Bietigheimer Zeitung

Bietigheimer völlig von der Rolle
Handball-Zweitligist SG BBM kassiert gegen Rostock eine überraschende 26:29-Heimniederlage

Empor Rostock hat der SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga die erste Heimpleite in dieser Saison zugefügt. Die Schwaben waren beim 26:29 von der Rolle und blieben den Nachweis, ein Topteam zu sein, diesmal schuldig.

Der HC Empor Rostock bleibt für die Handballer der SG BBM bei Zweitliga-Punktspielen ein rotes Tuch. In der Spielzeit 2011/2012 verloren die Bietigheimer beide Duelle gegen das Team von der Ostsee. Auch am Samstagabend ging die Mannschaft von Trainer Jochen Zürn wieder als Verlierer vom Feld. Beim 26:29 zeigten die Bietigheimer ihre bisher mit Abstand schwächste Saisonleistung und kassierten mit der ersten Heimniederlage verdient die Quittung dafür. "Wir haben über das ganze Spiel nicht das gebracht, was uns normal zu Gesicht steht", stellte SG-Coach Zürn ernüchtert fest, während sein Rostocker Trainer-Kollege Rastislav Trtik frohlockte: "Ich bin sehr froh, dass uns so eine Überraschung gelungen ist. Wir haben sehr diszipliniert gespielt, ich muss die Mannschaft loben."

Besonders in der ersten Hälfte ließen die Bietigheimer Handballer all das vermissen, was sie im bisherigen Rundenverlauf ausgezeichnet hatte. Schlampige Zuspiele, leichtfertige Ballverluste, Missverständnisse, eine miese Chancenverwertung und viele Deckungslücken prägten den Auftritt der SG BBM über weite Strecken. Nach einer 4:2-Führung, die bis zur siebten Minute Philipp Schulz und Christian Schäfer jeweils mit einem Doppelpack herausgeworfen hatten, ging bei den Hausherren so ziemlich alles schief, was schiefgehen konnte. Zwischen der zehnten und der 30. Minute glückten den Zürn-Schützlingen nur magere fünf Tore.

Die Rostocker nutzten die Schwächephase des Gegners gnadenlos aus und waren in der Offensive ungemein effektiv. Vor allem Topwerfer Gabor Langhans trumpfte groß auf. Das Rückraum-Ass des HC Empor erzielte allein in den ersten 30 Minuten sechs seiner acht Treffer, darunter eine Sekunde vor der Halbzeitsirene nach einer Auszeit von Trtik das Tor zum 10:17-Pausenstand. Die 940 Zuschauer in der Viadukthalle wurden angesichts des beständig anwachsenden Rückstands der Heimmannschaft immer fassungsloser, und auch bei den SG-Akteuren machte sich zunehmend Ratlosigkeit breit. Zeitweise schien es so, als hätten sich diese vorzeitig mit der Niederlage abgefunden.

In Durchgang zwei rissen sich die Bietigheimer dann noch einmal zusammen und kämpften verbissen um eine Ergebniskorrektur. Doch die eklatante Abschlussschwäche war der SG BBM ein Klotz am Bein, so dass die erhoffte Aufholjagd nie richtig ins Rollen kam. Einzig Robin Haller zeigte seine gewohnten Vollstreckerqualitäten und war letztlich mit neun Treffern der beste Torschütze des Abends. Dagegen versiebten Pierre Freudl und Linksaußen Andre Lohrbach reihenweise beste Chancen. Zu oft wollten die Bietigheimer im Angriff mit dem Kopf durch die Wand, agierten im Abschluss kopflos und hektisch.

Die Defensive der SG BBM hatte Langhans im zweiten Abschnitt immerhin besser im Griff. Für Rostocks Torjäger sprang der spielfreudige Linksaußen Vyron Papadopoulos in die Bresche. Der griechische Nationalspieler traf wie Langhans insgesamt achtmal und hätte sein Torkonto wahrscheinlich noch weiter ausgebaut, wenn er in der 48. Minute nach einem Schlag in Freudls Gesicht nicht die Rote Karte gesehen hätte. In der 54. Minute lagen die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern beim Stand von 21:28 wie schon zur Halbzeit noch immer mit sieben Treffern vorne, trotz regelmäßiger Unterzahl nach zahlreichen Hinausstellungen.

Erst in der Schlussphase kamen die nun offensiv deckenden Bietigheimer noch einmal heran und verkürzten auf 26:29 - ein Ergebnis, mit dem die SG BBM am Ende noch gut bedient war. "Wir waren 50 Minuten lang nicht so präsent, wie wir es eigentlich sein müssten", klagte Zürn und prangerte die "katastrophale Chancenverwertung" an: "Wir haben elf oder zwölf Hunderprozentige nicht gemacht."


Ludwigsburger KReiszeitung

SC Empor Rostock lässt Bietigheim keine Chance

Handball-Zweitbundesligist entführt mit 29:26 die Zähler aus der Viadukthalle – SG revanchiert sich im DHB-Pokal

Nach drei Heimsiegen kassierte Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim gegen den HC Empor Rostock eine bittere 26:29 (10:17)-Niederlage. Die Gäste dominierten über 50 Minuten die Partie und hätten noch höher gewinnen können.

Die als „Festung Viadukthalle“ gepriesene Heimstätte der SG BBM wurde selten so zerbröselt wie von den in allen Belangen überlegenen Rostockern. Sieben Zeitstrafen (nur zwei gegen die SG) sowie zwei rote Karten demonstrieren den Kampfeswillen des HCE, gegenüber brav auftretenden Ellentälern.

Das 5:4 durch Christian Schäfer (10. Minute) war vor den 1000 Zuschauern bereits die letzte Führung für die Gastgeber. Danach übernahm das Team von der Ostsee das Kommando, allen voran der baumlange Rückraumschütze Gabor Langhans sowie der wieselflinken Grieche Vyron Papdopoulos, die zusammen 16 Treffer erzielten.

Robin Haller verkürzte zwar den Drei-Tore-Rückstand auf 10:12 (26.), doch Rostock konterte mit fünf Treffern in Folge zum 17:10-Halbzeitstand. Die erhoffte Aufholjagd in der zweiten Hälfte blieb aus: „Die Mannschaft wollte, aber der Kopf war nicht frei“, entschuldigte sich SG-Trainer Jochen Zürn nach Spielende. Näher als fünf Tore kam sein Team nicht mehr heran, auch weil Timo Salzer und Andres Blodig nicht wie gewohnt Regie führten.

Dennoch ergaben sich genügend Chancen, die von den SG-Angreifern verballert oder vom starken HCE-Keeper Jan Kominek entschärft wurden. Einzig Haller verhinderte mit seinen neun Treffern eine noch höhere Niederlage, die sich beim 22:29-Rückstand abzeichnete (55.). Mit offensiver „Alles-oder-nichts-Deckung“ gelang den frustrierten Ellentälern in den Schlussminuten zumindest eine Resultatsverbesserung.

SG BBM: Hacko, Welz; Haller (9), Schäfer (5/2), Heuberger (3), Schulz (3), Lohrbach (2), Bohnert (1), Timo Salzer (1), Andreas Blodig (1), Pierre Freudl (1), Tim Coors, Pascal Durak, Thorsten Salzer.

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