Ludwigsburger Kreiszeitung

Die Recken verstehen keinen Spaß

„Die Recken“ nennt sich Handball-Bundesligist TSV Hannover-Burgdorf. In der Halle am Viadukt liefen gestern Abend lauter Bären auf, muskelbepackt und eisern entschlossen. Beim 34:17 (18:9) ließen sie Zweitligist SG BBM Bietigheim im Achtelfinalspiel des deutschen Handball-Pokals keine Chance.

 „Es hat sich gezeigt, dass da ein Klassenunterschied ist“, stellte SG-Trainer Jochen Zürn ernüchtert fest. Die kleine Hoffnung der 800 Fans auf eine Sensation löste sich schon nach wenigen Minuten in Luft auf, zerstört von Burgdorfs Recken, die nach langer Busfahrt schnell für klare Verhältnisse sorgten. Offenbar hatten sie es eilig an diesem bitterkalten Pokal-Abend, denn vor der Halle hielt der Chauffeur bereits das Gefährt für die Heimreise warm.

Die kleine internationale Auswahl aus Niedersachsen warf nicht nur erfolgreich ihre körperlichen Vorteile in die Waagschale, sie kombinierte und wirbelte auch gedanklich schneller als die an ihre Grenzen stoßenden Bietigheimer. Dass ausgerechnet die beiden wichtigsten Säulen der Abwehr, Kapitän Martin Heuberger und Thorsten Salzer, wegen Verletzungen ausfielen, reduzierte die Möglichkeiten der Gastgeber auf ein Minimum.

Nach neun Minuten, als der Favorit bereits mit 7:3 führte, nahm Zürn seine erste Auszeit. Die Tormaschine ließ sich jedoch nicht stoppen. Zwar schlug die Bietigheimer Trommler-Garde unaufhörlich auf die Pauken, zwar wurde jeder SG-Treffer frenetisch gefeiert – gleichwohl wuchs der Vorsprung der Recken Tor um Tor. Rückraumstratege Morten Olsen dirigierte seine Truppe meisterhaft und brillierte zudem mit einer Reihe von Wurfvarianten. Allererste Sahne auch seine Anspiele an den Kreis, mit denen er mehrfach die SG-Deckung aushebelte. Bei Halbzeit führt Hannover-Burgdorf mit 18:9. Bis dahin hatten sich bereits zehn Recken in die Torschützenliste eingetragen.

Die dezimierte SG versuchte, die Lehrstunde in Grenzen zu halten. Keeper Milos Hacko trug mit einigen Klassereaktionen sein Scherflein dazu bei. Kurz nach dem Wechsel entschärfte sein Vertreter Pascal Welz Würfe von Olsen und Jan Fiete Johannsen, aber auf der anderen Seite zauberte nicht nur Nationalkeeper Martin Ziemer. Auch der zweite Schlussmann der Gäste, Malte Semisch, fischte zum Beispiel ganz cool zwei Siebenmeter weg.

SG BBM: Hacko, Welz; Haller (2 Tore), Bohnert (1), Rentschler (1), Timo Salzer, Schäfer (2/1), Coors (1), Blodig (3), Durak (4), Freudl (1), Schulz (1), Lohrbach (1).

Die besten Werfer bei Hannover, das nur noch eine Hürde vor dem Final Four in Hamburg zu überwinden hat, waren Buschmann (6), Jannis Fauteck, Lars Lehnhoff und Olsen (je 4).

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