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Gelnhäuser Tageblatt
Baustelle Chancenverwertung

TV Hüttenberg nur im Endspurt stark

Gegen den bestens bekannten Wackler von Timo Salzer konnte sein ehemaliger Wetzlarer Mannschaftskollege Alois Mraz nur mit einem Foulspiel reagieren. Die beiden schüttelten sich freundschaftlich die Hand und der Tscheche verließ mit einem versöhnlichen Lächeln das Spielfeld. Zu diesem Zeitpunkt war die Partie zwischen dem TV Hüttenberg und der SG BBM Bietigheim im Grunde bereits entschieden – für die Hausherren alles andere als erfreulich. Schließlich spiegelte der 23:25 (10:14)-Endstand nicht wirklich den tatsächlichen Spielverlauf der Partie in der 2. Handball-Bundesliga wider, denn die weitgehende Spieldominanz der Schwaben ließ sich an dieser Stelle kaum dementierten.


TV Hüttenberg – SG Bietigheim 23:25

„Ich denke, dass wir heute an uns selbst gescheitert sind. Obwohl wir eine gute Kampfleistung gezeigt haben, war es über weite Strecken kein gutes Spiel von uns“, gab Hüttenbergs Kapitän Andreas Lex zu. Wie Trainer Heiko Karrer bestätigte, haperte es vor allem an der Chancenverwertung. Zu viele freie Würfe landeten im Fangnetz, den Händen von SG-Schlussmann Jan Kulhanek oder brachten das Aluminium zum Vibrieren. „An dieser Baustelle müssen wir einfach weiter arbeiten und die klaren Torgelegenheiten schlichtweg besser verwerten. Außerdem dürfen nicht immer zu hastig nach unseren Chancen suchen“, sagte Karrer weiter.

Schon die erste Aktion war durch Hektik charakterisiert. Bereits während des Spielaufbaus landete die Harzkugel in den Händen von Hannes Lindt, der mit einem einfachen Gegenstoß zum ersten Treffer für die Bietigheimer traf. Die Gastgeber mussten in jeder Offensivaktion extrem viel in die Waagschale legen und sich immer wieder aufs Neue aufreiben. Ganz anders die Gäste, die ihren stärksten Akteur, Robin Haller, komfortablerweise sogar nur von der Bank bringen konnten. Als er spielte, wurde er oft zu spät angegangen, zeigte dann seine technischen Qualitäten und hämmerte das Spielgerät kompromisslos in die Maschen. Den ersten Drei-Tore-Vorsprung des Teams von Übungsleiter Hartmut Mayerhoffer stellte Flügelflitzer Andre Lohrbach her, der in der 27. Spielminute per Konterangriff auf 12:9 traf.

„Unsere Abwehr in Kombination mit der Torhüterleistung hat mir heute besonders gut gefallen“, lobte der Gästecoach, dessen Team selbst in Unterzahl wichtige Akzente setzte. Hüttenberger suchte gerade in Überzahl viel zu früh schwierige Wurfgelegenheiten, anstatt entsprechende Situationen mit größerer Übersicht auszuspielen.

Im zweiten Durchgang rückte der TVH erkennbar früher auf die torgefährliche Rückraumachse der Gäste heraus, doch verharmloste zunehmend in der eigenen Offensive. Manchmal schienen die Abschlussversuche gar schon eine verzweifelte Note anzunehmen, sodass die flinke Auswärts-Formation nur noch ihre starke Konterqualität ausspielen brauchte. Wiederum war es in der 42. Minute Lohrbach, der mit dem Treffer zur 21:14-Führung eine Vorentscheidung herstellte. Erst dann nahm der TVH noch mal alles beisammen und erzielte ein ums andere Tor mit der Brechstange. Plötzlich gewannen diese Bemühungen eine beachtliche Selbstläuferautomatik, doch um hier wirklich noch etwas drehen zu können, war Bietigheim zu weit davongezogen. „Wenn wir nächste Woche mit demselben Einsatz in Aue antreten und unsere Chancen verwandeln, dann werden wir die beiden Punkte mitnehmen“, behielt Lex dennoch seine Zuversicht.

Hüttenberg: Ritschel, Poltrum (ab 38.); Pechstein (2), Hoepfner, Lex (3/1), Lambrecht (1), Wernig (4/2), Scholz (2), Mraz (5), Fernandes (3), Mappes (1), Pausch (1), Schmidt, Ludwig (1)

Bietigheim: Kulhanek, Welz (n.e.); Haller (5), P. Rentschler, Ti. Salzer (2), Heuberger, Schäfer (7/4), Coors (1), Blodig (1), Heling, Lindt (3), Th. Salzer, M. Rentschler, Lohrbach (6)

Schiedsrichter: Kropp/Siebert (Osnabrück) – Zuschauer: 935 – Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Pechstein, Wernig, Lex, Mraz; – Haller, Th. Salzer) – Siebenmeter: 3/5:4/4 (Wernig und Lex scheitern an Kulhanek)

Ludwigsburger Kreiszeitung
Stenzels Extralob für Bietigheim

Mit dem 25:23 (14:10)-Sieg beim TV Hüttenberg hat sich Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim in die vordere Tabellenregion vorgearbeitet. Der Auswärtscoup ist die richtige Einstimmung für den Hit gegen Tabellenführer TusemEssen am kommenden Freitag in der MHP-Arena Ludwigsburg.

Ein vor allem in der Abwehr bärenstarker Auftritt mit einem erneut glänzend aufgelegten Jan Kulhanek im Kasten war die Basis für die bis zur 52. Minute souveräne Vorstellung der Bietigheimer. Zu diesem Zeitpunkt lag die SG mit 25:18 in Front und schien einem ungefährdeten Sieg entgegenzusteuern.

Erst als Hüttenbergs Trainer Heiko Karrer auf eine offene Manndeckung umschaltete, riss bei den Ellentälern der Faden. „Da haben wir uns von der Hektik in der Halle anstecken lassen“, bemängelte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer, der ansonsten nur Lob für sein Team verteilte.

SG-Keeper Kulhanek kaum zu überwinden

Während den Gästen in den verbleibenden acht Minuten kein Treffer mehr gelang, holten die Gastgeber, angetrieben von den knapp 1000 Fans, Tor um Tor auf. Der Schlussspurt von Hüttenberg kam jedoch zu spät, näher als zwei Tore (23:25) kamen die Mittelhessen nicht mehr heran.

Nur bis zur 25. Minute (9:10) konnte der noch sieglose Ex-Erstligist mithalten, danach zog die SG durch Treffer von Andre Lohrbach (2), Robin Haller sowie Timo Salzer bis zum Seitenwechsel auf 14:10-davon. Einmal Fahrt aufgenommen war der SG-Express auch in der zweiten Hälfte nicht mehr zu stoppen. Ausgehend von dem glänzend funktionierenden Abwehrbollwerk, mit dem schier unüberwindlichen Keeper Kulhanek, war Bietigheim der Chef in der einst so gefürchteten Hüttenberger Sporthalle.

Der 32-jährige Kulhanek schnappte sich neben 15 Würfen auch noch zwei Siebenmeter. Im Angriff wirbelten die Flügelflitzer Lohrbach (6 Tore) sowie Christian Schäfer (7/4) die Hüttenberger Defensive gehörig durcheinander.

Von SG-Torjäger Haller war man nach seinen fünf sehenswerten Treffern so angetan, dass sie den 27-jährigen zum Spieler des Tages wählten. Ein Extralob gab es zudem von Ex-Trainer Vlado Stenzel, der die deutsche Nationalmannschaft 1978 zum WM-Titel führte: „Bietigheim war viel stärker als Hüttenberg“.

SG BBM: Kulhanek; Schäfer (7/4), Lohrbach (6), Haller (5), Lindt (3), Timo Salzer (2), Blodig (1), Coors (1), Patrick Rentschler, Marco Rentschler, Heuberger, Heling, Thorsten Salzer.

Bietigheimer Zeitung
SG BBM: Auswärtssieg als Werbung

Ihren ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison feierten die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim mit dem 25:23 (14:10) beim TV Hüttenberg. Der Erfolg ist beste Werbung für das Spiel am Freitag in Ludwigsburg gegen den Tabellenführer Tusem Essen.

Das Lob für die klasse Vorstellung der SG BBM Bietigheim im Auswärtsspiel beim TV Hüttenberg kam schon nach 30 Minuten und einer 14:10-Führung aus berufenem Munde. "Bietigheim ist viel stärker", meinte Vlado Stenzel, der ehemalige deutsche Bundes-und Weltmeistertrainer über die strukturierte, abgeklärte und zielstrebige Spielweise der Mannschaft seines Kollegen Hartmut Mayerhoffer.

52 Minuten lang boten die Bietigheimer eine ausgezeichnete Leistung und legten den Grundstein für den verdienten Sieg. Der geriet in den letzten acht Minuten zwar nicht mehr in Gefahr, es wurde aber zumindest nochmal eng. Denn nach Tim Coors Tor zum 25:19 trafen die Gäste nicht mehr ins gegnerische Netz. Dafür gelangen den Hüttenbergern noch fünf Treffer durch Daniel Wernig, der zwei Siebenmeter versenkte, Alois Mraz, Andreas Scholz und Andreas Lex zum 23:25-Endstand.

"Gut, dass wir zuvor schon viele Tore erzielt haben. Es war ein absolut verdienter und souveräner Sieg", freute sich SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer über seinen ersten Auswärtssieg mit Bietigheim im zweiten Spiel in der Fremde. Ein Extralob vom Trainer gab es für Torhüter Jan Kulhanek: "Er hat eine richtig starke Leistung geboten." Zwei Siebenmeter hielt der Ex-Essener auch. In der zwölften Minute gegen Wernig und in der 40. gegen Lex. Vor Kulhanek hatten die Bietigheimer eine bärenstarke Abwehr postiert, die sich auch in Unterzahl nicht so leicht knacken ließ. Mitten drin stand dabei Patrick Rentschler seinen Mann, der viel Spielanteile hatte, da Kapitän Christian Heuberger grippegeschwächt nur hin und wieder zur Entlastung Rentschlers mithelfen konnte, den Vorsprung zu halten und auszubauen.

Bis zur 6:5-Führung der Gastgeber, ihrer letzten im Spiel, war die Partie ausgeglichen, dann zogen die Bietigheimer davon. Aus einem 11:9 machten sie bis zur Pause einen 14:10-Vorsprung, wobei Andre Lohrbach und Timo Salzer zwei Treffer in Unterzahl markierten. Die Gastgeber dagegen konnten mit der numerischen Überlegenheit wenig anfangen und vergaben ihre Einschussmöglichkeiten.

Nach der Pause zogen die Gäste auf 15:10 und später auf 20:14 davon. Von einer "super Abwehrleistung" seiner Mannschaft schwärmte Mayerhoffer bis zur 52. Minute. Denn Hüttenberg waren nur 18 Treffer gelungen. Dann allerdings ließ sich die SG BBM aus der Ruhe bringen. Das Schiedsrichtergespann Markus Kropp und Sebastian Siebert traf bei kniffligen Situationen Entscheidungen meist gegen die Gäste. Der TVH stellte auf zwei-, und ab und an dreifache Manndeckung um und holte auf. Die Zuschauer witterten plötzlich noch eine Überraschung und machten die Halle zu einem Hexenkessel. Am Ende aber behielten die Bietigheimer die Nerven. "Das sind natürlich gute Voraussetzungen. Mit dieser Geschichte sind wir zufrieden. Jetzt freuen wir uns auf den Freitag und hoffen, dass die Arena voll wird", meinte der Bietigheimer Coach im Hinblick auf das Heimspiel seiner Mannschaft gegen den Spitzenreiter Tusem Essen in der MHP Arena in Ludwigsburg.

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