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Bietigheimer Zeitung
SG BBM Bietigheim ärgert Rhein-Neckar Löwen

Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim haben den Rhein-Neckar Löwen beim Benefizspiel in Korntal eine Hälfte lang Paroli geboten. Nach 60 unterhaltsamen Minuten verloren sie gegen das Weltklasse-Team des Vizemeisters mit 24:29.

Achtungserfolg für die SG BBM Bietigheim: Der Zweitligist hat sich am Mittwochabend im Vorbereitungsspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen gut aus der Affäre gezogen.

Nach einem 8:17-Pausenrückstand lieferte die Mannschaft um Kapitän Timo Salzer dem deutschen Vizemeister im zweiten Durchgang einen harten Kampf und unterlag letztlich vergleichsweise knapp mit 24:29. "Ich bin dankbar, dass wir gegen solche Topteams spielen dürfen. Aus diesen Spielen kann man immer etwas lernen", sagte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer nach der Benefizpartie für den 2011 verunglückten Korntaler Handballer Jörg Riexinger.

In Hälfte eins hatten die Löwen dem Underdog aus Bietigheim-Bissingen noch Anschauungsunterricht in Sachen Effektivität gegeben. Den Mannheimern war zunächst nicht anzumerken, dass sie erst am Montag in die Bundesliga-Vorbereitung eingestiegen waren und bis dato nur fünf Trainingseinheiten und noch kein Testspiel absolviert hatten. Stanislaw Gorobtschuk konnte einem fast schon leid tun, denn dem aus Eisenach gekommenen neuen Torhüter der SG BBM flogen die Bälle nur so um die Ohren. Elfmal warfen die Rhein-Neckar Löwen bis zur 16. Minute auf den Bietigheimer Kasten, elfmal war Gorobtschuk machtlos - eine hundertprozentige Trefferquote der Löwen.

Bereits in der 17. Minute löste Mihailo Radovanovic seinen glücklosen Kollegen beim Stand von 5:11 im Gehäuse ab - und verbuchte bei einem Wurf von Alexander Petersson prompt eine erste Parade. Auch SG-Neuzugang Gerdas Babarskasfügte sich nach seiner Einwechslung sofort gut ein. Der Litauer überlistete Schwedens Nationalkeeper Mikael Appelgren rotzfrech mit einem flachen Wurf zum 6:12. Dennoch waren die Kräfteverhältnisse allzu deutlich. Die Mannheimer dominierten das Geschehen nach Belieben und eilten bis zur Pause auf 17:8 davon. Speziell Neuzugang Rafael Baena Gonzalez, ein spanischer Nationalspieler, war am Kreis kaum zu stoppen.

Nach dem Seitenwechsel konnte der Zweitligist das ungleiche Duell ausgeglichen gestalten. Bis zur 43. Minute verkürzte die SG BBM auf 17:23. Damit hatte sie bis zu diesem Zeitpunkt schon mehr Tore erzielt als in den kompletten ersten 30 Minuten. Am Ende entschied der Lokalmatador gegen den haushohen Favoriten sogar die zweite Hälfte mit 16:12 für sich. Einen großen Anteil an diesem Achtungserfolg hatte der serbische Schlussmann Radovanovic, der ein halbes Dutzend Glanzparaden zeigte.

Wenig amüsiert vom Geschehen in der Endphase war Löwen-Coach Nikolaj Jacobsen. Der 43-jährige Däne verfolgte den Bietigheimer 7:2-Lauf zum Endergebnis von 24:29 auf der Bank mit versteinerter Miene und bat seine Schützlinge kurz nach Spielschluss gleich zur Manöverkritik in die Kabine. "Die erste Halbzeit hat mir noch gut gefallen. Da haben wir gut und konzentriert gespielt. Die zweite Halbzeit war dann nicht mehr so toll von uns", bilanzierte Jacobsen, "vielleicht war das Krafttraining heute morgen doch zu schwer." Dagegen lobte Bietigheims Trainer Mayerhoffer seine Mannschaft für den engagierten Auftritt im zweiten Spielabschnitt: "Da sind wir durch eine gute Torhüterleistung in unser Tempospiel gekommen. Ich bin froh, dass wir das Tempo bis zum Schluss hochhalten konnten."

So spielten sie
Bietigheim - Mannheim 24:29 (8:17)

SG BBM Bietigheim: Gorobtschuk, Radovanovic; Schäfer (4/2), Dahlhaus (4), Salzer (3), Babarskas (4), Boschen (3), Dominik Schmid (2), Emrich (2), Barthe (2), Lohrbach, Scholz, Döll, Beckmann.

Rhein-Neckar Löwen: Appelgren, Bitz; Baena Gonzalez (6), Steinhauser (5), Gensheimer (3), Kneer (3), Groetzki (3), Mensah (3), Petersson (2), Andy Schmid (2/1), Reinkind (1), Guardiola (1), Sigurmannsson.

Siebenmeter: 2/2 - 1/1.

Zwei-Minuten-Strafen: 2 - 1.

Schiedsrichter: Michael D'Alessandro (Ditzingen), Frank Kraaz (Deizisau).

Zuschauer: 300 in Korntal.

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