friesenheim.jpgLudwigsburger Kreiszeitung

Auf der Ziellinie beweist die SG BBM Bietigheim echte Moral

Die Handballer der SG BBM Bietigheim wachsen in kritischen Situationen über sich hinaus. So auch beim Tabellenvierten der 2. Bundesliga, TSG Friesenheim, der dank großer Moral in der Schlussphase mit 31:30 (13:15) niedergehalten wurde.

SG-Trainer Uwe Rahn fielen Steine der Erleichterung vom Herzen. Bis zwei Minuten vor dem Ende war seine Mannschaft einem Rückstand hinterhergelaufen. Doch auch wenn man in Bietigheim mit solchen Situationen mittlerweile umzugehen versteht, war es diesmal etwas ganz besonderes. „Endlich war das Glück auch einmal auf unserer Seite, nach den vielen engen Spielen haben wir uns den Erfolg verdient“, freute sich Rahn.

Von Beginn an mussten die Gäste in der mit 570 Zuschauern nur mäßig besuchten Friedrich-Ebert-Halle einem Rückstand hinterherlaufen. Bis zum 8:5 bauten die Gastgeber ihre Führung auf drei Treffer aus. Nico Kibat verkürzte nach einer Auszeit mit dem Pausenpfiff auf 13:15.
Dramatisch wurde es im zweiten Durchgang. Konnte die SG zunächst den Anschluss bis zum 17:16 halten, drohte trotz Überzahlspiel – der ehemalige Kornwestheimer Jungnationalspieler Gunnar Dietrich saß eine Zweiminutenstrafe ab – der Einbruch. Friesenheim erzielte fünf Treffer in Folge, und lag plötzlich mit 22:17 vorn (40.).
Erst danach besann sich die SG auf ihre Tugenden. Christian Löffler, Robin Haller und Sebastian Knierim verkürzten, erneut Löffler gelang der Ausgleich zum 23:23 (46.).

Beide Mannschaften schenkten sich in der Folge nichts, Friesenheim aber hielt zunächst das Zepter in der Hand, ehe Knierim beim Stand von 29:29 per verwandelten Siebenmeter erstmals die Führung für die SG BBM Bietigheim zum 30:29 gelang (59. Minute). Doch Dietrich glich noch einmal zum 30:30 aus.
Als Friesenheims Thomas König nach einem verpatzten Versuch verwarnt wurde und Bietigheim nach einem Abpraller in Ballbesitz geriet, vollendete Nico Kibat mit seinem fünften Treffer zwei Sekunden vor dem Abpfiff zum 31:30-Endstand.
Mit diesem Sieg hat sich Bietigheim bei nun 10:8 Punkten auf Platz sieben vorgeschoben, Friesenheim bleibt bei einem Spiel weniger und 10:6 Zählern Sechster.

SG BBM Bietigheim: Gysin, Lenz; Haller (5), Amann, Kibat (5/1), Knierim (8/4), Heuberger (3), Schäfer, Bauer, Scheerschmidt (4), Rothe, Hinz (1), Löffler (4), Sauerland 81).


Bietigheimer Zeitung

Kibats Siegtor zwei Sekunden vor Schluss
SG BBM Bietigheim gewinnt in der 2. Handball-Bundesliga bei der TSG Friesenheim 31:30

Im fünften Anlauf gelang der SG BBM Bietigheim mit dem 31:30 bei der TSG Friesenheim der erste Auswärtssieg in der 2. Handball-Bundesliga.

Vier Jahre lang spielte Nico Kibat für die TSG Friesenheim. Vor der laufenden Saison wechselte der Spielmacher zur SG BBM Bietigheim. Bei seiner vorübergehenden Rückkehr gestern an die alte Wirkungsstätte bescherte er seinem neuen Team mit seinem Treffer zum 31:30-Endstand zwei Sekunden vor Schluss den ersten Auswärtssieg in der laufenden Saison nach zuvor zwei Unentschieden und zwei Niederlagen.

Die Gäste erwischten keinen guten Start, lagen 0:3 und 1:4 zurück. Dann lief es aber besser, beim 9:8 waren sie erstmals bis auf einen Treffer dran. Die TSG hielt danach den Toreabstand konstant bei zwei Treffern und führte zur Pause mit 15:13. Nach dem erstmaligen Ausgleich beim 17:17 in der 37. Minute setzte sich die TSG mit fünf Treffern in Folge auf 22:17 ab. Doch auch die SG erwischte einen Lauf, kam mit vier Toren in Serie beim 23:23 erneut zum Ausgleich. Beim Stande von 27:27 vergab der Friesenheimer Benjamin Matschke einen Siebenmeter. Eineinhalb Minuten vor Schluss ging die SG durch einen Siebenmeter von Sebastian Knierim beim 30:29 erstmals in diesem Spiel in Führung. Gunnar Dietrich gelang 64 Sekunden vor Schluss zwar nochmals der Ausgleich zum 30:30, doch den letzten Wurf hatte Kibat und mit dem versenkte er den Ball zum 31:30 Siegtor.

SG BBM Bietigheim:

Lenz, Gysin; Haller 5, Amann, Kibat 5, Knierim 8/4, Heuberger 3, Schäfer, Bauer, Scheerschmidt 4, Rothe, Hinz 1, Löffler 4, Sauerland 1.


Mannheimer Morgen

Eulen haben Nerven nicht im Griff

Friesenheim. Das vereinseigene TSG-Sportzentrum ist in der Zweiten Handball-Bundesliga kein gutes Pflaster für die TSG Friesenheim: Gestern Abend verloren die Eulen vor 600 Zuschauern in ihrem "Ausweichquartier" nach der 34:38-Niederlage gegen den HSC 2000 Co-burg auch gegen die SG BBM Bietigheim mit 30:31 (14:13), obwohl sie nach fünf Toren in Folge zeitweise sogar in Unterzahl mit fünf Treffern geführt hatten (40.).

Mann des Spiels war der Ex-Friesenheimer Nico Kibat, der vor Saisonbeginn zu den Württembergern gewechselt war. In der ersten Halbzeit konnte er zwar kaum Akzente setzen und verwarf schon nach 50 Sekunden einen Siebenmeter. Doch in der zweiten Hälfte sorgte der 28-jährige Rückraumspieler mit hohem Einsatz für die Wende, als seine Mannschaft mit 17:22 scheinbar aussichtslos hinten lag.

Kibat rackerte unermüdlich wie einst bei den Friesenheimern, erhielt zweimal auch eine Zeitstrafe, aber in der Schlussphase des immer hektischer werdenden Spiels behielt er kühlen Kopf und erzielte zwei Sekunden vor der Sirene den entscheidenden Siegtreffer für seine Mannschaft. Schon zuvor war Kibat zum 26:26 und zum 27:27 erfolgreich gewesen und hielt mit insgesamt fünf Toren sein Team im Rennen. Mit acht Treffern war Sebastian Knierim (früher SG Oftersheim-Schwetzingen) der beste Werfer beider Mannschaften.

Die TSG Friesenheim hatte allerdings auch Pech, dass der ansonsten starke Benjamin Matschke in den Schlussminuten einen Strafwurf vergab. Aber in einigen Belangen hatten die Eulen nicht ihren besten Tag erwischt, spielten meist viel zu ungenau und hatten auch bei einigen Tempogegenstößen ihre Nerven nicht im Griff.

Beide Trainer sahen ihre Mannschaften gleichwertig: "Ein Unentschieden wäre dem Spielverlauf nach eher gerecht gewesen," sagten Thomas König (TSG) und Uwe Rahn (SG) unisono. König hatte allerdings kein Verständnis, "dass wir bei einem Fünf-Tore-Vorsprung so viele Bälle herschenkten." rs

TSG: Klier, Pfeiffer - Beutler, Grimm (6), Dietrich (4), Spettmann, Brandt (1), Bühler (6), Matschke (6/2), Hanke, Roth, Veta (7) Gaubatz.

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