Bietigheimer Zeitung
SG BBM kassiert in Essen die dritte Pleite

Kein Aha-Erlebnis im Sportpark "Am Hallo": Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben am Freitagabend bei Tusem Essen auch ihr drittes Saisonspiel verloren, diesmal mit 24:32 (12:11). Eine starke erste Hälfte war letztlich zu wenig.

Bei den Zweitliga-Handballern der SG BBM Bietigheim ist der Wurm drin. Das 24:32 am Freitagabend beim Traditionsklub Tusem Essen war die dritte Niederlage im dritten Saisonspiel. Einer starken ersten Hälfte folgte nach dem Seitenwechsel der Einbruch. Der Bietigheimer Fehlstart droht sich am nächsten Samstag (20.15 Uhr) sogar noch auszuweiten, denn dann trifft die SG BBM in der Ludwigsburger MHP-Arena auf den Mitabsteiger TSV GWD Minden, einen der beiden Topfavoriten auf die Meisterschaft. "Fakt ist, dass wir zurzeit große Probleme haben. Diese gilt es, schleunigst abzustellen und die Fehler zu minimieren", sagte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer.

In der ersten Hälfte sah es noch so aus, als ob seine Schützlinge die Trendwende schaffen könnten: Die Bietigheimer agierten konzentriert und hatten in Stanislaw Gorobtschuk einen stark aufgelegten Torhüter zwischen den Pfosten. Auch weil der Neuzugang zunächst besser als seine beiden Essener Kollegen Carlos Donderis Vegas und Sebastian Bliss hielt, hatte die SG BBM das Momentum auf ihrer Seite. Bis zum 7:7 konnte sich kein Team absetzen. Dann legten die Schwaben einen Zwischenspurt ein und eilten bis zur 23. Minute durch Tore von Max Emanuel (2), Dominik Schmid und Gerdas Babarskas auf 11:7 davon. Auffällig: Der Bundesliga-Absteiger leistete sich wesentlich weniger Fehler als bei den Auftaktschlappen gegen Hagen und Dormagen. "Bis dahin hatten wir eine sehr gute Torwart- und Abwehrleistung", bestätigte Coach Mayerhoffer.

Doch den schönen Vorsprung verspielte seine Mannschaft bis zur Pause zum größten Teil gleich wieder, und so ging Bietigheim nur mit einer knappen 12:11-Halbzeitführung in die Kabine. Tusem profitierte dabei vor allem von seinem herausragenden Linksaußen Lasse Seidel, der in den ersten 30 Minuten gleich fünfmal zuschlug und damit fast die Hälfte der wenigen Essener Treffer beisteuerte.

Die zweite Hälfte begann aus Bietigheimer Sicht allerdings katastrophal: Der Gegner aus dem Ruhrgebiet kam entschlossen und aggressiv aus den Katakomben und drehte innerhalb kurzer Zeit den Spieß um - obwohl die SG BBM mit der gleichen Aufstellung weiterspielte, die zuvor noch so überzeugt hatte. Mit einem 6:1-Lauf gingen die Essener mit 17:13 in Führung (35.). Babarskas verkürzte für die SG BBM zwischenzeitlich zwar noch einmal auf 18:19 (40.). An den starken Auftritt aus dem ersten Durchgang konnten die Bietigheimer aber nicht mehr anknüpfen - auch Schlussmann Gorobtschuk nicht. Stattdessen zog nun Tusem um die beiden überragenden Lasse Seidel, Michael Hegemann und Srdjan Predragovic alle Register und erteilte der jungen Gästemannschaft eine Handball-Lehrstunde, die sich gewaschen hatte. Auch ein Torwartwechsel - Mihailo Radovanovic löstet Gorobtschuk ab - verpuffte wirkungslos (44.).

Bis zur 50. Minute und dem 25:22 war Bietigheim noch in Schlagweite. Spätestens, nachdem Lasse Seidel mit zwei Toren sowie Hegemann auf 28:22 erhöht hatten (54.), war für die SG die Begegnung verloren, ging es nur noch um Schadensbegrenzung. Doch auch die gelang letztlich nicht. Am Ende fügte sich das Bietigheimer Team in sein Schicksal und kassierte mit dem 24:32 die bisher höchste Saisonpleite. Wie schon im Spiel gegen Hagen, in dem die SG BBM sechs von neun Siebenmetern verballert hatte, war auch am Freitag die Quote vom Siebenmeterstrich miserabel: Nur einer der vier Versuche fand den Weg ins Netz.

"Es ist enttäuschend, sich hier mit acht Toren Unterschied zu verabschieden", stellte Mayerhoffer nach der Partie ernüchtert fest. Während die Essener mit jetzt 5:1 Zählern zumindest für 24 Stunden die Tabellenführung in der Zweiten Liga übernahmen, stecken die Bietigheimer Ballwerfer mit 0:6 Punkten ganz tief im Tabellenkeller - auf dem letzten Platz.

Zusatzinfo
So spielten sie
Essen - Bietigheim 32:24 (11:12)

Tusem Essen: Donderis Vegas, Bliss; Lasse Seidel (8/1), Predragovic (6), Ellwanger (6), Hegemann (6), Pohle (2), Trodler (2), Murkoster (2), Schluter, Hahn, Schetters, Ridder, Malte Seidel.

SG BBM Bietigheim: Gorobtschuk, Radovanovic; Schmid (5), Schäfer, (4/1), Babarskas (4), Salzer (3), Lohrbach (3), Max (3), Emrich (1), Rentschler (1), Scholz, Dahlhaus, Haller.

Siebenmeter: 1/1 - 4/1.

Zwei-Minuten-Strafen: 6 - 4.

Schiedsrichter: Sebastian Grobe (Braunschweig), Adrian Kinzel (Bochum).

Zuschauer: 1412.

Ludwigsburger Kreiszeitung
SG BBM bricht in Essen nach der Halbzeit ein

Die Handballer der SG BBM Bietigheim müssen weiter auf ihren ersten Sieg in der 2. Liga warten. Gegen Tusem Essen kassierte die SG gestern Abend nach einer 12:11-Halbzeitführung noch eine deutliche 24:32-Packung.

Drittes Spiel – dritte Niederlage, so lautet die Horrorbilanz der Bietigheimer, die nach ihrem Erstliga-Abstieg mit ganz anderen Erwartungen in die Zweitligasaison gestartet sind. Und die Aussichten auf einen Befreiungsschlag sind nicht gerade rosig. Am kommenden Samstag gibt der Top-Aufstiegskandidat GWD Minden seine Visitenkarte in der MHP-Arena ab.
Keiner der 1412 Zuschauer in der Essener Sporthalle „Am Hallo“ konnte sich nach 23 Minuten vorstellen, dass ihre Mannschaft nach dem 7:11-Rückstand noch einen Kantersieg einfahren würde. Doch wie schon in Hagen leisteten sich die Ellentäler in der Folge einen katastrophalen Einbruch. Anstatt den Vorsprung auszubauen, warf der zuletzt so stark auftrumpfende Christian Schäfer am Tor vorbei. Zudem versemmelte der SG-Rechtsaußen zwei Siebenmeter. Besser machte es der beste Tusem-Werfer Lasse Seidel (8 Tore), der mit zwei Treffern zum 11:12-Halbzeitstand verkürzte.
„In der zweiten Hälfte hat bei uns nichts mehr gestimmt“, verstand SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer die Welt nicht mehr, obwohl er nach dem Pausenpfiff dieselben Spieler auflaufen ließ. Bereits vier Minuten nach dem Seitenwechsel (17:13) hatte der Tusem das Spiel gedreht. Die SG verkürzte durch Gerdas Babarskas, der neben seinen vier Toren auch etliche Fahrkarten schoss, in der 40. Minute auf 19:18.
Auch zehn Minuten vor Spielende beim 22:25-Rückstand schien die Wende noch möglich. „Danach haben wir uns komplett überrennen lassen“ kritisierte SG-Coach Mayerhoffer die Einstellung seiner Mannschaft. „Da muss schleunigst eine Änderung her“, forderte der ob der Vorstellung in den letzten Minuten völlig frustrierte Bietigheimer Übungsleiter.
SG BBM:Gorobtschuk, Radovanovic; Schmid (5), Babarskas (4), Schäfer (4/1), Emanuel (3), Lohrbach (3), Salzer (3), Rentschler (1), Emrich (1), Haller, Dahlhaus, Barthe, Scholz.

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