Ludwigsburger Kreiszeitung
Bietigheimer brechen in den letzten sechs Minuten ein
Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim muss weiter auf seinen ersten Auswärtssieg warten. Beim VfL Bad Schwartau unterlag die SG nach einer 11:9-Halbzeitführung mit 22:28.
Der Patient SG bleibt weiter im Krankenstand. Anstatt sich in der Marzipanstadt Lübeck, in der Bad Schwartau seine Heimspiele austrägt, sich mit etwas Süßem zu verwöhnen, gab es für Erstliga-Absteiger Bietigheim eine bittere Pille in Form von zwei weiteren Minuspunkten.
Nach der siebten Niederlage im neunten Spiel zieren die Ellentäler zusammen mit dem ehemaligen Erstligisten TV Neuhausen das Tabellenende – Tristesse pur bei den beiden schwäbischen Zweitligisten.
Die erneute Pleite ist umso bitterer, weil sich die SG wieder einmal selbst besiegte. Im ersten Abschnitt überzeugte Bietigheim mit einer aggressiven Abwehr, die im Verbund mit Torhüter Stanislaw Gorobtschuk nur neun Gegentreffer zuließ. Die 11:9-Pausenführung war allerdings vier Minuten nach dem Seitenwechsel aufgebraucht (11:11). Robin Haller Andre Lohrbach brachten der SG eine erneute Zwei-Tore-Führung (13:11). Es dauerte bis zur 42. Minute, ehe die Gastgeber erstmals vorne lagen (15:14). Unnötige technische Fehler sowie eine Zeitstrafe gegen Julius Emrich nutzte der VfL eiskalt zur 20:17-Führung (50.). Rechtsaußen Christian Schäfer, mit fünf Treffern bester SG-Werfer, gelang in der Folge noch zweimal der Anschlusstreffer zum 20:19 (51.) und 21:20 (54.)
„Wir waren bis sechs Minuten vor Spielende auf Augenhöhe und hatten allerbeste Chancen, etwas mitzunehmen“ ärgerte sich SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer über die desolate Schlussphase, als die Gastgeber, angetrieben von 1600 Zuschauern, die nun hilflos wirkende SG mit einem 7:0-Lauf demontierte.
„Unsere junge Mannschaft ist in Drucksituationen überfordert“, nannte der SG-Coach einen Grund für den Einbruch. Aber auch den erstligaerfahrenen Akteuren wie Lohrbach, Emrich und Dominik Schmid unterliefen zu viele einfache Fehler. Dass zudem mit Timo Salzer, der Schlachtenlenker mit der größten Erfahrung ausfällt, verschärft die problematische Situation.
Mayerhoffer bleiben nun zehn Tage Zeit, bevor am 21. Oktober die nächste Auswärtshürde bei der TSG Friesenheim ansteht.
SG BBM: Gorobtschuk, Radovanovic; Schäfer (5/1), Lohrbach (4/2), Scholz (3), Babarskas (3), Haller (2), Emrich (2), Dahlhaus (1), Emanuel (1), Barthe (1), Rentschler, Schmid, Boschen.
Bietigheimer Zeitung
Vier schwache Minuten führen zur siebten Niederlage
Vier schwache Minuten in der Schlussphase führten die SG BBM Bietigheim im Handball-Zweitligaspiel beim VfL Bad Schwartau zu einer erneuten Niederlage. Nach einer 11:9-Führung verlor die SG BBM noch mit 22:28.
Nichts Neues von der SG BBM Bietigheim. Der Bundesliga-Absteiger hat auch sein fünftes Auswärtsspiel in dieser Zweitliga-Saison verloren. Das 22:28 beim VfL Bad Schwartau war bereits die siebte Niederlage im neunten Spiel.
Dabei sah es in der Bad Schwartauer Hansehalle lange gut aus für die Bietigheimer, die eine prima erste Halbzeit ablieferten und auch in der ausgeglichenen zweiten Hälfte lange die Chance auf Punkte offen hielten. Nach dem 20:21-Anschlusstreffer durch einen Siebenmeter von Christian Schäfer kassierte die SG BBM allerdings zwischen der 54. und 58. Minute sieben Gegentore ohne eigenen Treffer und lag aussichtslos mit 20:28 zurück. Gerdas Babarskas und Jonathan Scholz betrieben mit ihren Toren noch ein wenig Ergebniskosmetik zum 22:28-Endstand.
Während die Gäste in den ersten 30 Minuten nur neun Treffer hinnehmen mussten, waren es in der zweiten Hälfte 19. "Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, waren abgeklärt und super in der Abwehr. Bis zur 54. Minute hatten wir alle Chancen, etwas Zählbares mitzunehmen. Nach dem 20:21 haben wir im Angriff einen technischen Fehler nach dem anderen gemacht und einfache Tore nach Tempogegenstößen kassiert", berichtete Bietigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer. Ein weiteres großes Manko neben den Fehlern im Angriff in den letzten zehn Minuten war die Harmlosigkeit insgesamt aus dem Rückraum. Dazu meinte Mayerhoffer: "Wir haben immer mehr deutliche Probleme gegen den Rückraum um Jan Schult bekommen. Bei Bad Schwartau haben Rückraumspieler 18 Tore erzielt, bei uns waren es nur sieben."
Während die Gastgeber eine Wurfquote von über 63 Prozent aufwiesen, lag sie bei Bietigheim bei 52 Prozent. Und auch bei den abgewehrten Würfen waren die Gastgeber deutlich vorne mit knapp 44 Prozent bei Schlussmann Dennis Flockmann und 32 Prozent bei Stanislaw Gorobtschuk und Mihailo Radovanovic. Beste Werfer waren beim VfB Daniel Pankofer mit sieben Toren, bei der SG BBM brachte es Schäfer auf fünf Einschläge.
Die Partie begann gut für die schon am Freitag angereisten Gäste. Torhüter Gorobtschuk meisterte zwei Würfe der Bad Schwartauer und ermöglichte seiner Mannschaft so eine 2:0-Führung durch Treffer der Außenstürmer Schäfer und André Lohrbach. Beide Abwehrreihen arbeiteten gut, nach zehn Minuten stand es gerade einmal 3:2 für den Erstliga-Absteiger. Über 5:5 und 7:7 kamen die Bietigheimer zu einer 11:9-Halbzeitführung, In der 41. Minute glichen die Gastgeber beim 14:14 wieder aus und kamen nach und nach zu einer 18:16-Führung. Die SG BBM war aber weiter gut im Spiel, verkürzte von 17:20 auf 19:20 und durch Schäfers Strafwurf sogar auf 20:21.
Danach ging es für die Gäste den Bach hinunter. Christoph Wischniewski, Schult und Oliver Milde nutzten die Fehlpässe und Fehlwürfe der SG BBM gnadenlos zu schnellen Gegenstößen, die sie allesamt eiskalt abschlossen und den Bietigheimern eine weitere bittere Enttäuschung bereiteten.
Weiter in der Liga geht es für die Bietigheimer am 21. Oktober mit einem weiteren Auswärtsspiel, dann bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim.
Zusatzinfo
So spielten sie
Bad Schwartau - Bietigheim 28:22 (9:11)
VfL Bad Schwarau: Flockmann; Blabisch (6), Milde (5), Ake´rmann (3), Hansen, Ranke (5), Schult (5), Pankofer (7/2), Fuchs, Wischniewski (3), Schlichting, Hanisch, Metzner.
SG BBM Bietigheim: Gorobtschuk, Radovanovic; Haller (2), Rentschler, Schmid, Dahlhaus (1), Schäfer (5/1), Babarskas (3), Barthe (1), Scholz (3), Boschen, Emrich (2), Emanuel (1), Lohrbach (4/2.)
Siebenmeter: 2/2 - 3/3; Zwei-Minuten-Strafen: 4 - 3; Schiedsricher: Jannik Otto (Fredenbeck), Van Hoang Chung (Hannover); Zuschauer: 1589.