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Ludwigsburger Kreiszeitung
Rückschlag für Bietigheim im Schwaben-Derby

Handball-Zweitbundesligist muss sich beim TV Neuhausen/Erms mit 27:31 geschlagen geben – Marco Rentschler siebenfacher Torschütze

Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim musste im Kampf um die Aufstiegsplätze einen Rückschlag einstecken. Gegen den TV Neuhausen/Erms unterlag das Team mit 27:31 (11:16) und ist auf Rang 5 zurückgefallen.

„Wenn du in diesem Hexenkessel etwas holen willst, muss alles passen“, analysierte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer das leidenschaftlich umkämpfte Derby der schwäbischen Rivalen. Was seine Mannschaft in der ersten Hälfte ablieferte, reichte nicht aus, um die um ihre letzte Aufstiegschance fightenden Gastgeber im Zaum zu halten. Zu viele Ballverluste gegen die offensiv und giftig agierende TV-Deckung spielten den Ermstäler in die Karten.

Kamen die SG-Angreifer mal zum Abschluss, scheiterten sie an Torhüter Magnus Becker. Der Teufelskerl im Neuhäuser Kasten war mit elf Paraden, davon etliche freie Würfe, maßgeblich an der 16:11-Halbzeitführung beteiligt. Sein Gegenüber Jan Kulhanek, der in der 25. Minute von Pascal Welz abgelöst wurde, brachte nur dreimal die Hände an den Ball. Während SG-Coach Mayerhoffer mit der Chancenverwertung seines Teams haderte, schwärmte TVN-Trainer Aleksandar Stevic: „Die ersten 30 Minuten war das Beste in dieser Saison.“

Nach dem 14:20-Rückstand in der 37. Minute begann die stärkste Phase der nie aufsteckenden Gäste. Ein 5:0-Lauf durch Treffer von Marco Rentschler, Andre Lohrbach, Timo Salzer sowie zwei Rückraumkracher von Robin Haller brachte die Ellentäler auf 19:20 heran. Doch die Hoffnung der mitgereisten SG-Fans auf etwas Zählbares währte nur 85 Sekunden, danach lag Neuhausen wieder mit vier Toren vorne (23:19). Beim 23:26 (53.) war es der für Becker eingewechselte Jan-Steffen Redwitz der mit drei Glanzparaden in Serie gegen Würfe von Marco Rentschler und Timo Salzer den Gästen endgültig den Zahn zog. „Die bärenstarken Torhüter von Neuhausen haben uns das Genick gebrochen“ begründete Coach Mayerhoffer, warum es trotz der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte nicht zu einem Punktgewinn gereicht hatte.

SG BBM: Kulhanek; Welz; Marco Rentschler (7/2), Haller (5), Timo Salzer (4), Patrick Rentschler (3), Blodig (2), Coors (2), Lohrbach (2/1), Barthe (1), Thorsten Salzer (1), Heling, Dahlhaus.

 


Bietigheimer Zeitung
Bittere Schlappe im Derby: SG BBM Bietigheim verliert Verfolgerduell

Die SG BBM Bietigheim hat das Verfolgerduell der Zweiten Handball-Bundesliga beim TV Neuhausen mit 27:31 verloren. Eine schwache Torquote und eine lange zu zahme Abwehr waren die Hauptgründe für die erste Bietigheimer Niederlage nach zuvor 9:1 Punkten.

Die Premiere in der Tübinger Paul-Horn-Arena haben sich die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim anders vorgestellt: Bei ihrem allerersten Auftritt in der Universitätsstadt erwischten sie einen ihrer eher schlechteren Abende und unterlagen dem Aufstiegsrivalen TV Neuhausen mit 27:31. Zum Verhängnis wurde den Bietigheimern zum einen die schwache Chancenverwertung. Zum anderen agierte die SG-Abwehr vor allem in der ersten Hälfte nicht so kompakt und energisch, wie man es sonst von ihr gewohnt ist. Durch die Niederlage im Schwabenderby musste die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer den vierten Tabellenplatz an Neuhausen abtreten und ist nun Fünfter. Nach Minuspunkten steht Bietigheim aber immer noch auf Rang drei und damit einem Aufstiegsplatz.

Die 1312 Zuschauer sahen in dem Tübinger Hexenkessel eine packende Begegnung. Zu Beginn lief noch alles nach Wunsch der SG BBM. Die Mayerhoffer-Schützlinge kamen gut in die Partie und lagen in der Anfangsphase sogar dreimal mit je einem Treffer vorne. Gerade Kreisläufer Patrick Rentschler brachten die Neuhausener zunächst gar nicht unter Kontrolle. Fortan häuften sich bei Bietigheim aber die Fehlwürfe. Pech hatte insbesondere Linksaußen André Lohrbach, der erst einen Siebenmeter verwarf und dann im Eins-gegen-eins-Duell am glänzend aufgelegten TVN-Keeper Magnus Becker scheiterte.

Die schwache Trefferquote wäre noch zu verschmerzen gewesen, wenn zumindest die Abwehr sicher gestanden hätte. Doch auch da taten sich Lücken auf, was der gastgebende Ex-Erstligist zu einer zwischenzeitlichen 12:8-Führung nutzte (24.). Obendrein sah Bietigheims Schlussmann Jan Kulhanek bei den platzierten Würfen des Gegners aus dem Rückraum meist kein Land. Das registrierte auch Mayerhoffer - und beorderte Ersatzmann Pascal Welz für Kulhanek zwischen die Pfosten.

Allerdings konnte auch der junge Torhüter nicht verhindern, dass Neuhausen gegen Ende der ersten Hälfte Oberwasser bekam. Das Team um den überragenden Spielmacher Nico Büdel warf zwischen der 26. und der 30. Minute nach einem 12:10-Zwischenstand noch ein komfortables Fünf-Tore-Polster heraus. Besonders bitter war aus Bietigheimer Sicht Büdels Treffer mit dem Pausensignal - zugleich das schönste Tor der ganzen Begegnung: Der Regisseur sprang nach einem Pass von Philipp Keinath in den Kreis und schloss im Flug direkt zum 16:11-Halbzeitergebnis ab.

Im zweiten Spielabschnitt bewies die SG BBM Moral und kämpfte sich gegen nachlassende Neuhausener zurück in die Partie. Speziell Welz lief nun zur Bestform auf. Als Robin Haller mit einem Knaller in den Torwinkel auf 19:20 verkürzte (43.), war das Duell offener denn je. Doch leichtfertige Fehler im Spielaufbau sowie die eine oder andere strittige Entscheidung der Schiedsrichter verhinderten die komplette Wende. Die Ermstäler schlugen mit drei Toren innerhalb von 52 Sekunden zurück. Keinath und Markus Hansen schlossen dabei kurz hintereinander Tempogegenstöße erfolgreich ab (44.).

Bietigheim versuchte in der restlichen Spielzeit zwar noch einmal alles, aber ein zweites Mal gab der TVN seine deutliche Führung nicht mehr aus der Hand. Am Ende bejubelte Neuhausen einen 31:27-Derbyerfolg und feierte diesen ausgelassen mit La Ola zur Triumph-Hymne "So sehn Sieger aus".

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