Bietigheimer Zeitung
Ein Krimi unter dem Viadukt - SG BBM und TSG Friesenheim trennen sich 25:25

In der Zweiten Handball-Bundesliga haben sich die SG BBM Bietigheim und die TSG Ludwigshafen-Friesenheim leistungsgerecht remis getrennt. Nach 60 packenden Minuten hieß es 25:25 (12:14).
Dieser Handball-Krimi in der Viadukthalle hatte ganz am Ende nur Gewinner. 25:25 (12:14) trennten sich am Samstagabend die SG BBM Bietigheim und die TSG Ludwigshafen-Friesenheim nach einer von beiden Seiten sehr engagiert geführten Partie. 1123 Zuschauer sahen rassigen Zweitliga-Handball.
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"Wenn das Spiel am Ende für die eine oder andere Seite ausgegangen wäre, hätte man von einem glücklichen Sieg gesprochen", stellte TSG-Coach Benjamin Matschke fest. Und ähnlich wie sein Kollege Hartmut Mayerhoffer auf der anderen Seite konnte er mit der Punkteteilung gut leben. Der Mitabsteiger aus der Vorderpfalz festigte seinen vierten Rang, verpasste es aber, aus der Niederlage von Minden in Emsdetten Profit zu schlagen und den Abstand auf die drei Aufstiegsplätze zu verkürzen. Für die SG war es ein wertvoller Punkt, denn noch immer gilt der Blick des Tabellenelften der breiten Abstiegszone.

"Von der ersten Minute an war es ein harter Kampf, unterm Strich haben sich beide Teams nichts geschenkt", stellte Friesenheims Keeper Kevin Klier fest. Der Torsteher der TSG gehört zur ersten Garde in der Liga und sollte genau wie Aron Edvardsson auf der Gegenseite mit seinen Paraden im Mittelpunkt stehen. Es ging gleich sehr emotional zur Sache. Klier parierte in der ersten Viertelstunde eine Serie freier Bälle, über eine 8:5-Führung nahmen die Gäste einen 14:12-Vorsprung in die Halbzeit. Nach bereits 18 Minuten war Schluss für Robin Haller. Der Torjäger der SG BBM, der in der letzten Woche seinen Vertrag um eine weitere Spielzeit verlängert hatte, knickte mit dem Fuß um. Er musste fortan zuschauen, wie seine Mannschaftskameraden mit viel Einsatz versuchten, den Rückstand wettzumachen. Da zudem der erkältete Paco Barthe nur kurze Phasen auf dem Feld war, wurde es keine leichte Aufgabe für die linke Bietigheimer Rückraumseite. Timo Salzer und Gerdas Babarskas lösten diese Situation sehr gut, und Barthe machte trotz seiner gesundheitlichen Beeinträchtigung drei Tore. Die SG blieb gefährlich.

Einig waren sich die beiden Trainer Matschke und Mayerhoffer auch darin, dass die Chancenauswertung für beide Seiten am Samstag ein Problem darstellte. Während Klier vor allem von den Außenpositionen einige Würfe holte, war Edvardsson Endstation für die Distanzschützen der TSG. Die Verwertung der Großchancen wurde nach der Pause bei der SG BBM aber besser. Bietigheim glich schnell aus und ging zum 18:17 in Führung (44.). Es sollte aber bei dieser einen Führung für den Tabellenelften im zweiten Abschnitt bleiben. Friesenheim, das in Kapitän Philipp Grimm seinen besten Werfer hatte, leistete sich über die gesamte Spielzeit keine Schwächephase und ließ sich auch durch den Führungswechsel nicht aus der Ruhe bringen.

"Wir haben uns zweimal aus kritischen Situationen toll zurückgekämpft", sagte Mayerhoffer. Vier Minuten vor dem Ende führte Friesenheim mit 25:23. Christian Schäfer und Tim Dahlhaus aber stellten zwei Minuten vor Ultimo auf 25:25. In den Schlusssekunden hatten beide Teams die Chance zu Sieg. "Es ist ein gerechtes Unentschieden, mit dem beide Teams leben können", bilanzierte Mayerhoffer.


Ludwigsburger Kreiszeitung
Punkt gewonnen gegen ein Topteam

Die Bietigheimer Zweitliga-Handballer bleiben in der Viadukthalle unbesiegt. Nach einer spannenden und intensiv geführten Partie trennte sich die SG vom Tabellenvierten TSG Friesenheim mit einem leistungsgerechten 25:25 (12:14)-Remis.

Keiner der 1123 Zuschauer dürfte es auch nur eine Sekunde bereut haben, sich am Ostersamstag anstatt Fußball im TV, die zwanzigste Auflage des Südklassikers Bietigheim gegen Friesenheim angeschaut zu haben. Denn die Fans bekamen eine umkämpfte, mit vielen Emotionen gewürzte Partie geboten, die alles beinhaltete, was Handball ausmacht.
Als Hauptdarsteller des Handballkrimis entpuppten sich die beiden Torhüter Kevin Klier (TSG) und Aron Edvardsson (SG). Was insbesondere im ersten Abschnitt der 31-jährige Klier aus seinem Kasten fischte, war sensationell. Ob bei Siebenmetern gegen Christian Schäfer und Andre Lohrbach, oder bei freien Würfen von Patrick Rentschler, Schäfer und Jonathan Scholz – der Hexer im TSG-Kasten parierte sie alle. Weil zudem Robin Haller nach 18 Minuten verletzt vom Feld humpelte und Paco Barthe grippegeschwächt erst Ende der ersten Hälfte zum Einsatz kam, gingen die Ellentäler mit einem 12:14-Rückstand in die Halbzeitpause.
Angetrieben von dem hervorragend Regie führenden Timo Salzer, der urplötzlich am Kreis auftauchte und zum 17:17 einnetzte, blies Bietigheim zur Gegenattacke. Die Halle am Viadukt kochte vollends, als in der 40. Minute Youngster Jan Döll mit einem Kracher von Rechtsaußen die SG mit 18:17 in Front brachte. Die von 100 mitgereisten Fans mit „Eulen, Eulen!“ angefeuerten Gäste konterten durch Treffer ihres Torjägers Philipp Grimm zur 19:18-Führung (46.). Vier Minuten vor Spielende war es erneut der TSG-Routinier, der die Gäste mit 25:23 in Vorlage brachte.
SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer zog seine letzte Trumpfkarte in Form einer Auszeit. Diese stach, denn Schäfer und Dahlhaus gelang der 25:25-Ausgleich (58.) Mehr ließen Klier und SG-Keeper Edvardsson, der am Ende genau so viele Paraden wie sein Gegenüber aufwies, nicht mehr zu. „Was meine Mannschaft heute gezeigt hat, war spielerisch und kämpferisch hervorragend. Das war für uns ein gewonnener Punkt gegen eines der Topteams der 2. Liga“, resümierte SG-Coach Mayerhoffer die harte aber nie unfaire Partie.
TSG-Trainer Benjamin Matschke haderte mit der mangelnden Torquote im zweiten Abschnitt: „Elf Tore sind zu wenig. Zudem haben wir die schnelle Mitte der SG schlecht verteidigt.“
SG BBM: Edvardsson; Salzer (4), Dahlhaus (4), Schäfer (4/2), Barthe (3), Lohrbach (3), Döll (2), Emrich (2), Haller (1), Rentschler (1), Scholz, Emanuel.

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