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Ludwigsburger Kreiszeitung
Schäfer behält am Ende die Nerven

Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben ihren zweiten Sieg knapp verpasst. Gegen den EHV Aue musste sich die SG gestern nach einer dramatischen Schlussphase mit einem 23:23 (14:12) Remis begnügen.

„Meine Mannschaft hat eine Riesenmoral gezeigt,“ freute sich SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer nach dem hoch verdienten Punktgewinn. Obwohl sein Team bis zur 57. Minute nicht einmal im Rückstand war, hing der Punktgewinn am seidenen Faden.
Den Bietigheimern war von Beginn an anzumerken, dass der zweite Heimsieg hermusste. Entsprechend motiviert legten die Ellentäler los. Nach einem toll heraus gespielten Treffer von Dominik Schmid lagen die Gastgeber nach 21 Minuten erstmals mit drei Treffern vorne (9:6).
Den restlichen neun Minuten bis zur Halbzeitpause drückte Robin Haller seinen Stempel auf. Kaum im Spiel, traf der lange verletzte Torjäger zum 10:7 (22. Minute) Sein zweiter Streich war ein „Hammer“ in den Winkel, der die 12:9-Führung brachte. Als der 29-jährige in seiner unnachahmlichen Art sich zum 13:10 durchtankte (27.), hallten erstmals „Robin-Haller-Sprechchöre“ durch die mit nur 809 Zuschauern mäßig gefüllte Ege Trans-Arena.
Anstatt sich nach der 14:12-Halbzeitführung frühzeitig abzusetzen, vergaben die Hausherren nach der Pause durch Christian Schäfer, Julius Emrich sowie Haller Großchancen im Minutentakt. Der EHV Aue nutzte die Gunst der Stunde und machte aus einem 13:16-Rückstand ein 16:16, auch weil die SG Aues Torjäger Janar Mägi nicht in den Griff bekam.
Das Remis hatte auch beim 19:19 (46.) Bestand, ehe Bietigheim erneut zwei Treffer vorlegte. Wieder sorgte Haller für ein Highlight, als er den Ball in Unterzahl unter die Latte zur 22:20-Führung donnerte (52.). Dass dies der letzte Treffer für die SG aus dem Spiel heraus war, lag an EHV-Torhüter Radek Musil. Der 41-jährige Routinier vernagelte in der Schlussphase förmlich seinen Kasten. Latte und Pfosten verhinderten zudem weitere SG-Tore.
Als dann EHV-Rückraumshooter Mäge (7 Tore) in der 57. Minute sein Team erstmals mit 23:22 in Führung brachte, schien die SG wieder einmal leer auszugehen. Selbst in Überzahl brachten die SG-Angreifer den Ball nicht mehr im Gästetor unter. Bei der allerletzten Aktion bekam Bietigheim einen Siebenmeter zugesprochen. Rechtsaußen Schäfer, dem aus dem Spielverlauf kein Tor gelang, behielt die Nerven und rettete mit seinem sechsten verwandelten Siebenmeter der SG zumindest einen Punkt.
SG BBM Bietigheim:Gorobtschuk, Mathes; Schäfer (6/6), Haller (4), Lohrbach (4), Schmid (3), Emrich (2), Emanuel (2), Beckmann (1), Babarskas (1), Dahlhaus, Barthe, Boschen.


Bietigheimer Zeitung
Schäfer rettet per Siebenmeter einen Punkt
Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim spielt 23:23 gegen den EHV Aue


Durch einen verwandelten Siebenmeter von Christian Schäfer nach Ablauf der regulären Spielzeit zum 23:23-Endstand sicherte sich die SG BBM Bietigheim einen verdienten Punkt gegen den EHV Aue.

Das war knapp. Weil der siebenfache Torschütze Janar Mägi vom EHV Aue bei einer 23:22-Führung 14 Sekunden vor Spielende von der Bietigheimer Abwehr gestoppt werden konnte und beim letzten Angriff Julius Emrich am Auer Kreis gefoult wurde, kam die SG BBM Bietigheim vor den 809 Zuschauern in der EgeTrans-Arena zu einem Siebenmeter. Den verwandelte Christian Schäfer zum 23:23-Endstand. Es war nach sechs Niederlagen und einem Sieg das erste Unentschieden in der laufenden Saison für die SG BBM. SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer sprach von einem "Sieg der Moral".

Eine erneute Niederlage hatten die Bietigheimer nicht verdient gehabt. In der umkämpften, zerfahrenen Partie mit hohem Einsatz und zwei überragenden Torhütern spielten sich die Gastgeber zahlreiche Möglichkeiten heraus, von denen aber viele nicht zu Toren führten. Überhastete Abschlüsse, technische Fehler und ein überragender Auer Torhüter Radek Musil standen einer weitaus höheren Torquote im Weg. Musil kam nach 24 Minuten beim Stand von 10:9 für Bietigheim ins Auer Tor und verzeichnete 13 Paraden. Ihm nicht viel nach stand auf der anderen Seite Stanislaw Gorobtschuk, der zwölfmal parierte.

"Die Mannschaft hat ein gutes Spiel gemacht und sich super freie Chancen herausgespielt. Wenn wir eine normale Quote haben, gewinnen wir das Spiel. Trotz der Nackenschläge hat die Mannschaft Moral bewiesen. Es hat sich gezeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", kommentierte Trainer Mayerhoffer den Auftritt seiner Mannschaft. "Aue ist keine Laufkundschaft. Wir haben das gegen diese super Abwehr gut gemacht, da werden noch andere Probleme bekommen. Wir haben uns den einen Punkt erarbeitet", so der SG-Coach.

Nicht dabei im SG-Team waren die verletzten Timo Salzer, Jan Döll und Patrick Rentschler sowie Torwart Mihailo Radovanovic, der nach dem Aufwärmen passen musste. Dafür stand Robin Haller zur Verfügung, der Mitte und Ende der zweiten Halbzeit spektakuläre Szenen hatte.

Der Bietigheimer Linksaußen André Lohrbach war gleich gut im Spiel und brachte sein Team 1:0 und 2:1 in Führung. Obwohl die Gastgeber Aues Mägi im Rückraum nicht unter Kontrolle bekamen und er sowie Ladislav Brynker aus der Distanz Treffer setzten, lagen die Bietigheimer meist in Führung und zeigten auch gelungene spielerische Elemente. Sein Können bewies in der ersten Halbzeit auch Max Emanuel, der zweimal hochstieg und zum 7:5 und 8:6 traf. Ab der 25. Minute kamen die Gäste bei eigenem Ballbesitz mit sieben Feldspielern auf die SG-Defensive zu. Dieses taktische Stilmittel wandten sie auch in der zweiten Halbzeit mehrfach an.

Obwohl Svejnbjörn Petursson auch nicht schlecht gehalten hatte und vier Paraden in 24 Minuten aufzuweisen hatte, löste ihn Musil ab. Der 41-Jährige hielt mit tollen Paraden seine Mannschaft im Spiel. So wehrte er beim Stand von 13:10 nach einem Tempogegenstoß einen Wurf von Schäfer sensationell ab. Hätte Schäfer getroffen, wären die Bietigheimer erstmals mit vier Toren in Führung gegangen.

In der zweiten Halbzeit spielten die Auer ihre Angriffe geduldiger aus - oder mussten sie länger ausspielen, weil die Bietigheimer Abwehr sicher stand aggressiv verteidigte. Mägi gelang trotzdem der 16:16-Ausgleich und die SG BBM war ihren Drei-Tore-Vorsprung los. Für Beifallstürme auf den Rängen sorgte Haller mit einem Kracher über Musil hinweg zum 22:20. Danach allerdings scheiterte Haller am Pfosten, an der Latte und zweimal am Auer Torwart. Bietigheim erzielte knapp zehn Minuten lang kein Tor mehr und die Gäste aus dem Erzgebirge gingen mit drei Toren in Folge mit 23:22 in Führung. Es war ihr erster Vorsprung im Spiel. Den hätten sie beinahe in einen Sieg umgewandelt, aber weil Mägi scheiterte und Emrich im Gegenzug gefoult wurde, durfte Schäfer zum fünften Mal zu einem Siebenmeter antreten. Er versenkte den Ball gegen Petursson, der Musil für die letzte Aktion im Spiel abgelöst hatte, und rettete seiner Mannschaft den verdienten Punkt.

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