Bietigheimer Zeitung

Lohrbach wird zum Torjäger
Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim besiegt die TSG Friesenheim mit 34:32 (17:15)

Nach einer leidenschaftlichen Vorstellung in einer Zweitliga-Partie auf hohem Niveau besiegte die taktisch klug agierende SG BBM Bietigheim die TSG Ludwigshafen-Friesenheim mit 34:32 (17:15). Ganz stark waren dabei die beiden Thorsten Salzer und André Lohrbach.

Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg gelang der SG BBM Bietigheim mit einer beeindruckenden Leistung wieder ein Sieg. Der war auch eine Wiedergutmachung für die Pleite im Liga-Heimspiel zuvor gegen den HC Empor Rostock. Für die TSG Ludwigshafen-Friesenheim endete die Erfolgsserie von 10:2 Punkten.

Vor 900 Zuschauern entwickelte sich das schwäbisch-kurpfälzische Duell unter der fränkischen Aufsicht der Unparteiischen Thomas Hörath und Timo Hofmann zu einem offenen Schlagabtausch mit bemerkenswerter Besetzung. TSG-Trainer Thomas König benötigte nur sieben Feldspieler. War die TSG in der Defensive, löste der baumlange Erik Schmidt den überragenden Stephan Just ab. Bei Bietigheim verzichtete Trainer Jochen Zürn in der zweiten Halbzeit ebenfalls auf jegliche Wechsel und ließ das Feldspieler-Sextett mit Robin Haller, Timo und Thorsten Salzer, Christian Schäfer, Christian Heuberger und André Lohrbach durchspielen.

Der Schachzug von Zürn, Thorsten Salzer nicht nur, wie zu Beginn der Saison, vorwiegend in der Abwehr spielen zu lassen, ging auf. Er eroberte am eigenen Kreis Bälle und leitete Gegenangriffe ein. Zudem war er auf der Halbposition ein wichtiger Bestandteil des klugen Angriffsspiel. Und drei Treffer erzielte er auch. Gleich siebenmal erfolgreich war mit Lohrbach ein weiterer Neuzugang. "Endlich. Bei ihm ist der Knoten geplatzt", freute sich Zürn über die Treffsicherheit seines Linksaußens. Die war vor allem in der Anfangsphase wichtig, als Lohrbach von den ersten elf Toren der Gastgeber alleine fünf erzielte.

Die drei Rückraumspezialisten aus Friesenheim, Just, Andrej Kogut und Arni Sigtryggsson, zogen zu Beginn ihr auf viele Ballpassagen ausgerichtetes Spiel auf, das sie immer wieder mit knallharten und meist ansatzlosen Würfen garnierten. Nach wenigen Minuten führten sie mit 5:3. Das lag auch daran, dass bis dahin TSG-Torhüter Kevin Klier, der insgesamt 15 Würfe zum großen Teil exzellent parierte, schon bis dahin seine Extraklasse unter Beweis gestellt hatte. Nach einer Auszeit, einem Zaubertor von Haller, einer Parade von SG-Schlussmann Milos Hacko und einem Kontertreffer durch Lohrbach hatten die Bietigheimer zum 5:5 ausgeglichen.

Noch weitaus besser lief das Spiel der Gastgeber nach dem neuerlichen 5:7-Rückstand. Mit einem 6:0-Lauf gingen sie mit 11:7 in Führung. Nur noch einmal beim 22:23 in der 41. Minute gerieten sie danach in Rückstand.

So gut Kogut und Co. im Verbund mit dem starken Linksaußen Philipp Grimm und dem robusten Kreisläufer Christian Klimek zuweilen auch aufspielten und trafen, leisteten sie sich gegen die aufopferungsvoll arbeitende SG-Abwehr viele Ballverluste oder Fehlpässe. Gegen die auf Hochtouren laufende, fein abgestimmte und treffsichere Bietigheimer Angriffsmaschine kamen die Gäste zwar dreimal zum Ausgleich (20:20, 21:21, 22:22) und einmal zu einer Führung, stoppen konnten sie aber nicht. Auch nicht mehr der bärenstarke Klier.

"Wir haben mit Leidenschaft gespielt und verdient gewonnen. Wenn wir so auftreten geht auch das phantastische Publikum mit", freute sich SG-Trainer Zürn über die Leistung seines Teams und die Unterstützung von den Rängen in einem angesichts der Stärke der Gäste und der Niederlage zuvor gegen Rostock komplizierten Spiel.

Ludwigsburger Kreiszeitung

SG beendet Durststrecke mit 34:32 über Friesenheim

Die Bietigheimer Handballer haben ihre kleine Durststrecke eindrucksvoll beendet. Mit einem 34:32 (17:15) über die TSG Ludwigshafen-Friesenheim landeten sie nach drei erfolglosen Partien wieder einen überzeugenden Sieg.

Damit verhinderte die Truppe von Jochen Zürn ein negatives Punktekonto (nunmehr 11:9) und kann in Ruhe die schwere Auswärtsaufgabe am kommenden Sonntag in Aue angehen. „Wir waren sehr leidenschaftlich heute, wir wollten unser anderes Gesicht zeigen“, stellte der Coach fest.

Es dauerte eine ganze Weile, bis die Hausherren Fahrt aufnahmen. Denn die „Eulen“ strotzten nach ihrer 10:2-Punkte-Serie vor Selbstvertrauen. Und zwischen den Pfosten bestätigte bei den Gästen Schlussmann Kevin Klier seine Glanzform der letzten Wochen. Etliche Male entschärfte er in der Anfangsphase Schüsse der frei vor ihm auftauchenden Bietigheimer. Insbesondere SG-Spielmacher Timo Salzer scheiterte mehrfach.

4:2 und 5:3 (10.) führten die Friesenheimer, so dass SG-Coach Jochen Zürn sich genötigt sah, seine Schützlinge zu einer Auszeit zu rufen. Seine Tipps stießen auf offene Ohren. In der Abwehr packten die Bietigheimer entschlossener zu, zwangen die Pfälzer zu Ballverlusten. Mit einem 6:0-Lauf warfen sie sich 13:8 nach vorne (22.). Doch weil Scharfschütze Stephan Just (8 Tore) nicht zu stoppen war, kam die TSG bis zur Pause wieder auf 15:17 heran. Im spannenden Schlagabtausch glückte SG-Keeper Milos Hacko eine ganz wichtige Parade, die Robin Haller (8 Tore) in der 49. Minute zum Drei-Tore-Vorsprung (29:26) nützte. Als dann Hacko endlich auch einmal Just den Zahn zog, erhöhte der starke Heuberger auf 31:27 (53.), aber ganz sicher fühlen konnten sich die Gastgeber erst 40 Sekunden vor Schluss mit Hallers 34:31.

SG BBM: Hacko, Welz; Haller (8), Bohnert, Timo Salzer, Heuberger (6), Schäfer (7/2)), Blodig (1), Durak, Freudl (1), Thorsten Salzer (3), Schulz (1), Lohrbach (7).


Mannheimer Morgen

Eulen mit 200. Niederlage

Großer Kampf der ersatzgeschwächten TSG Friesenheim in der 2. Handball-Bundesliga gestern Abend bei der favorisierten SG BBM Bietigheim - doch am Ende standen die Eulen mit einer knappen 32:34 (15:17)-Niederlage und mit leeren Händen da. Und das "Jubiläum" war auch kein Grund zum Feiern: Es war die 200. Niederlage in der fast 17-jährigen Zweitliga-Zugehörigkeit.

Die Eulen reisten mit einem erheblichen personellen Handicap ins Schwäbische: Neben Ognjen Backovic (Achillessehnenriss), Benjamin Matschke (Kreuzbandriss), Jan Claussen (Schulterprobleme) und Maximilian Kraushaar (Sprunggelenk) fiel kurzfristig auch Rechtsaußen Marco Hauk wegen einer Entzündung in der Schulter aus und Felix Kossler konnte zwar spielen, war aber immer leicht angeschlagen.

Kein Wunder, dass Trainer Thomas König auf seinen Talentschuppen zurückgreifen musste, um elf Feldspieler aufbieten zu können. Es war die bisher jüngste Mannschaft der Friesenheimer in dieser Saison (Durchschnittsalter 23,3 Jahren). Doch sie schlug sich gegen die mit Spitzenspielern wie Thorsten Salzer (bisher Bundesliga) oder Torjäger Robin Haller gespickte Schwabenmannschaft besser als erwartet.

Drei Ereignisse sorgten für die knappe Niederlage: Zwischen der 13. und 17. Minute gelangen Bietigheim sechs Tore in Folge vom 5:7-Rückstand zur 11:7-Führung. Doch die Eulen kamen wieder heran und lagen nach 41 Minuten durch Grimm (23:22) sogar erneut vorne - doch dann verloren sie diese Führung, als die SG wiederum drei Tore hintereinander erzielte. Und schließlich hatten die Gastgeber mit zwei Zeitstrafen für die Eulen Glück: Als Kossler und Klimek jeweils zwei Minuten draußen waren, gelangen den Württembergern vier Treffer.

TSG Friesenheim: Klier - Grimm (8/4), Kogut (6), Sigtryggsson (4), Just (7), Schmidt (1), Kossler (1), Klimek (4). - Schiedsrichter: Hörath (Zirndorf)/Hofmann

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