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Ludwigsburger Kreiszeitung
Nettelstedt nutzt Fehlerfestival der SG eiskalt aus

Handballer der SG BBM Bietigheim müssen weiter auf ihren zweiten Auswärtssieg warten – 24:32-Niederlage beim TuS N-Lübbecke

Es zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Saison. Der Aufsteiger hält mit den arrivierten Teams in der 1. Liga eine Halbzeit lang prächtig mit, um danach im zweiten Abschnitt einzubrechen. Bis zum 11:11 durch Christian Schäfer (26. Minute) war die Partie komplett ausgeglichen, dann unterlag die SG BBM Bietigheim beim TuS N-Lübbecke noch deutlich mit 24:32 (13:15).
SG-Torjäger Robin Haller hatte mit zwei knallharten Würfen die Gäste zweimal in Führung geschossen (7:8) und 8:9). Erst als kurz vor der Halbzeitsirene Schäfer und Andre Lohrbach an TuS-Torhüter Malte Semisch scheiterten, gelang den Gastgeber erstmals ein Zwei-Tore-Vorsprung. Nationalspieler Jens Schöngarth traf mit einem Rückraumkracher zum 15:13-Halbzeitstand. „Im zweiten Abschnitt haben wir komplett unsere Linie verloren. Wir waren vom Kopf her nicht mehr da“, bemängelte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer. Während Nettelstedt unter seinem neuen Coach Sead Hasanefendic eine Schippe drauflegte, lief bei den Ellentälern überhaupt nichts mehr zusammen. Binnen sechs Minuten enteilte der TuS auf 20:14 (36.) Bietigheim dagegen gelang in den ersten acht Minuten nach dem Seitenwechsel gerade Mal ein Treffer durch Timo Salzer.
„Wir haben durch unsere eigenen Fehler das Spiel aus der Hand gegeben“ musste Kreisläufer Julius Emrich nach Spielende eingestehen“. Dieses Fehlerfestival nutzte Nettelstedt eiskalt aus. Beim 22:18 durch Schäfer war die SG noch einigermaßen in Schlagdistanz (44.), danach brach das Unheil über den Tabellenletzten herein. Nach 52 Minuten leuchtete ein deprimierendes 29:19 für die klar überlegenen Gastgeber von der Anzeigetafel. SG-Linkshänder Tim Dahlhaus mit seinen vier Treffern in der Schlussphase war es zu verdanken, dass sich die Niederlage noch einigermaßen in Grenzen hielt. SG-Coach Mayerhoffer, der seine Jungs auch am gestrigen Ostermontag zum Training einbestellte, hofft auf Wiedergutmachung am kommenden Samstag. Dann geht es in der Ludwigsburger MHP-Arena gegen Mitaufsteiger TSG Friesenheim.
TuS-N: Blazicko, Semisch; Langhans (6), Schubert (5/5), Vukovic (3), Pajovic (3), Wöss (3), Schöngarth (3), Tauabo (2), Pieczkowski (2), Klimek (2), Remer (2), Loke (1), Borozan.
SG BBM: Kulhanek, Radovanovic; Schäfer (6/3), Dahlhaus (5), Haller (4), Emrich (3), Lohrbach (2/1), Praznik (1), Salzer (1), Scholz (1), Kirveliavicius (1), Patrick Rentschler, Schmid, Blodig.


Bietigheimer Zeitung
SG BBM Bietigheim: Eine gute Hälfte ist zu wenig


Für die Bundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim war die ostwestfälische Provinz keine Reise wert. Bei der 24:32-Niederlage beim TuS N-Lübbecke bot der Tabellenletzte nur im ersten Durchgang Paroli.

Nichts war's mit einer Überraschung und dem zweiten Auswärtssieg in dieser Erstliga-Saison: Die SG BBM Bietigheim kassierte am Samstag beim TuS N-Lübbecke eine 24:32-Niederlage und verpasste damit die Gelegenheit, nach dem Heimerfolg über Wetzlar näher an die anderen Abstiegsrivalen heranzurücken. Die Chancen der SG BBM auf den Klassenerhalt sind ohnehin nur noch theoretischer Natur. Die Ostwestfalen feierten dagegen unter ihrem neuen Trainer Sead Hasanefendic den zweiten Sieg hintereinander und landeten einen wichtigen Befreiungsschlag im Tabellenkeller. Bester Bietigheimer Torschütze war Rechtsaußen Christian Schäfer, der sechs Treffer erzielte, davon drei vom Siebenmeterstrich. Der Topscorer beim TuS war der diesmal sechsmal erfolgreiche Gabor Langhans.

Wie schon so oft zeigten die SG-Handballer eine starke erste Hälfte, um dann nach der Pause einzubrechen. Beim 8:7 (17.) und 9:8 (21.) lag das Schlusslicht sogar jeweils in Führung. Kurz vor dem Halbzeitpfiff nahm das Unheil für die Bietigheimer aber seinen Lauf. Im Angriff verwarfen sie zwei freie Würfe. Die Lübbecker schlugen dagegen eiskalt zu und erkämpften sich so noch eine 15:13-Führung nach 30 Minuten. Hartmut Mayerhoffer war mit dem Auftritt seiner Schützlinge im ersten Durchgang dennoch voll zufrieden. "Wir haben das Spiel bis kurz vor der Halbzeitpause offen gestaltet. Da haben wir strukturiert gespielt, waren geduldig und haben auf unsere Chancen gewartet", sagte der SG-Trainer.

Nach dem Seitenwechsel nahm die Partie allerdings den erwarteten - und aus Bietigheimer Sicht fast schon gewohnten Verlauf. Das mit Ausnahmekönnern wie Langhans, Drago Vukovic und Jens Schöngarth bestückte TuS-Team wurde nun seiner Favoritenrolle gerecht und eilte bis zur 40. Minute auf 21:16 davon. Die SG BBM war nicht mehr in der Lage, dem Druck der Ostwestfalen standzuhalten. Der designierte Absteiger kam in der 44. Minute zwar noch einmal auf 18:22 heran. Am Ende setzte sich aber doch die größere Qualität der Lübbecker durch.

Als zusätzliches Handicap für den Außenseiter erwies sich die Disqualifikation von Romas Kirveliavicius (46.). Bei einem Blockversuch des Österreichers fiel der deutsche Nationalspieler Jens Schöngarth unglücklich auf den Rücken. Das Schiedsrichtergespann wertete die Aktion als rotwürdiges Vergehen. Eine Auffassung, die Mayerhoffer nicht teilte. "Das war keine Rote Karte. Zwei Minuten wären gerechtfertigt gewesen", meinte der Gästecoach, der aber zugab: "In der zweiten Halbzeit konnten wir das Tempo nicht mehr mitgehen - auch, weil wir vom Kopf her nicht mehr da waren."

Sein TuS-Kollege Hasanefendic zeigte sich dagegen "hochzufrieden". "Am Ende haben wir mit einer konzentrierten Leistung souverän gewonnen. Wir wollten die gute Leistung aus Magdeburg bestätigen und haben uns sehr gut vorbereitet", meinte der 66-jährige Kroate. Nur zu Beginn der Begegnung gestand Trainerfuchs Hasanefendic etwas Magengrummeln ein: "Am Anfang war das Spiel ausgeglichen, aber später haben wir den Punkt erreicht, wo Bietigheim nicht mehr an sich geglaubt hat."

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