Ludwigsburger Kreiszeitung

SG rettet sich im Schlusskrimi ins Ziel

Bietigheimer Handballer besiegen Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg mit 29:28 (14:14)

Mit einem 29:28 (14:14)-Zittersieg gegen den Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg gelang Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim eine gelungene Heimpremiere. Durch den hart erkämpften Erfolg festigt die SG den zweiten Tabellenplatz.   Als SG-Torjäger Robin Haller mit seinem fünften Treffer in der 20. Minute sein Team mit 12:6 in Führung schoss, schien vor den 1000 Zuschauern in der Viadukthalle nur noch die Höhe des Erfolgs fraglich. Nahtlos knüpften die Ellentäler an die starke Vorstellung beim Auswärtscoup in Ferndorf an. SG-Torhüter Milos Hacko vernagelte seinen Kasten, angelte sich sogar einen Siebenmeter von seinem Ex-Kollegen Nico Kibat. Im Angriff wirbelten Haller sowie Linksaußen Christian Schäfer die Gästeabwehr gehörig durcheinander.   Was folgte, war ein unerklärlicher Bruch im Spiel des Favoriten. Während für die SG bis zur Halbzeitpause nur noch Philipp Schulz und Andreas Blodig trafen, holte der Liganeuling, angetrieben von Spielmacher Kibat, Tor um Tor auf. Kam schon der 14:14-Halbzeitstand überraschend, wirkten die Gäste trotz einer 700 Kilometer langen Anreise auch nach dem Seitenwechsel frischer und zogen auf 20:16 (37.) davon. Zuviel für Neuzugang Timo Salzer, der jetzt seine Klasse demonstrierte und mit drei Treffern in Folge sein Team auf zwei Tore heranbrachte (19:21).

Weil Hacko im SG-Gehäuse in der zweiten Hälfte fast keinen Ball mehr hielt und Freudl, Schäfer sowie Timo Salzer gleich viermal per Siebenmeter am starken SVHU-Keeper Stephan Hampel scheiterten, hatten die kampfstarken Schleswig-Holsteiner bis zur 51. Minute (23:24) weiter die Nase vorne. Erst ein rotzfrecher Heber Schäfers zum 26:25 (54.) brachte die Ellentäler in der zweiten Hälfte erstmals in Front.   Im Schlusskrimi zitterte sich die SG dank ihrer größeren Routine ins Ziel. Kapitän Christian Heuberger gelang mit seinem Treffer zum 29:27 die Entscheidung. SG-Trainer Jochen Zürn war heilfroh: „Toll, wie meine Mannschaft das Spiel noch umgebogen hat. Die Umstellung auf eine 5:1-Abwehr war der Schlüssel zum Erfolg“.

SG BBM Bietigheim: Hacko; Schäfer (8/4), Haller (7), Heuberger (4), Timo Salzer (4/1), Blodig (2), Thorsten Salzer (1), Schulz (1), Freudl (1), Lohrbach (1), Bohnert, Coors.


Bietigheimer Zeitung

Schäfer macht Traumstart perfekt

Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim besiegt den SV Henstedt-Ulzburg mit 29:28 (14:14)

Mit drei Toren sorgte Christian Schäfer im Schlussspurt für das 29:28 (14:14) der SG BBM Bietigheim gegen den starken Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg. Der Sieg gegen die Norddeutschen war lange in Gefahr. Mit dem zweiten Erfolg gegen einen Neuling gelang der Mannschaft von Trainer Zürn ein Traumstart in die neue Saison.

Wenn die Saison-Heimpremiere der SG BBM Bietigheim ein Maßstab für die folgenden 18 Heimspiele - davon drei in der Arena in Ludwigsburg - war, dann können sich die Zuschauer auf eine spannende, interessante und wahrscheinlich auch erfolgreiche Saison freuen. Der Dank an sie stand bei der Analyse von SG-Trainer Jochen Zürn ganz vorne. "Wir haben das Publikum gebraucht, um die Emotionalität ins Spiel zu bringen. Wir haben in dem Nervenspiel Geduld bewiesen und es noch hingebogen. Das ist ein glänzender Saisonstart", so Zürn.

Bis auch der zweite Saisonsieg nach dem Auftakterfolg beim TuS Ferndorf perfekt war, boten die Bietigheimer Handballer die ganze Bandbreite zwischen einer klaren Führung und einem deutlichen Rückstand an. Vier nicht verwandelte Siebenmeter spielten dabei auch eine Rolle. Immerhin aber fand sich in Christian Schäfer spät noch ein sicherer Strafwurf-Schütze, der sein Team zum perfekten Saisonstart führte.

Der Aufsteiger SV Henstedt-Ulzburg um den ehemaligen Bietigheimer Kapitän Nico Kibat bot eine starke Leistung und unterlag am Ende unglücklich mit 28:29. In den letzten zehn Minuten unterliefen den kampfstarken Gästen technische Fehler im Angriff, die die Gastgeber eiskalt ausnutzten. "Wir haben 15 Minuten lang keine Fehler gemacht und sind dann nach einigen Wechseln aus dem Rhythmus gekommen. Unsere Fehler in der Abwehr wurden bitterlich bestraft. Dazu hat der SV Henstedt die Qualität. Die nicht verwandelten Siebenmeter ziehen einen auch runter. Wir haben am Ende die Fehler beim Gegner provoziert, die er vorher nicht gemacht hat", lautete das Fazit des Bietigheimer Trainers Jochen Zürn.

Am Anfang boten die Bietigheimer eine bärenstarke Vorstellung. Torhüter Milos Hacko verzeichnete nach 20 Minuten schon sieben Paraden. Robin Haller, der meist von halblinks in die Mitte zog und von dort seine Tore erzielte, sowie Christian Schäfer ballerten um die Wette und sorgten für eine 10:5-Führung. Glanzpunkt dieser Vorstellung war der Treffer von Neuzugang André Lohrbach zum 9:5 nach einem tollen Zuspiel von Pierre Freudl.

Nach einigen Wechseln geriet die SG BBM aber außer Tritt gegen die Gäste, die immer besser ins Spiel kamen und den Rückstand mit Einsatz, Kampf sowie Toren aus dem Rückraum wettmachten. Kurz vor der Halbzeit glichen sie beim 14:14 aus. Großen Anteil daran und auch an der späteren 20:16-Führung des Aufsteigers hatte Torhüter Stephan Hampel, der früh den glücklosen Jan Peveling abgelöst hatte und auch zwei Siebenmeter von Freudl und Timo Salzer parierte. Schäfer traf nach einem erfolgreichen Versuch vom Siebenmeter-Strich ebenso die Latte wie später Freudl, der den Nachwurf übers Tor jagte.

Auch Kibat, jahrelang eine Bank bei der SG BBM, wenn es um Strafwürfe ging, scheiterte nach einem erfolgreichen Strafwurf an seinem ehemaligen Mitspieler Hacko. Dem gelangen nach seinem Galaauftritt in der ersten Halbzeit in der zweiten Hälfte nur noch zwei Paraden.

Durch die Aufholjagd nach dem klaren Rückstand spielten sich die Gäste in eine Euphorie, die sie über die Halbzeitpause retteten und fortan lange führten. Beim 24:24 hatte die SG BBM ausgeglichen und ging beim 26:25 erstmals wieder in Führung.

In der entscheidenden Phase erzielte Schäfer drei Treffer nacheinander, zwei davon per Siebenmeter. Bei der SG BBM übernahm Timo Salzer in kritischen Momenten, als die Gäste ihren Vorsprung hätten ausbauen können, die Verantwortung, die man sich von ihm verspricht. Er erzielte vier Treffer und glänzte mit einigen tollen Anspielen auf Kreisläufer Christian Heuberger. "Henstedt hat ein gutes Spiel gemacht, die Mannschaft hat gefightet und ist über die Abwehr ins Spiel gekommen. Bei uns gab es nach 15 Minuten einen Bruch, wir hatten zu viele technische Fehler. Aber wir haben Moral gezeigt", meinte Timo Salzer nach seinem ersten Heimauftritt in der Halle am Viadukt. "Ich hatte hier mit 28 Jahren erstmals ein Heimspiel. Es hat lange gedauert, aber es hat sich gelohnt", so der gebürtige Bietigheim-Bissinger.

Beim SV Henstedt-Ulzburg fielen mit Tim-Philip Jurgeleit und Maik Makowka zwei Leistungsträger aus. Jurgeleit fehlte ganz, Ex-Nationalspiele Makowka war Mitte der zweiten Halbzeit nur eine Minute auf dem Feld und musste dann passen.

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