Ludwigsburger Kreiszeitung
Elf Sekunden fehlten zum Erfolg
Über weite Strecken des Kellerduells lag die SG BBM Bietigheim vorne, am Ende musste sie sich gestern Abend beim HC Erlangen jedoch mit einem 24:24 (10:14) begnügen. Den Ausgleich erzielten die Gastgeber elf Sekunden vor Schluss.
Zahlreiche Zeitstrafen, eine Rote Karte für den Bietigheimer Robin Haller (42. Minute), Kampf auf Biegen und Brechen – die Zuschauer in der Arena Nürnberg erlebten zwischen den Bundesliga-Aufsteigern Bietigheim und Erlangen Existenzkampf pur.
Dass die Franken sich nicht mit dem sofortigen Wiederabstieg abfinden wollen, zeigt die Tatsache, dass sie noch kurz vor dem Spiel mit Jonas Thümmler (Füchse Berlin) einen Jugend-Nationalspieler verpflichteten, der sich mit zwei Toren auch gut einführte. Schwer wog aus Erlanger Sicht allerdings der Ausfall von Nationalspieler Sebastian Preiß.
Zwei Männer prägten die erste Halbzeit: Darko Stanic und Robin Haller. Der SG-Keeper brillierte mit acht tollen Paraden, Haller traf aus dem Rückraum ein halbes Dutzend Mal. In der 10. Minute ging die Truppe von Trainer Hartmut Mayerhoffer durch Romas Kirvellavicius erstmals mit 3:2 in Führung.
Ein schöner Treffer von Julius Emrich bedeutete das 6:4 (15.), die SG blieb am Drücker. Scharfschütze Haller und Emrich erzwangen mit dem 12:8 sogar einen Vier-Tore-Vorsprung für die Gäste (27.). Das 14:10-Polster zur Halbzeit war auch einer konsequenten Abwehrarbeit zu verdanken. Der Mann der zweiten Halbzeit hieß jedoch Nikolas Katsigiannis. Die „Katze“ im Erlanger Gehäuse machte nun den Bietigheimern das Leben schwer. Beim 21:21 (53.) war alles wieder offen. Andre Lohrbach (22:21/54.) und Timo Salzer (24:23/67 Sekunden vor Schluss) nährten noch einmal Hoffnungen auf einen Auswärtssieg. Nach Erlangens Ausgleich versuchte Salzer den letzten Angriff einzuleiten, rutschte jedoch unglücklich aus. „Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein“, erklärte Coach Mayerhoffer. „Über weite Strecken war es eine sehr gute Leistung. Ich habe sehr viele poisitive Ansätze gesehen.“
HC Erlangen: Katsigiannis, Stochl; Weltgen, Murawski, Rahmel (3), Krämer, Schwandner, Nienhaus (1), Hess (1), Link (8), Sveinsson (5), Thümmler (2), Link Stranovsky (4).
SG BBM Bietigheim: Stanic, Kulhanek; Salzer (1), Haller (7), Schäfer (4/1), P. Rentschler, Emrich (4), Lohrbach (3/1), Blodig (1), Dahlhaus (1), M. Rentschler (2), Kirveliavicius (1), Praznik.
Bietigheimer Zeitung
Tolle Leistung mit Punkt belohnt
20 Sekunden haben der SG BBM Bietigheim zum zweiten Auswärtssieg in der Handball-Bundesliga gefehlt. Jonas Thümmler rettete in Nürnberg dem HC Erlangen mit seinem 24:24-Ausgleichs einen Punkt. Die SG BBM hätte auch zwei Zähler verdient gehabt.
Die stetige Entwicklung der SG BBM Bietigheim in der Bundesliga brachte dem Team von Trainer Hartmut Mayerhoffer beim 24:24 in Nürnberg gegen den HC Erlangen zumindest einen Punkt ein. Nur 24 Gegentore mussten die Bietigheimer hinnehmen. Nach einer bärenstarken ersten Halbzeit und einer 14:10-Führung gelang Bietigheim in der zweiten Hälfte nur noch zehn eigene Tore.
"Das war eine ganz tolle Leistung der Truppe. Sie hat sehr strukturiert und mit klarem Kopf gespielt. Das war eine deutliche Steigerung gegenüber den letzten Spielen. Zwei Punkte wären drin gewesen. Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg", kommentierte Mayerhoffer den Auftritt seines Teams. Das nächste Spiel steht für die SG BBM am 13. Dezember in Ludwigsburg gegen Frisch Auf Göppingen auf dem Programm. Dann könnte Roko Praznik fehlen, denn der Bietigheimer Neuzugang sah ebenso wie Erlangens Sigurbergur in der letzten Minute die Rote Karte, die einen Sonderbericht nach sich zieht. Ohne Bericht davongekommen ist Robin Haller, der nach 43 Minuten Rot sah und nach seinen sieben Treffern dem Bietigheimer Team in der Schlussphase fehlte. Bester Werfer auf Erlanger Seite war Nikolai Link, ein ehemaliger Schützling von Mayerhoffer beim TSV Friedberg, mit acht Toren. In der zähen Anfangsphase fiel der erste Treffer erst nach fünf Minuten für die Gastgeber durch Oliver Hess. Nach Ole Rahmels Siebenmetertreffer zum 2:0 gelang Christian Schäfer in der achten Minute das erste Tor für die Gäste. Tim Dahlhaus und Romas Kirveliavicius brachten Bietigheim mit 3:2 in Führung. Der HCE konnte bis zum 7:7 immer wieder ausgleichen, dann aber zogen die in Abwehr und Angriff konzentriert agierenden Gäste auf 11:8 davon und führten bei Halbzeit verdient mit 14:10. Bis zum 18:17 verteidigte die SG BBM den Vorsprung, dann lag beim 19:18 Erlangen wieder mal vorne. Doch Bietigheim, das häufig in zweifacher Unterzahl antreten musste, fing sich nach der Disqualifikation von Haller rasch und war beim 21:19 wieder zwei Tore vorne. "Die Mannschaft hat weitergekämpft und an sich geglaubt", so Mayerhoffer. Mit diesem Spielstand ging es in die letzten neun Minuten, die es in sich hatten. Nach dem 21:21 durch Hess und dem 22:22 durch Sveinsson brachten André Lohrbach und Marco Rentschler Bietigheimer erneut in Führung. Sveinsson glich beim 23:23 für den HEC mal wieder aus, 56 Sekunden vor Schluss gelang Timo Salzer das 24:23 für Bietigheim. Nach einer Auszeit setzten die Erlanger Kreisläufer Jonas Thümmler in Szene, der 20 Sekunden vor dem Abpfiff den Erlangern mit dem 24:24 einen Punkt rettete. Danach vergab die SG BBM den letzten Angriff und rettete in Gemeinschaftsarbeit das erste Unentschieden.