Die Frogs kämpfen Bietigheim nieder!
25:23 (9:11)- Sieg gegen die SG BBM Bietigheim - Zweitliga-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg stopptden Schwaben-Express und klettert weiter aus dem Tabellenkeller heraus.
Mit mannschaftlicher Geschlossenheit, Kampf und unbändigem Siegeswillen hat Zweitliga-Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg am Ende mit 25:23 ( 9:11) gegen die SG BBM Bietigheim triumphiert und den Schwaben-Express aufs Abstellgleis geschoben. Alle eingesetzten Feldspieler konnten sich für die gastgebenden SVHU-FROGS auch in die Torschützenliste eintragen. Die Gastgeber waren von allen Positionen aus torgefährlich, ein Pluspunkt, der sich im Verlauf der packenden Partie vor mehr als 600 begeisterten Zuschauern als entscheidend erwies.
Nach einem 4:1- Start der Hausherren in nicht einmal vier Minuten hatten die Schwaben das Heft in die Hand genommen und binnen drei Minuten zum 4:4 (7.) ausgeglichen. Danach dominierten die Abwehrreihen, doch die Gäste hatten teilweise im Zeitspiel ein glücklicheres Händchen im Abschluss und führten zur Halbzeit nicht unverdient mit 11:9.
„Wir hatten zu wenig Zug zum Tor. Nach dem Wechsel waren wir dynamischer und haben das Tempo deutlich verschärft. So sind wir auch zu einfachen Toren gekommen“, analysierte SVHU-Trainer Tobias Skerka den Aufschwung seines Teams nach der Pause, das in drei Minuten gestützt auf einen erneut starken Jan Peveling zwischen den Pfosten den Ausgleich schaffte. Absetzen konnte sich zunächst keine der beiden Mannschaften. Erst nach einer Dreiviertelstunde gelang den Hausherren durch Jan Wrage (2) und Tim Philip Jurgeleit die erste Drei-Tore-Führung, die allerdings nach unkonzentrierten Abschlüssen nur bis zur 51. Minute Bestand hatte, als Robin Haller für die Schwaben zum 21:21 ausglich.
Doch SVHU-Trainer Tobias Skerka hatte für die Schlussphase noch ein Trumpf-Ass im Ärmel und schickte Rückraum-Shooter Kevin Wendlandt auf die Platte, der mit drei Toren in den letzten fünf Minuten den kleinen Unterschied zwischen zwei ebenbürtigen Teams ausmachte. „Wenn man gegen einen Aufstiegsanwärter wie Bietigheim nur 23 Treffer zulässt, hat die ganze Mannschaft ausgezeichnet Abwehr gespielt“, lobte Skerka sein Kollektiv, das immer besser harmoniert und gegen Bietigheim auch Cleverness und Kaltblütigkeit ausstrahlte. „Der Sieg für Henstedt-Ulzburg ist verdient“, gratulierte Kollege Jochen Zürn als fairer Sportsmann auf der anschließenden Pressekonferenz den Nordlichtern, auch wenn ihm die Unzufriedenheit über den Auftritt seiner Mannschaft ins Gesicht geschrieben stand.
Der Teamgeist hatte den Ausschlag für die FROGS gegeben. Immer wieder feuerten die Kollegen von der Bank lautstark ihre auf dem Parkett aktiven Kollegen an. „Wir sind als Mannschaft zusammengewachsen“, fand auch Regisseur Nico Kibat, der sich gegen seinen alten Verein Bietigheim nachträglich das schönste Geburtstagsgeschenk machte. Zweitligareife bewies auch das Henstedt-Ulzburger Publikum, das obwohl die Ränge nicht ganz gefüllt waren, die Heimmannschaft über 60 Minuten lang zum Sieg peitschte.
SV Henstedt-Ulzburg: Jan Peveling (14 Paraden), Markus Noel – Stefan Pries (1), Nico Kibat (2), Maik Makowka (4), Lasse Kohnagel (2), Lars Uwe Lang (1), Rasmus Gersch (2/1), Julian Lauenroth (1), Tim Völzke (3), Kevin Wendlandt (3), Jan Wrage (2), Tim-Philip Jurgeleit (4).
SG BBM Bietigheim: Milos Hacki, Pascal Welz – Robin Haller (6), Patrick Rentschler, Timo Salzer (2), Christian Heuberger (3), Christian Schäfer (8/3), Tim Coors, Andreas Bodig (1), Pascal Durak, Pierre Freudl, Thorsten Salzer (1), Philip Schulz (1), Andre Lohrbach (1).
Ludwigsburger Kreiszeitung
Auswärtspleite wirft SG BBM weit zurück
HENSTEDT-ULZBURG. Die Erfolgsserie der SG BBM Bietigheim in der 2. Handball-Bundesliga ist gerissen. Beim Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg kassierte die SG eine unnötige 23:25 (11:9)-Niederlage.
Nach dem Drei-Tage-Trip gen Schleswig-Holstein schnellte zwar der Tachostand im Bietigheimer Bus um 1400 Kilometer nach oben, dagegen blieb das Punktekonto ohne Zuwachs. „Eine total ärgerliche Niederlage“ vermeldete Trainer Jochen Zürn, der nach dem schwachen Auftritt seines Teams ziemlich „angefressen“ wirkte. Verständlich, mit einem Sieg hätte sich die SG ganz vorne festbeißen können.
In der ersten Hälfte entwickelte sich eine Abwehrschlacht, die die Ellentäler mit 11:9 für sich entschieden. Während das Abwehrbollwerk mit Christian Heuberger und Thorsten Salzer im Verbund mit Torhüter Milos Hacko einen Klassejob ablieferte, verhinderte eine miserable Wurfausbeute eine höhere Führung. „Wir waren im Angriff zu statisch, brachten die Außen nicht ins Spiel und schlossen viel zu früh ab“ nannte Zürn die Gründe für die Torflaute.
Die „Frogs“ des SVH zeigten sich angetrieben vom Ex SG-ler Nico Kibat, im zweiten Spielabschnitt quicklebendig. Beim 20:17 (48.) schien eine Vorentscheidung gefallen, doch vier Minuten später glich Christian Schäfer, mit acht Treffern bester SG-Werfer, zum 21:21 (52.) aus. Auch zwei Minuten vor Spielende war es der pfeilschnelle Schäfer, der mit dem Anschlusstreffer zum 24:23 die Hoffnung auf einen Punktgewinn nährte.
Mit doppelter Manndeckung zog SG-Coach Zürn in den Schlussminuten seinen letzten Joker, der auch mit zwei Ballgewinnen stach. Weil die SG-Angreifer auch diese Chancen verballerten, jubelten am Ende die „Frösche“ allen voran Kibat, der sich diebisch über den Coup gegen seine Ex-Mitspieler freute. Bereits am kommenden Mittwoch können sich die Ellentäler in Friesenheim für die Auswärtspleite revanchieren.
SG BBM Bietigheim: Hacko, Welz; Schäfer (8/3), Haller (6), Heuberger (3), Timo Salzer (2), Blodig (1), Thorsten Salzer (1), Schulz (1), Lohrbach (1), Coors, Durak, Freudl, Rentschler.
Bietigheimer Zeitung
Der Angriff kommt nicht in Schwung
Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim verlieren in Henstedt-Ulzburg mit 23:25 (11:9)
Nach drei Siegen und einem Unentschieden hat es die SG BBM Bietigheim in der Zweiten Handball-Bundesliga der Männer beim SV Henstedt-Ulzburg wieder erwischt. Der um den Klassenerhalt kämpfende Aufsteiger gewann mit 25:23 (9:11).
Die SG BBM Bietigheim konnte die erneute Schwächen der Konkurrenten aus dem oberen Zweitliga-Tabellendrittel nicht nutzen. Nachdem der TV Bittenfeld am Freitag und der TV Hüttenberg gestern ihre Spiele verloren, hätten die Bietigheimer mit einem Sieg beim SV Henstedt-Ulzburg in der Tabelle vorbeiziehen und sich auf Platz vier verbessern können. Trotz nur neun Gegentoren in der ersten Halbzeit und einer Zwei-Tore-Führung musste die SG BBM die zweieinhalbtägige Reise nach Hamburg ohne Punkte beenden. Das war den Bietigheimern zuletzt am 1. Dezember beim Tabellenführer TV Emsdetten passiert.
Während die Abwehr mit dem stabilen Innenblock um Kapitän Christian Heuberger und Thorsten Salzer sowie dem mehrfach glänzend parierenden Torhüter Milos Hacko eine starke Leistung ablieferte und in den 60 Minuten nur 25 Gegentreffer zuließ, korrespondierte am Samstag vor den rund 700 Zuschauern der Angriff nicht mit dem Defensivverhalten. "Wir haben vorne zu statisch agiert, waren zu unbeweglich und haben zu viele unvorbereitete Würfe genommen. Das hat uns in Not gebracht. Im Rückraum haben wir niemanden gehabt, der unser Spiel in die Hand genommen hat", kommentierte SG-Trainer Jochen Zürn die Offensivleistung seiner Mannschaft. "Henstedt hat eine bockstarke 6:0-Abwehr hingestellt. Letztendlich war es ein verdienter Sieg. Sie haben leidenschaftlich und beweglich im Angriff gespielt", meinte Zürn zur Leistung der Gastgeber, die mit Emotionalität und der Unterstützung von den Rängen den Favoriten niederkämpften.
Der Bietigheimer Coach hatte alles probiert, um die Niederlage abzuwenden. Aber weder Auszeiten noch veränderte Formationen brachten das Offensivspiel in Schwung. "Wir haben das einfach nicht in den Griff gekriegt. Es war zu wenig, um uns gute Möglichkeiten zu erarbeiten", so Zürn. Bester Werfer seines Teams war Christian Schäfer mit acht Treffer, davon drei per Siebenmeter. Robin Haller brachte es auf sechs Feldtore. Gut im Griff hatten auf der anderen Seite Heuberger und Co. den Henstedter Torjäger Jan Lasse Kohnagel, dem nur zwei Tore gelangen.
Nach einem 1:4-Rückstand in der Anfangsphase kamen die Bietigheimer besser in die Partie und gingen beim 5:4 erstmals in Führung. Nach einer vierminütigen Torpause beim Stand von 5:5 gingen sie beim 8:6 erstmals mit zwei Treffern in Führung. Die hatte auch beim 10:8 und 11:9 Bestand. In der zweiten Halbzeit blieb es bis zum 17:17 eng, dann zogen die Gastgeber auf 20:17 davon. Vor den drei Treffern der Nordlichter in Folge hatte Hacko einen Siebenmeter von Rasmus Gersch pariert. Schäfer und Haller glichen zwar den 19:21-Rückstand aus, doch der SVH legte drei Treffer durch Tim Philipp Jurgeleit und Kevin Wendtland, der doppelt traf, zum 24:21 nach. Schäfer per Siebenmeter und mit einem Treffer aus dem Spiel heraus sorgte für den Anschluss zum 23:24, nachdem zuvor Jurgeleit Pech gehabt hatte mit einem Pfostentreffer.
Mit seinem dritten Tor zum 25:23 sorgte Neuzugang Wendtland für die Entscheidung in dem fairen Spiel mit nur vier Zeitstrafen und fünf Siebenmetern. Damit hatte der Rückraumspieler, der vom HSV Insel Usedom nach Henstedt-Ulzburg gewechselt war und erst sein zweites Spiel für die Norddeutschen bestritt, die letzten drei Treffer für den Neuling erzielt.
Für den SVH um den langjährigen Bietigheimer Kapitän Nico Kibat war es mittlerweile der fünfte Heimsieg. Die Mannschaft hat sich längst an die Zweite Liga gewöhnt und zuletzt mit guten Ergebnissen aufgewartet. "Angesichts der anderen Ergebnisse haben wir eine Chance verpasst", bedauerte der Bietigheimer Trainer Zürn, dass sich sein Team tabellarisch nicht verbessern konnte.
Die nächste Chance dazu besteht bereits am kommenden Mittwoch im Auswärtsspiel bei der TSG Ludwigshafen-Friesenheim. Am Samstag steigt dann in der EgeTrans Arena der große Handball-Bundesliga-Tag der SG BBM mit dem Spiel der Zürn-Truppe um 20 Uhr gegen die HG Saarlouis als Abschluss.
Info Für die drei Spiele der SG BBM Bietigheim am kommenden Samstag in der EgeTrans Arena sind noch Tickets verfügbar. Entweder über http://www.sgbbm.de, am Ticketschalter der Bietigheimer Zeitung sowie der SG-BBM-Geschäftsstelle in Bietigheim-Buch, Pleidelsheimer Straße 9 (Dienstag und Donnerstag 9 bis 12 Uhr und Mittwoch und Donnerstag 15 bis 18 Uhr).