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Stuttgarter Nachrichten
SG BBM kämpft schon wieder gegen Abstieg

Nach dem Abstieg aus der Handball-Bundesliga kämpft die SG BBM Bietigheim auch in der zweiten Liga gegen den Abstieg. Trotz 4:18 Punkten hält der Verein noch zu Trainer Hartmut Mayerhoffer.

Bietigheim-Bissingen - Hartmut Mayerhoffer (46), Trainer von Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim, wirkte erleichtert. „Das war ein sehr wichtiger Sieg“, sagte er nach dem 24:24 gegen den ASV Hamm. Es war zwar nur ein Unentschieden und damit kein Befreiungsschlag, doch es verschafft dem Trainer und seinem Team in einer schwierigen Situation etwas Luft. Der SG-Vorsitzende Steffen Merkle meint: „Die Lage ist nach wie vor sehr ernst.“ Mit 4:18 Punkten steht der Absteiger auf dem vorletzten Platz. Vier Teams müssen am Ende eine Etage tiefer. Die Saison nach dem Abstieg aus der Bundesliga verlief für das Team vom Viadukt bisher genauso wie die vorangegangene: mit Niederlagen am laufenden Band und nur sehr wenigen Licht­blicken.

Für Mayerhoffer nicht wirklich eine Überraschung. „Natürlich haben wir uns das anders vorgestellt“, meint der SG-Coach, „aber es bewahrheitet sich, dass sich Absteiger mit einem normalen Etat in der zweiten Liga schwertun.“ Anders als die Mannschaften aus Minden oder Erlangen, die einen erstligatauglichen Kader haben und vor der Saison offen propagierten, den Wiederaufstieg anzupeilen, gab es in Bietigheim einen Umbruch. Der Kader wurde stark verjüngt, das obere Drittel wurde als realistisches Ziel ausgemacht; die erste Liga sollte mittelfristig ein Thema sein – nicht in dieser Saison.

Wichtige Stützen fallen zu Saisonbeginn aus

Hinzu kam, dass zu Saisonbeginn in Timo Salzer und Robin Haller wichtige Stützen des Teams fehlten. So wurden „die jungen Spieler ins kalte Wasser geworfen“ (Mayerhoffer). Neben den Verletzungen war für SG-Chef Merkle die Niederlage im ersten Saisonspiel ein Knackpunkt. Nach einem Sechs-Tore-Vorsprung verlor die SG in Hagen noch mit 23:24 – das Gefühl des ständigen Verlierens ging nach der Abstiegssaison, in der die Bietigheimer 29 von 36 Spielen verloren, direkt weiter. Die Misere der Bietigheimer ist auch Kopfsache.

Dass die Mannschaft lebt, hat sie gegen Hamm bewiesen, als sie sechs Tore aufholte. „Kämpferisch war das klasse“, meint Merkle, „leider hat es in den bisherigen Spielen auch daran gemangelt.“ Dass das Team diese Reaktion gezeigt hat, bestärkt Merkle darin, Mayerhoffer nicht infrage zu stellen. „Der Trainer hat den Kontakt zur Mannschaft nicht verloren“, sagt Merkle, „deshalb steht er nicht zur Debatte.“ Und Mayerhoffer? Der macht sich darüber keine Gedanken. „Ich kann das nicht beeinflussen“, sagt er, „ich kann weiter mit dem Team arbeiten. Und die Zusammenarbeit ist nach wie vor gut.“

Rückkehr in die Halle am Viadukt gegen Wilhelmshaven

In Bietigheim wird nichts unversucht gelassen, damit es wieder bergauf geht. Das nächste Heimspiel am 18. November (20 Uhr) gegen den Wilhelmshavener HV wird in der Viadukthalle ausgetragen. Von der 1500 Zuschauer fassenden Spielstätte hatte sich die SG nach dem Aufstieg verabschiedet, da dort nicht ausreichend Platz vorhanden war, um alle Sponsoren unterzubringen. In dieser Saison ist der Zuschauerzuspruch aber stark zurückgegangen – die fehlende Unterstützung macht sich bemerkbar. Deshalb begrüßt Mayerhoffer die Maßnahme: „In unserer Situation kann die explosive Stimmung in so einer kleinen Halle helfen.“ Und auch Merkle schließt weitere Spiele an alter Wirkungsstätte – trotz Verträgen mit der MHP- und Ege-Trans-Arena – nicht aus.

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