Presseberichte

Ludwigsburger Kreiszeitung

TSG bietet Spitzenreiter die Stirn
Oßweil verpasst beim 26:29 faustdicke Überraschung gegen Balingen-Weilstetten

Ludwigsburg - (khu) Die TSG Oßweil ist als Handball-Zweitbundesligist in Kürze Geschichte. Doch nach dem vorletzten Heimspiel der Saison konnte Trainer Jochen Zürn zurecht feststellen: „Wir leben noch."
Denn die Blauen boten Tabellenführer HBW Balingen-Weilstetten am Samstagabend einen großen Kampf, hatten die in dieser Saison erst fünfmal besiegten Gäste am Rande einer Niederlage und wurden beim 26:29 (12:10) erst in den Schlussminuten geschlagen.
Eine beeindruckende Vorstellung der TSG, deren Spieler seit einigen Monaten auf ihre Gehaltszahlungen warten, die aber dennoch keinerlei Auflösungserscheinungen zeigten und den rund 1200 Zuschauern in der Rundsporthalle packende 60 Minuten boten.
Dabei mussten Kapitän Ingo Meckes und Co. auch noch gegen die stimmgewaltigen Balinger Fans ankämpfen, die ihrem Team zeitweise Heimspiel-Atmosphäre boten.

Ganz besonders motiviert zeigten sich Meckes und Adrian Pfahl, die in der kommenden Saison beide das Trikot von Bayer Dormagen tragen werden und ihrem künftigen Klub (derzeit auf Platz 2) mit einem Erfolg gegen den Spitzenreiter Schützenhilfe geben wollten. „Pfahl und Meckes haben eine phantastische Leistung abgeliefert", zollte auch Balingens Trainer Rolf Brack dem Oßwei-ler Duo viel Lob.

Heiß gelaufen war von Anfang an aber auch TSG-Keeper Matthias Gysin, der Balingens
Schützen reihenweise zur Verzweiflung trieb und am Ende 15 Paraden verzeichnete. „Wir wollten noch mal zeigen, was wir können und haben uns diese Leistung auch zugetraut", sagte Gysin.

Die Gastgeber lagen in der ersten Halbzeit mit bis zu drei Toren vorn. Baiingen kam erst wieder richtig in die Spur, als Brack für die Rückraumschützen Pfahl und Christian Löffler zwei Sonderbewacher abstellte.
Jörg Kunze sorgte in der 36. Minute erstmals wieder für eine Führung des Spitzenreiters (14:15), doch Oßweil fightete zurück. Und als Meckes in der 48. Minute zum 24:21 getroffen hatte und zwei Balinger Spieler mit Zeitstrafen belegt worden waren, schien sich eine faustdicke Überraschung anzubahnen.

Doch die Überzahl wurde nicht genutzt, um sich weiter abzusetzen. „Da hätten wir den Sack zumachen können", trauerte Linksaußen Marco Huth der Chance nach. Angetrieben von ihren Fans nutzte Baiingen die Oßweiler Schwäche und glich zum 24:24 aus.
Entschieden war aber noch nichts. Erst als Jörg Kunze in der vorletzten Minute zwei seiner insgesamt fünf Tore markierte, konnte der Spitzenreiter durchatmen. „Bei einer Niederlage wäre Platz 1 weg gewesen", zeigte sich Brack erleichtert, während Zürn die Parole für die beiden letzten Saisonspiele ausgab: „Wir wollen noch etwas Spaß haben."

TSG Oßweil: Gysin, Schweizer; Abend (1 Tor), Burkhart, Catak, Huth (6/2), Pfahl (8), Meckes (5), Löffler (4), Knierim (2).


Stuttgarter Nachrichten

TSG Oßweil fordert den Spitzenreiter

Oßweil (hh) - Die Zweitliga-Handballer der TSG Oßweil haben Spitzenreiter HBW Balingen-Weilstetten im Heimspiel in der Rundsporthalle an den Rand einer Niederlage gebracht. Am Ende mussten sich die Gastgeber jedoch knapp mit 26:29 (12:10) geschlagen geben.
Obwohl Oßweils Trainer Jochen Zürn lediglich acht Feldspieler aus dem Zweitligakader zur Verfügung standen, konnte sein Team dem Spitzenreiter lange die Stirn bieten. In der 48. Minute sah es beim Stand von 24:21 sogar so aus, als ob die TSG als Sieger den Platz verlassen könnte. Dann machte sich aber der Kräfteverschleiß bei den Gastgebern zunehmend bemerkbar, und HBW Baiingen-Weilstetten konnte die Partie in den letzten Minuten doch noch drehen. „Wir haben eine beeindruckende Leistung gezeigt und Baiingen alles abverlangt. Leider haben wir es versäumt, den Sack zuzumachen. In den letzten zehn Minuten hat uns dann die Durchschlagskraft gefehlt", sagte Jochen Zürn. Erfolgreichster TSG-Werfer war Adrian Pfahl mit acht Treffern.


Zollern-Alb-Kurrier

Sehr intensives Schwabenderby
2. Bundesliga Süd: Spitzenreiter Balingen-Weilstetten gewinnt 29:26 bei den "Blauen"

In einem unglaublich intensiven Schwabenderby siegte der HBW Balingen-Weilstetten bei der TSG Oßweil mit 29:26 (10:12) und verteidigte die Führung im Tableau der Zweiten Bundesliga Süd.

HBW-Coach Dr. Rolf Brack wusste nach einem sehr emotional geführten Prestigeduell ganz genau, bei wem er sich bedanken konnte und schleppte Routinier Jörg Kunze auf dem Rücken in Richtung Balinger Fans, die in der Rundsporthalle Ludwigsburg für Heimspielatmosphäre sorgten. Mit seinen fünf Treffern - unmittelbar nach der Pause und in einer hektischen Schlussphase - sicherte der ehemalige Nationalspieler dem Tabellenführer den 13. Auswärtssieg. "Der Druck war unerhört groß", erklärt Brack, "wir haben gewusst, dass wenn wir heute verlieren - dann ist der erste Platz weg."

Verfolger Dormagen hatte mit einem 37:21-Heimsieg (!) über Leutershausen vorgelegt und der HBW musste gewinnen, um vorne zu bleiben. In Durchgang eins schien Balingen-Weilstetten an dieser enormen Last zu zerbrechen. Nach dem 4:5-Anschlusstreffer des Franken Felix Lobedank ließ der Aufstiegsaspirant beste Chancen ungenutzt. Auf der Gegenseite trafen Linkshänder Adrian Pfahl und Ex-Nationalspieler Marco Huth zum 8:5 (14.). Auch in der Folgezeit scheiterten die Balinger immer wieder an den eigenen Nerven oder dem überragenden TSG-Keeper Matthias Gysin, der in der ersten Spielhälfte zwölf schwere Bälle glänzend parierte. "Das war eine ganz kritische Phase, als wir für unsere Verhältnis sehr schwach abgeschlossen haben", analysiert der 52-Jährige. Erst in den Schlussminuten gelang Martin Strobel der Abschlusstreffer, doch im Gegenzug wuchtete Christian Löffler das Spielgerät in den Winkel zum 12:10-Pausenstand. In der Balinger Kabine sei es verhältnismäßig ruhig geblieben, verrät Kunze, "ich habe unseren Trainer schon lauter erlebt."

Nach dem Seitenwechsel verkürzte Juniorennationalspieler Strobel per Siebenmeter (11:12, 31.). Kunze, der von der rechten Halbposition ins linke untere Toreck binnen 180 Sekunden drei Mal traf, und Jens Bürkle vom Kreis brachten den Tabellenführer in Führung (15:14, 36.). Neun Minuten lang setzte sich keine der beiden Mannschaften entscheidend ab. Die Schlussviertelstunde war gerade angebrochen, als zunächst Daniel Sauer und nur kurze Zeit später Wolfgang Strobel für zwei Minuten auf die Strafbank mussten. Die Balinger Bank ließ die Entscheidung der Unparteiischen Damian/Wenz (Bingen/Mainz) nicht unkommentiert und handelte sich eine dritte Zeitstrafe ein. Trotz der 3:6-Unterzahlsituation traf Lobedank zum 20:21. "Das war richtig hart, doch wir haben in dieser kritischen Phase den Rückstand nicht größer werden lassen", sagt Brack.

TSG-Coach Jochen Zürn trauerte hingegen der Riesenchance von Spielmacher Sandro Catak nach: "Beim 24:21 hatten wir eine Tormöglichkeit auf der linken Seite, doch diesen Big-Point haben wir nicht gemacht." In Überzahl scheiterte der 21-Jährige an Balingens Keeper Jürgen Müller. Frenetisch von den HBW-Anhängern angefeuert holte der Spitzenreiter Tor um Tor auf und glich in der 56. Minute aus (25:25.). "Die Fans haben uns heute im Spiel gehalten", so Kunze, der mit einem Doppelpack zum 28:26 in der 59. Minute für die Entscheidung sorgte. "Am Ende waren die besseren Wechselmöglichkeiten entscheidend", meint der 80fache Ex-Nationalspieler bescheiden.


 hbw

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