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Ludwigsburger Kreiszeitung

Bietigheimer verlieren die Nerven

Die Bundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim sitzen nach der bitteren 20:26 (7:9)-Niederlage gestern Abend bei der TSG Friesenheim im Tabellenkeller fest.

Es war Abstiegskampf in Reinkultur, was sich die beiden Tabellenletzten der Eliteklasse vor 1760 Zuschauern, darunter 50 mitgereiste SG-Fans, in der Friedrich-Ebert-Halle darboten. 14 Zeitstrafen und eine Rote Karte würzten den Überlebenskampf.
Insbesondere im ersten Spielabschnitt leisteten sich beide Angriffsreihen Fehlwürfe und technische Fehler am laufenden Band. Der Druck, unbedingt gewinnen zu müssen, war alle Akteuren ins Gesicht geschrieben, was auch an der Anzeigetafel abzulesen war: Nach 20 Minuten leuchtete ein mageres 6:5 für die Gastgeber.


Mit fünf Zeitstrafen binnen zwei Minuten (inklusive des Platzverweises gegen Oliver Tesch) dürften die kleinlich pfeifenden Schiedsrichter einen Bundesligarekord aufgestellt haben. Das 7:7 durch Andre Lohrbach (22.) war zugleich das letzte Bietigheimer Tor im ersten Abschnitt. Für die Gastgeber trafen noch Nico Büdel und Philipp Grimm zum 9:7-Halbzeitstand.
In der zweiten Hälfte fanden die Angreifer die Lücken in den Abwehrreihen, so dass sich ein offener Schlagabtausch entwickelte. Friesenheim legte zwar vor, doch die SG kam immer wieder zum Gleichstand. Andreas Blodig zum 13:13 (41.), Romas Kirveliavicius zum 19:19 (52.) sowie Rok Praznik per Siebenmeter zum 20:20 (54.) strapazierten die Nerven von Fans, Spielern und Trainern gleichermaßen.
In den verbleibenden sechs Minuten machte Bietigheim alles falsch. Technische Fehler von Robin Haller, Patrick und Marco Rentschler sowie Zeitstrafen gegen Julius Emrich und Kirveliavicius machten den Weg zum 26:20 für Friesenheim frei. „Es war bis fünf Minuten vor Spielende ein umkämpftes Spiel. Neben drei vergebenen Siebenmetern haben wir zu viele freie Würfe nicht versenken können. Das war neben unserer nicht sattelfesten Abwehr der Knackpunkt, warum es nicht gereicht hat. Die Enttäuschung ist riesig“, erklärte Trainer Hartmut Mayerhoffer.

SG BBM: Stanic, Kulhanek; Lohrbach (5), Schäfer (4), Praznik (3), Haller (3), Kirveliavicius (2), Emrich (1), Blodig (1), Marco Rentschler (1), Patrick Rentschler, Salzer, Dahlhaus.
Friesenheim: Klier, Just (8/3), Kossler (5), Grimm (4/2), Lex (3), Schmidt (3), Kogut (1), Büdel (1), Criciotoiu (1), Tesch, Dietrich, Hauk.

Bietigheimer Zeitung
Ohne Treffer in der Schlussphase

Für die SG BBM Bietigheim wird es im Tabellenkeller der Handball-Bundesliga der Männer immer ungemütlicher. Im Aufsteigerduell unterlag die SG BBM am Mittwoch bei der TSG Friesenheim mit 20:26. Dabei blieben die Gäste in den letzten über sechs Minuten ohne Tor.

Es sah lange gut aus für die SG BBM Bietigheim im Spiel der Kellerkinder der Bundesliga bei der TSG Friesenheim in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen. In der Schlussphase setzten sich die Friesenheimer "Eulen" aber klar durch.

Für beide Teams ging es darum, den Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld nicht zu verlieren und wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu holen. In der ausgeglichenen, hart umkämpften Partie mit insgesamt 17 Siebenmetern, von denen nun neun verwandelt wurden, stand es in der 54. Minute 20:20 und die Partie auf des Messers Schneide. Dann trafen die Gäste gar nichts mehr, vergaben dabei zwei "Freie", während Friesenheim sechs Treffer nachlegte.

"Die Enttäuschung ist riesengroß, wird werden aber weiter kämpfen. In der ersten Halbzeit hatten wir keine gute Angriffsleistung mit nur sieben Toren. Da sprechen die 13 in der zweiten Halbzeit eine andere Sprache. Wir waren gut im Spiel dabei und hatten alle Möglichkeiten, haben aber zu viele Chancen und drei Siebenmeter liegen gelassen", meinte Bietigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer. "Wir haben in der entscheidenden Phase nach dem 20:20 zwei Chancen nicht genutzt und auch vorher schon viele ,Freie' vergeben. Auch haben wir in Überzahl vorne nichts getroffen und hinten einen Gegentreffer kassiert. Wir hatten zu große Abstimmungsprobleme", so Mayerhoffer.

Die erste Halbzeit verlief extrem torarm. Gerade mal mit 9:7 führte die TSG nach 30 Minuten. Zahlreiche Angriffe wurden auf beiden Seiten häufig unfair gestoppt. Die fränkischen Schiedsrichter Thomas Hörath und Timo Hofmann verhängten einen Siebenmeter nach dem anderen. Am Ende standen elf Strafwürfe in der Bilanz der Gastgeber, sechs wurden nur verwandelt. Von ihren sechs Siebenmetern nutzten die Bietigheimer drei zu Torerfolgen.

Erst nach über zwei Minuten fiel in der nervösen Anfangsphase der erste Treffer. Den erzielte Christian Schäfer. Sein 2:1 war dann die letzte Führung im Spiel für die SG BBM. Die Gäste hielten aber dagegen, holten einen 4:6-Rückstand auf und glichen auch beim 7:7 nochmals aus, ehe der TSG zwei Treffer zur 9:7-Halbzeitführung gelangen.

Auch in der zweiten Halbzeit blieb die Partie in der spannungsgeladenen Atmosphäre lange ausgeglichen. Friesenheim legte meist einen Treffer vor, die Gäste glichen aus, kamen nach dem 17:19 erneut zum Gleichstand. Der angeschlagene Robin Haller kam erst ab der 40. Minute zum Einsatz, sorgte mit drei Toren aber dafür, dass die Gäste dran blieben. Bis zur 45. Minute stand bei Bietigheim Darko Stanic zwischen den Pfosten, dann löste ihn Jan Kulhanek ab. Verzichten musste Coach Mayerhoffer neben den Langzeitverletzten auch auf Hannes Lindt. Die SG BBM war aus dem Rückraum heraus nicht besonders torgefährlich, steigerte die Trefferquote aber in der zweiten Halbzeit erheblich. Sie war dennoch zu wenig, zumal Bietigheim mit den 26 Gegentreffern eine durchaus akzeptable Quote für ein Auswärtsspiel aufwies.

Der Einschlag von Romas Kirveliavicius zum 20:20 war nach knapp 54 Minuten der letzten Torerfolg für die SG BBM. Auch ein Siebenmeter von Rok Praznik in der letzten Minute landete nicht im gegnerischen Netz.

Für die SG BBM wird es im Kampf um den Klassenerhalt immer schwieriger. Der Aufsteiger Bietigheim hat in den letzten Wochen seinen von Verletzungen gebeutelten Kader namhaft und qualitativ verstärkt. Gereicht hat es aber bei der TSG Friesenheim nicht zum so bitter nötigen dritten Saisonsieg.

Am Mittwoch gastieren die Berliner Füchse in der EgeTrans Arena.

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