Befreiungsschlag in der Fremde
Im siebten Anlauf gelang den Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim durch einen 30:23 (13:12)-Sieg beim TuS Ferndorf ihr erstes Erfolgserlebnis in der Fremde.
Der Jubelarie nach dem Schlusspfiff nach zu urteilen, müssen es felsbrockengroße Steine gewesen sein, die Spielern, Trainer und dem Anhang der Bietigheimer vom Herzen gefallen sind.
„Das ist ein befreiendes Gefühl“, gab Trainer Hartmut Mayerhoffer, der nach der Negativserie mächtig unter Druck stand, Einblick in sein Seelenleben.
Seine Mannschaft führte nach 13 Minuten bereits mit 8:4. Der immer besser in Fahrt kommende Robin Haller hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits viermal getroffen.
Ferndorf, das den Ausfall von zwei Leistungsträgern verkraften musste, war aber beim 8:8 wieder dran (20. Minute). Bietigheim legte zwar immer wieder vor, musste sich aber mit einem 13:12-Halbzeitstand begnügen, den Gerdas Babarskas mit einem Rückraumtreffer fünf Sekunden vor der Pausensirene erzielte.
Ähnlich spannend verlief zunächst der zweite Abschnitt, ehe der nach langer Verletzungspause erstmals wieder mitwirkenden Rechtsaußen Jan Döll zur 22:19-Führung traf. (45.) Danach spielte die SG so, wie es sich Coach Mayerhoffer immer wünschen würde. Ausgehend von einem dichten Abwehrriegel mit einem überragenden Torhüter Mihailo Radovanovic im Rücken, zogen die Gäste ihr einst so gefürchtetes Tempospiel durch.
Binnen zehn Minuten erhöhten die Ellentäler auf 29:22 (55.). Zum Jubeln war es noch zu früh, schon zu oft hatte die SG in dieser Saison einen deutlichen Vorsprung vergeigt. Nach zwei weiteren Paraden von Radovanovic und dem sechsten verwandelten Siebenmeter von Christian Schäfer zum 30:22 war von den 816 Zuschauern in der Kreuztaler Sporthalle nur noch der 15-köpfige Fanclub von SG-Spieler Tim Dahlhaus zu hören.
„Der Sieg war kein Zufall. Wir waren schon lange dicht dran. Jetzt ist der Knoten endlich auch auswärts geplatzt“, jubilierte Coach Mayerhoffer. Nach der Spielpause wegen des Supercups will die SG ihren Aufwärtstrend am 15. November in Coburg fortsetzen.
SG BBM: Gorobtschuk, Radovanovic; Haller (6), Schäfer (6/6), Rentschler (3), Barthe (3), Babarskas (2), Scholz (2), Döll (2), Lohrbach (2), Dahlhaus (2), Schmid (1), Emrich (1), Emanuel.
Bietigheimer Zeitung
Erleichterung nach dem ersten Auswärtserfolg
Im sechsten Auswärtsspiel der laufenden Saison in der Zweiten Handball-Bundesliga hat es geklappt mit einem Sieg für die SG BBM Bietigheim. Beim TuS Ferndorf gewann die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer mit 30:23.
Mit drei Punkten aus den letzten beiden Spielen hat die SG BBM Bietigheim in der Zweiten Liga die Kurve gekriegt und kann mit einem guten Gefühl und erleichtert in die Spielpause bis zum 18. November gehen.
Die Gefühlswelt hat sich nicht nur durch den verdienten 30:23-Sieg in der Sporthalle in Kreuztal beim TuS Ferndorf verändert, sondern auch durch die Art und Weise, wie das Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer diesen Erfolg herausgespielt und erkämpft hat. "Das war ein Mannschaftserfolg. Das zeigt sich auch daran, dass außer Max Emanuel alle Feldspieler Tore erzielt haben. Endlich schießen wir wieder genügend Tore. Absolut gefreut hat mich, dass wir wieder bei nur 23 Gegentreffern geblieben sind. Die Abwehrarbeit hat schon gestimmt, jetzt war es auch im Angriff richtig gut", war Coach Mayerhoffer froh über das Ende der Negativserie in den Auswärtsspielen. "Ich bin glücklich über die zwei Punkte und die Art und Weise, wie wir gespielt haben", so der Trainer.
Egal, in welcher Besetzung sein Team auf dem Feld stand, es agierte stabil. Sehr gut geklappt hat in der zweiten Halbzeit das Wechselspiel zwischen Robin Haller in der Offensive und Gerdas Babarskas, der den defensiven Part übernahm. Als Spezialist für das Tempospiel und schnelle Tore trat in der zweiten Halbzeit Andre Lohrbach auf, nachdem in den ersten 30 Minuten Jonathan Scholz die Rechtsaußenposition ausgefüllt hatte. Als Beispiel dafür, dass die Bietigheimer wieder in der Lage sind, durch ihr schnelles Spiel nach vorne viele Tore zu erzielen, stand in Kreuztal Patrick Rentschler. Der Mann mit der Nummer vier kam nur in der Abwehr zum Einsatz, erzielte aber drei Treffer, als er nach Ballgewinnen schnell nach vorne rückte und entweder über die zweite Welle oder die schnelle Mitte erfolgreich war.
Eine gute Figur gab in der zweiten Hälfte auch der eingewechselte Torhüter Mihailo Radovanovic ab. Der junge Mann war mit abgewehrten Würfen der Rückhalt und Wegbereiter des Tempospiels. Ein glänzendes Comeback feierte nach seiner Fingerverletzung Jan Döll, der zweimal erfolgreich war. Sicher vom Siebenmeterstrich war Christian Schäfer, der alle sechs Strafwürfe versenkte.
"Bei Ferndorf haben zwar zwei wichtige Spieler gefehlt, aber die waren auch schon gegen den HC Erlangen nicht dabei, als Ferndorf ein sehr gutes Spiel gemacht hat. Es war bis dahin die einzige Heimniederlage der Ferndorfer", so Mayerhoffer.
Die Bietigheimer hatten sich in der ersten Halbzeit einen 8:4-Vorsprung erarbeitet, den sie aber nicht halten konnten, weil sie vor allem mit der Schnelligkeit von Florian Baumgartner ihre Probleme hatten. Der lange Schlaks im Ferndorfer Rückraum erzielte insgesamt sieben Tore. Er hat ein Zweitspielrecht für den VfL Gummersbach in der Bundesliga. Auch die Anspiele an den Kreis machten die Gastgeber geschickt und kamen so zu Toren. Den 4:8-Rückstand glichen die Ferndorfer mit vier Toren in Folge aus und blieben dran bis zum 11:11.
Aus der 13:12-Halbzeitführung machten die Bietigheimer ein 15:13, ließen den TuS noch auf 17:18 herankommen. "Danach sind wir kontinuierlich weggezogen. Wir sind hinten gut gestanden, sind in unser Tempospiel gekommen und haben auch einfache Tore gemacht", sagte Mayerhoffer. Nach dem 22:26 durch Daniel Mestrum in der 53. Minute blieben die Ferndorfer bis ein paar Sekunden vor Spielende ohne Treffer, erst dann gelang Moritz Baritzki das 23:30.
Das nächste Duell steht der SG BBM am 15. November beim HSC 2000 Coburg bevor. Die nächste Heimpartie ist auf den 18. November terminiert. Dann erwarten die Bietigheimer in der Halle am Viadukt den Wilhelmshavener HV.