnahmekönner der Löwen nahmen die Partie gegen den designierten Absteiger aus Bietigheim von Beginn an ernst und boten eine konzentrierte Vorstellung. Speziell die deutschen WM-Teilnehmer Uwe Gensheimer und Patrick Groetzki, die die Flügelzange bildeten, wussten zu gefallen. Einen starken Eindruck hinterließ auch Bjarte Myrhol. Der nach seiner Knieblessur in den Löwen-Kader zurückgekehrte Norweger ersetzte den verletzten spanischen Nationalspieler Gedeon Guardiola am Kreis eins zu eins.

Bis zur 18. Minute konnten die Schützlinge von Trainer Hartmut Mayerhoffer dem Mannheimer Star-Ensemble Paroli bieten und lagen nur mit 8:10 hinten. Doch dann zog der haushohe Favorit die Zügel an und bis zur Pause auf 21:14 davon. Gerade mit dem Trio Groetzki, Gensheimer und Myrhol wurde die Bietigheimer Abwehr überhaupt nicht fertig. Hinzu kamen viele technische Fehler, die das Weltklasse-Team von Trainer Nikolaj Jacobsen gnadenlos ausnutzte.

Im zweiten Durchgang ging die Löwen-Lehrstunde für den Aufsteiger zunächst weiter. Der Gastgeber baute den Vorsprung mit einem 7:1-Lauf auf 28:15 aus (42.). Bei der SG BBM lief im Angriff dagegen nichts mehr zusammen. Als zusätzliches Handicap erwies sich die Disqualifikation von Kreisläufer Julius Emrich, der bereits in der 32. Minute die dritte Zeitstrafe aufgebrummt bekommen hatte.

Nach dem 20:34 gelang Bietigheim gegen den nun spielenden zweiten Anzug der Mannheimer immerhin noch eine Resultatsverbesserung. Mit viel Einsatz drückten die Gäste den Rückstand in den letzten acht Minuten in den einstelligen Bereich. Fünf Tore in Folge warfen sie zwischen der 52. und der 60. Minute, vier davon gingen allein auf das Konto von Dominik Schmid. Nur weil Mads Mensah Larsen zwei Sekunden vor Spielende noch einmal für die Löwen traf, fiel die Niederlage der SG BBM zweistellig aus. Dennoch konnten die Bietigheimer letztlich mit erhobenen Häuptern vom Feld gehen, getreu dem Motto: Ein guter Schluss ziert alles. Ein Lichtblick war zudem Christian Heuberger, der nach seiner Einwechslung zweimal vom Kreis erfolgreich war - die ersten Bundesliga-Treffer des Kapitäns nach seiner einjährigen Verletzungspause.

Stimmen zum Spiel
Hartmut Mayerhoffer, Trainer der SG BBM Bietigheim: Das waren von uns sehr gute erste 15 und sehr gute 15, 20 letzte Minuten. Dazwischen war die Fehlerquote zu hoch. Gerade nach der Anfangsviertelstunde haben wir zu viele technische Fehler gemacht. Das ist gegen einen so guten Gegner tödlich. So kam die Stärke der Rhein-Neckar Löwen zum Tragen. Sie haben einfache Tempogegenstoß-Tore erzielt. Es war wichtig, dass wir bis zum Schluss gekämpft haben und den Abstand reduzieren wollten. Das hat die Mannschaft am Ende auch sehr gut gemacht.

Nikolaj Jacobsen, Coach der Rhein-Neckar Löwen: Ich bin mit sehr vielen Dingen zufrieden. Vor dem Spiel wusste ich nicht, wie wir nach dem Ausfall von Gedeon Guardiola in der Abwehr stehen würden. Die erste Halbzeit war sehr gut. Da haben wir mit viel Druck und Tempo gespielt. Am Schluss habe ich einige Spieler geschont. Denn wir haben nun ein hartes Programm vor uns. Die letzten sechs, sieben Minuten waren wir zu unkonzentriert. Ich weiß, dass jetzt jeder wieder übers Torverhältnis spricht, aber da müssen wir ruhig bleiben. Ich gehe zuversichtlich in die nächsten Spiele.

Mannheim - Bietigheim 35:25 (21:14)

Rhein-Neckar Löwen: Landin; Groetzki (10), Reinkind (5), Myrhol (4), Larsen (4), Gensheimer (3/1), Kneer (3), Ekdahl du Rietz (4), Sigurmannsson (1), Steinhauser (1), Ganshorn, Schmidt.

SG BBM Bietigheim: Radovanovic, Kulhanek; Praznik (5/2), Schmid (4), Kirveliavicius (4), Dahlhaus (3), Haller (2), Heuberger (2), Salzer (2), Marco Rentschler (2), Scholz (1), Emrich, Lohrbach.

Siebenmeter: 1/1 - 2/2.

Zwei-Minuten-Strafen: 3 - 4.

Rote Karte: Emrich (32./Bietigheim).

Schiedsrichter: Florian Gerhard (Ingelheim), Tobias Küsters (Saulheim).

Zuschauer: 3983.

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