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Nach Pauschs Rot in Not

HANDBALL Hüttenbergs letztes Aufgebot unterliegt Bietigheim

Jonas Faulenbach, Andreas Scholz, Florian Laudt, Michael Stock. Dazu kamen noch ein paar Angeschlagene wie Sven Pausch oder Tomasz Jezewski, die aber trotz Blessuren auf die Zähne bissen. Vor dem Duell mit der SG BBM Bietigheim konnten die personellen Nöte des TV Hüttenberg kaum größer sein. So war die 27:32 (15:18)-Niederlage gegen ein Topteam der 2. Handball-Bundesliga keine Überraschung.

Die ungewohnte Startformation offenbarte zwar in der Defensive die zu erwartenden Lücken, spielte selbst aber vorne ganz couragiert mit. Anfangs führten die Hausherren sogar. Andreas Lex hatte den Ball eigentlich schon fallen lassen, war dann aber doch noch mit einem Heber über SG-Torwart Milos Hacko zum 4:3 erfolgreich (6.). Danach legte das letzte Aufgebot des TVH eine sechsminütige Offensivpause ein, was die als Aufstiegskandidat gehandelten Gäste sofort ausnutzte. Nach einem schönen Spielzug, den Daniel Wernig zum 7:6 verwandelte, hatte Hüttenberg noch einmal die Nase vorne. Dennoch gestikulierte Heiko Karrer wild an der Außenlinie herum. "Kompakter, noch kompakter", wollte Hüttenbergs Trainer sein Team sehen.

Bei dem personellen Engpass war allerdings kein doppelter Punktgewinn drin. Dafür präsentierten sich die Schwaben bei ihrem sechsten Sieg in Serie zu konstant. "Wir sind im Angriff über weite Strecken sachlich und solide zu Werke gegangen", meinte Coach Jochen Zürn zufrieden. Bietigheim nutzte die ganze Breite seines Kaders aus und zog noch vor der Pause davon: Weil die Schiedsrichter Sebastian Grobe und Adrian Kinzel aus Braunschweig und Bochum die regelwidrige Textilprobe von Christian Heuberger am Trikot von Marc Pechstein nicht ahndeten, hatte der sonst kaum in Erscheinung tretende Ex-Wetzlarer Timo Salzer freie Bahn zum 13:10 für den Gast.

Doch nach der Pause zeigte der TVH zunächst mehr Gegenwehr, als es Bietigheim recht war. Energisch tankte sich Sebastian Weber zum 16:18 durch. Der Kreisläufer markierte auch den 19:20-Anschlusstreffer, bevor die Unparteiischen Sven Pausch nach 39 Minuten mit roter Karte vom Feld schickten. Die 1119 Zuschauer waren ebenso entsetzt wie erstaunt, denn außerhalb des Spielfelds wusste niemand, was geschehen war. Der Mittelmann der Gastgeber soll beim Lösen aus dem Getümmel nach Gegenspieler Andreas Blodig getreten haben. "Zwei Minuten kann man geben, aber Rot ist übertrieben", kommntierte Pausch die Szene, die eventuell spielentscheidend war. Denn nun geriet Hüttenberg wieder schnell deutlicher in Rückstand. Am Ende gab sich die Rumpftruppe auf. Was Wernig erzürnte: "Jeder Einzelne muss in dieser Situation noch mehr geben und kämpfen. Zu Hause darf das Spiel nicht so klar gegen uns enden."

"Wir haben zu viele Fehler gemacht. Das kommt automatisch, wenn man müder wird", erklärte der enttäuschte Trainer Karrer. Personell sieht er vorerst kein Licht am Ende des Tunnels. Denn die Tätlichkeit von Pausch wird selbst bei Freispruch zwei Wochen Sperre nach sich ziehen.

Hüttenberg: Ritschel, Redwitz (25. bis 54.) - Pechstein, Andreas Lex (7), Wernig (5/3), Jezewski, Weber (4), Stefan Lex (6), Drommershausen, Fernandes, Pausch (2), Vuglac (3), Ludwig, Schleenbecker.

Bietigheim: Hacko, Welz (n.e.) - Haller (5), Rentschler (2), Timo Salzer (2), Heuberger (3), Schäfer (5/2), Coors (1), Blodig (7), Durak, Freudl, Thorsten Salzer, Schulz, Lohrbach (7).

Schiedsrichter: Grobe/Kinzel (Braunschweig/Bochum) - Zuschauer: 1119 - Zeitstrafen: Hüttenberg drei (Pechstein, Andreas Lex, Stefan Lex), Bietigheim eine (Thorsten Salzer) - Disqualifikation: Pausch (Hüttenberg, 39.) wegen Tätlichkeit - verworfener Siebenmeter: Schäfer (Bietigheim) scheitert an Redwitz (29.).

Bericht mit Videos... 



Ludwigsburger Kreiszeitung

SG lässt im Kampf um den Aufstieg nicht locker

HÜTTENBERG. Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim bleibt im Rennen um den Aufstieg in die 1. Liga. Nach dem deutlichen 32:27 (18:15)-Sieg beim TV Hüttenberg trennt das Team nur noch ein Punkt von einem Aufstiegsplatz. Der Auswärtscoup beim Erstliga-Absteiger Hüttenberg war bereits der sechste Erfolg in Serie.

„Siege in Hüttenberg sind besonders schön,“ jubelte SG-Trainer Jochen Zürn, der die Hexenkessel-Atmosphäre im handballverrückten Hüttenberg mag. Die mit breiter Brust angereiste SG zeigte sich wenig beeindruckt und drehte den 8:9-Rückstand (18. Minute) in eine 18:15-Pausenführung.

Maßgeblichen Anteil an dem Halbzeitvorsprung hatte die Flügelzange mit Andre Lohrbach (6) sowie Christian Schäfer (4), die die Gastgeber nicht in den Griff bekamen. Beim 21:22 (43.) durch Stefan Lex war die ruhig gewordene Halle wieder wach, ehe die SG den Turbo zündete. Torjäger Robin Haller (2), Christian Heuberger, Lohrbach, sowie der als Regisseur und Torschütze gleichermaßen überzeugende Andreas Blodig mit zwei Treffern, erhöhten binnen neun Minuten auf 28:23 (52.).

„Hüttenberg ist mit unserem Tempo nicht zurecht gekommen“ analysierte

SG-Coach Zürn die Vorentscheidung.

Am kommenden Spieltag muss die SG beim Tabellennachbarn Nordhorn antreten. Überspringen die Bietigheimer Himmelsstürmer auch diese Klippe, würde am 8. Mai gegen Spitzenreiter Emsdetten die Viadukthalle aus allen Nähten platzen.

SG BBM: Hacko, Welz; Blodig (7), Lohrbach (7), Haller (5), Schäfer (5/2), Heuberger (3), Rentschler (2), Timo Salzer (2), Coors (1), Thorsten Salzer, Freudl, Schulz.

 

Bietigheimer Zeitung

Job mit Bravour erledigt: Sechster Sieg in Folge

Mit dem 32:27 beim TV Hüttenberg feierte die SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga den sechsten Sieg in Folge und mischt weiter munter im Aufstiegsrennen mit. Je sieben Treffer für die Gäste erzielten Andreas Blodig und André Lohrbach.

Je näher das Saisonende und der Abschied von Trainer Jochen Zürn rücken, je stärker werden die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim. Mit einer nahezu perfekten Leistung gewann die SG BBM beim Bundesliga-Absteiger TV Hüttenberg und machte damit auch die letzten theoretischen Hoffnungen der Hessen auf eine umgehende Rückkehr in die Bundesliga zunichte.

Die Bietigheimer dagegen bleiben nach zuletzt 12:0 Punkten dran an Platz drei. Taktisch glänzend auf die 3-2-1-Deckung der Gastgeber eingestellt, dominierte die SG BBM vor 1.200 Zuschauern über weite Strecken die Partie. Glänzend Regie führte dabei Andreas Blodig, der zu vielen Toren die Vorarbeit leistete und selbst sieben Treffer erzielte. Gut unterstützt wurde er auf den Halbpositionen von Robin Haller, Tim Coors und Timo Salzer, die wiederum Blodig in Wurfpositionen brachten. Ebenfalls sieben Mal erfolgreich war Linksaußen André Lohrbach, der immer wieder über Außen durchbrach oder Tempogegenstöße lief und zum erfolgreichen Abschluss kam.

Bei Hüttenberg waren es vor allem die Brüder Lex, die ins gegnerische Gehäuse trafen. Andreas Lex erzielte sieben Tore, Stefan Lex sechs.

"Wir machen einfach nur unseren Job", meinte der Bietigheimer Trainer Jochen Zürn nach dem Auswärtscoup. "Wir waren sehr dominant, haben sehr gut verteidigt und hatten exzellente Vorwärtsbewegungen. Dabei haben wir konsequent abgeschlossen. Wir waren sachlich und konzentriert", lobte Zürn seine Mannschaft,. Für ihn waren mitentscheidend die vielen gewonnenen Zweikämpfe auf den Halbpositionen. "Wir haben Hüttenberg da getroffen, wo man die Mannschaft verwunden kann", freute sich der Trainer, dass seine Marschrichtung aufgegangen ist. Sein Resümee: "Das war ein richtig guter Auftritt."

In der Anfangsphase half der Bietigheimer Torhüter Milos Hacko mit sechs Paraden seiner Mannschaft, ins Spiel zu kommen. Und auch Mitte der zweiten Halbzeit, als Hüttenberg vorübergehend aufkam und bis auf einen Treffer verkürzen konnte, war auf den Routinier im SG-Tor bei dessen Abschiedstournee durch die Zweite Liga Verlass. Die Bietigheimer gerieten nur zweimal in Rückstand: beim 3:4 und 8:9. Ab der 20. Minute hatten sie dann alles im Griff und setzten sich über 13:11 auf 16:12 ab und führten zur Halbzeit 18:15 ab. In der 36. Minute wurde es kurz mal eng für die Gäste, als der TVH auf 19:20 verkürzt hatte. Sie befreiten sich aber mit klugem Spiel, starker Abwehrarbeit und erfolgreichen Gegenstößen und führten acht Minuten später 24:21. Fünf Treffer waren es beim 28:23 neun Minuten vor Spielende. In der 59. Minute betrug der Vorsprung sogar sieben Treffer. Stefan Lex und Sebastian Weber betrieben noch ein wenig Ergebniskosmetik für die Gastgeber.

"Wir bereiten uns jetzt die Woche über auf die schwere Aufgabe bei der HSG Nordhorn-Lingen am Samstag vor. Nordhorn wird Respekt vor uns haben", so Zürn vor der nächsten schweren Auswärtsaufgabe seiner Mannschaft, ehe dann mittwochs darauf der Tabellenführer TV Emsdetten in der Halle am Viadukt aufkreuzt.

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