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Westfalen-Blatt

TuS N-Lübbecke bucht fünften Auswärtssieg – 32:24 in Bietigheim
5:0-Lauf Wegweiser zum Sieg

Die Schelte vom Mittwochabend, als der TuS N-Lübbecke gegen die Füchse Berlin eine deftige Heimpleite hinnehmen musste, ist vergessen. In Bietigheim gelang dem TuS N-Lübbecke mit dem 32:24 (14:14) ein überzeugender Auswärtserfolg.

Ginge es nach Trainer Dirk Beuchler, würde er mit seinem Team daher am liebsten nur noch auswärts antreten. Immerhin ist der Erfolg beim Aufsteiger bereits der fünfte Sieg dieser Saison in fremden Hallen. Aber Spaß beiseite. Es war vielleicht nur die folgerichtige Antwort auf eben jene 26:35-Heimpleite am Mittwochabend.

Allerdings deutete in den ersten 30 Minuten dieser Begegnung noch wenig darauf hin, dass am Ende der überaus deutliche Erfolg stehen würde.

Zeitweilig schien es in diesen ersten 30 Minuten so, als könne der TuS mit dem Druck, der aus der Heimniederlage entstanden war, erst richtig umgehen müssen. Trainer Dirk Beuchler: »Am Anfang waren wir etwas nervös und hatten wenig Selbstvertrauen. Man hat gemerkt, dass uns die Berlin-Pleite noch nachhing!«

Die Mühlenkreisler gingen zwar mit 3:2 in Führung, doch agierten sie in der Folge reichlich nervös, die Fehlerquote erhöhte sich und der Hausherr konnte nicht nur auf 4:3 umschalten, sondern sogar unter dem Jubel der Fans auf 8:5, 9:6 und 10:7 davonziehen. Da war SG-Coach Hartmut Mayerhoffer noch zufrieden.

Gut, dass die Gäste diese Schwächephase schnell abstellen konnten, auf 10:9 aufschlossen und auch die jweiligen zwei-Tore-Rückstände bis zum Seitenwechsel (9:11, 10:12, 11:13) egalisieren konnten.

Durchgang zwei gehörte dann eindeutig der Beuchler-Sieben. Ramon Tauabo eröffnete den Lübbecker Torreigen mit dem 15:14. Und nur bis zum 16:16 durch Tim Dahlhaus konnte der Aufsteiger Paroli bieten. Weil danach aber Nikola Blazicko zwischen den TuS-Pfosten sein Tor vernagelte, gelang den Schwarz-Roten ein 5:0-Lauf zum 21:16. Niclas Pieczkowski, Tim Remer, Gabor Langhans, Tim Remer und Ramon Tauabo hießen die Torschützen. Letztlich ein Beweis dafür, dass der TuS über eine auf allen Positionen stark besetzte Mannschaft verfügt. Wobei natürlich die starke Abwehr (Beuchler: »In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut gedeckt. Das war der Grundstock für den verdienten Erfolg!«) um Torhüter Nikola Blazicko einmal mehr der Garant für diesen erfolgreichen Zwischenspurt war. Vom 17:21 ließ sich der TuS nicht beirren, steigerte vielmehr durch Christian Dissinger und schon wieder Tim Remer auf 23:17. Sechs Tore vorn – die Siegerstraße war für die Mühlenkreisler bereits in Sicht. Und wurde auch nicht mehr aus den Augen gelassen. Immer stärker präsentierte sich die Abwehr, Bietigheim resignierte nahezu. Dirk Beuchler: »Wir haben das Kreisspiel von Bietigheim immer mehr in den Griff bekommen und aus den Fernwürfen wenig Gegentore erhalten.« Und die sich bietenden Konterchancen wurden eiskalt genutzt. Als Ramon Tauabo dann den ersten Acht-Tore-CVorsprung markierte (27:19 in der 51. Minute) war die Begegnung entschieden.

Bieitigheims Trainer Hartmut Mayerhoffer war natürlich enttäuscht. Nach dem überraschenden Auswärtserfolg in Wetzlar während der Woche und vor allem mit seinen zwei Neuzugängen Darko Stanic und Rok Praznik hatte er sich mehr erwartet. Aber: »Wir haben unseren Fahrplan verlassen. Ich habe Abstimmungsprobleme gesehen und technische Fehler. Damit ist gegen so ein Team wie Nettelstedt nicht mehr drin.«

Da konnten es die Gäste auch verschmerzen, dass Linkshänder Gabor Langhans kurz vor Schluss ausscheiden musste. Er war mit einem Gegenspieler zusammengeprallt, blutete stark am Mund. Die aufgeplatzte Lippe musste genäht werden. Der Linkshänder wird nun wohl einige Tage pausieren müssen. Dirk Beuchler hofft indes, dass Langhans am Samstag gegen SC Magdeburg wieder aufläuft.


Ludwigsburger Kreiszeitung
SG hält sich nach der Pause nicht mehr an den Fahrplan

Das rettende Ufer ist zwar noch nicht außer Sichtweite, doch für Handball-Bundesligist SG BBM Bietigheim bleibt das Projekt Klassenverbleib ein mehr als schwieriges Unterfangen.

Das wurde am Samstagabend einmal mehr deutlich, als der Aufsteiger nach einer ordentlichen Leistung in der ersten Halbzeit in den zweiten 30 Minuten zu viel falsch machte und schließlich nach der 24:32 (14:14)-Niederlage gegen den TuS N-Lübbecke mit hängenden Köpfen aus der Bietigheimer Ege Trans-Arena schlich. „Wir haben uns nach der Pause zu viele Fehler geleistet und uns nicht mehr an den Fahrplan gehalten“, haderte SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer mit dem Einbruch in der zweiten Halbzeit.
Dabei hatten die Schwaben wohl gerade noch rechtzeitig für eine dringend nötige Auffrischung ihres Kaders gesorgt und nach dem österreichischen Nationalspieler Romas Kirveliavicius in der vergangenen Woche auch noch den serbischen Auswahlkeeper Darko Stanic (36) und den international erfahrenen Slowenen Rok Praznik (34) verpflichtet.
Dass damit der Abwehr mehr Stabilität verliehen wurde, zeigte sich am vergangenen Mittwoch, als die SG in Wetzlar ihren ersten Auswärtssieg der Saison verbuchen konnte. Und auch gegen Lübbecke stachen die neuen Trümpfe zunächst zur Freude der 2688 Zuschauer. Stanic ließ die mit vier Auswärtssiegen angereisten Ostwestfalen mit seinen Paraden immer wieder verzweifeln und Praznik räumte im Innenblock gemeinsam mit Kirveliavicius auf.
Bietigheim führte zeitweise mit drei Toren, leistete sich aber bereits im ersten Durchgang einige Unkonzentriertheiten im Angriff, so dass es mit 14:14 in die Pause ging. Anschließend beorderte Mayerhoffer zunächst Jan Kulhanek ins SG-Tor, doch an ihm lag es nicht, dass die Gastgeber immer mehr ihre Linie verloren.
„Unsere Probleme lagen im Angriff“, befand Mayerhoffer. Viele Ballverluste und zu hastige Abschlüsse – für Lübbecke ein gefundenes Fressen. „Unsere sehr gute Deckung hat dann den Ausschlag gegeben“, freute sich Gäste-Coach Dirk Beuchler.
Lübbecke zog bis zur 45. Minute auf 23:17 davon – die Partie war damit praktisch entschieden. Bietigheim ließ sich zwar nicht hängen, fand aber nicht mehr zu den Tugenden der ersten Halbzeit zurück. „Das tut richtig weh. Bei uns war in der zweiten Halbzeit einfach der Wurm drin“, gab SG-Spieler Tim Dahlhaus enttäuscht zu Protokoll.

Bietigheimer Zeitung
Triumph folgt Ernüchterung

Nichts war es mit dem erhofften zweiten Heimsieg: Nach einer schwachen zweiten Hälfte unterlagen die Handballer der SG BBM Bietigheim gegen den TuS N-Lübbecke mit 24:32. Damit bleibt der Aufsteiger das Schlusslicht der Ersten Liga.

So leicht geht es dann doch nicht: Drei international erfahrene Stars holen, und schon rollt die SG BBM Bietigheim das Feld der Handball-Bundesliga von hinten auf - wer mit einer solchen Entwicklung gerechnet hatte, sah sich am Samstagabend in seinen Erwartungen enttäuscht. Denn dem 29:26-Überraschungscoup vom Mittwoch bei der HSG Wetzlar folgte in der EgeTrans Arena eine ernüchternde 24:32-Heimschlappe gegen den TuS N-Lübbecke. Nach einer starken ersten Hälfte, in der die SG BBM sogar zweimal mit drei Toren vorne lag, kam es zu Beginn des zweiten Durchgangs zu einem folgenschweren Einbruch, den sich nach der Partie im Bietigheimer Lager keiner so recht erklären konnte. Die Folge: Die auswärtssstarken, aber dafür daheim noch sieglosen Ostwestfalen zogen bis zur 44. Minute auf 23:17 davon und legten damit den Grundstein für ihren bereits fünften doppelten Punktgewinn in fremder Halle. Für die Bietigheimer blieb die Erkenntnis, dass auch die Neuzugänge Darko Stanic, Rok Praznik und Romas Kirveliavicius keine Wunderdinge vollbringen können.

SG-Trainer Hartmut Mayerhoffer hatte die drei Hoffnungsträger von Beginn an auf zentralen Positionen aufgeboten. Obwohl sie bisher nur wenige Übungseinheiten mit der Mannschaft absolviert hatten, fügten sich die drei Verstärkungen wie schon beim Triumph in Wetzlar erstaunlich gut ins Team ein. Der Serbe Stanic zeigte, wie es sich für einen Weltklasse-Keeper gehört, einige Weltklasse-Paraden. "Kiwi" Kirveliavicius setzte in der Offensive Akzente und erzielte in der Anfangsphase alle vier seiner Tore. Mit dem Slowenen Praznik stellte der österreichische Nationalspieler einen Innenblock, an dem sich der TuS lange die Zähne ausbiss. Ein Nachtteil war jedoch, dass der kampfstarke Abwehrspezialist Praznik bereits in der 13. Minute seine zweite Zeitstrafe kassierte und fortan immer Angst vor einem dritten Foul und einer Roten Karte haben musste.

In Unterzahl brachte Kirveliavicius den Aufsteiger mit seinem zweiten Treffer zum 4:3 erstmals in Führung (8.). Beim 8:5 (15.) und 10:7 (17.) führte Bietigheim bereits mit drei Toren. Fortan offenbarte die SG BBM allerdings die ersten Konzentrationsmängel, was den Lübbeckern einen für sie schmeichelhaften 14:14-Pausenstand ermöglichte. Die Gäste hatten es vor allem dem treffsicheren Rückraum-Ass Gabor Langhans zu verdanken, dass sie nach ihrem nervösen Auftritt noch einmal mit einem blauen Auge davongekommen waren.

In der zweiten Hälfte gab Bietigheim das Spiel dann völlig aus der Hand. Ballverluste, dumme Fehlpässe, undurchdachte Hauruck-Aktionen durch die Mitte und ungestümes Anrennen - so sah das Offensivspiel der Hausherren aus. Unglücklich agierten speziell Hannes Lindt und Robin Haller, denen nach ihrer Hereinnahme kaum etwas gelang. Auch Kirveliavicius und Praznik fehlte jetzt die Bindung zum Spiel und den neuen Kollegen.

Der TuS und sein starker Keeper Nikola Blazicko hatten jedenfalls leichtes Spiel, die Bietigheimer Angriffe zu vereiteln. Und vorne schlugen Tim Remer und Co. unerbittlich zu. Als der Linksaußen der Gäste zum 17:23 vollendete, war die Partie vorzeitig entschieden (44.). Jan Kulhanek, der zu Beginn der zweiten Hälfte das Tor hütete, traf noch die geringste Schuld am Einbruch der SG BBM. Stanic - er hatte einen Monat lang nicht trainiert -, hatte Coach Hartmut Mayerhoffer in der Pause um seine Auswechslung gebeten. Ab der 42. Minute stand der Serbe dann zwar wieder zwischen den Pfosten. Letztlich konnte aber auch er nicht verhindern, dass N-Lübbecke deutlich mit 32:24 die Oberhand behielt.

Ziemlich still war es in der EgeTrans Arena in der Endphase und nach dem Duell. Nur die Wobachspatzen, die in der Halle für Stimmung sorgten, spielten noch unverdrossen ihre Guggenmusik. Selbst der übliche Schlussapplaus fiel für das Team diesmal verhaltener aus als sonst - die dürftige Leistung nach der Pause hatte auch die Bietigheimer Fans bekümmert.

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