Westdeutsche Zeitung
HSG überrascht SG BBM Bietigheim vor Geisterkulisse
Das Team von Trainer Ronny Rogawska siegt 37:34. Alexander Feld erzielt 15 Tore.
ersten Mal präsentierte sich die HSG Düsseldorf im Jahr 2012 im Castello. Trotz der Negativschlagzeilen in den vergangenen Wochen wurden die Mannschaft der HSG von den Zuschauern angefeuert.
Die Begründung lieferten die Mitglieder des Fanclubs Blue Lions auf einem Plakat, auf dem „Nur für euch Jungs!“ stand. Das Team von Ronny Rogawska dankte es den Fans mit einem überraschenden 37:34 (20:16)-Erfolg über die SG BBM Bietigheim.
Durch den fünften Saisonsieg machten die Düsseldorfer in der Tabelle einen Platz gut und sind nun 17. Nur bis zum 2:2 konnten die Gäste aus dem Schwabenland mithalten, danach zog die HSG durch einen Doppelpack von Jan Henrik Behrends und einem Treffer von Jan Artmann auf 5:2 davon. Die Gastgeber dominierten die Partie und führten sogar schon 29:21 (47. Minute).
„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft“, sagte Ronny Rogawska, der den jungen Spielern Alexander Feld und Markus Neukirchen ein Sonderlob gab. „Mich freut es besonders, dass die Jungs gesehen haben, dass wir trotz der Veränderungen Punkte einfahren können und sich unsere Arbeit auszahlt.“
Unter den nur noch 320 Zuschauern tummelten sich mit Andrej Kogut, Max Weiß, Mathias Lenz und Frank Berblinger gleich einige Ex-Spieler der HSG, die ihren alten Klub noch einmal im Castello aufsuchten. Noch neunmal wird sich das Team von Ronny Rogawska den heimischen Fans präsentieren, ehe der Klub von der Bildfläche verschwindet.
RP online
Feld und HSG sorgen für kleine Sensation
Was für eine Heimpremiere der HSG im neuen Jahr: Die SG BBM Bietigheim wurde im Castello streckenweise vorgeführt, die Mannschaft von Trainer Ronny Rogawska gewann letztlich hochverdient mit 37:34 (20:16) in der 2. Handball-Bundesliga.
Zu Beginn schienen die "Löwen" primär gegen den akuten Zuschauerschwund, im Castello waren lediglich 320 Zuschauer, vorgehen zu wollen. Die Gastgeber zeigten ein wahres Offensivspektakel, dabei wurde aber auch die Abwehr häufig vernachlässigt. In den ersten dreizehn Minuten erzielte Rogawskas Team elf Tore – und musste sieben Gegentreffer hinnehmen.
Dass es nicht mehr wurden, lag vor allen Dingen an den schwach aufspielenden Gästen, immer wieder unterliefen ihnen einfache Fehler. Die Unzulänglichkeiten der Baden-Württemberger konnten aber nicht über eine überragende Leistung des "Düsseldorfer Jung" Alexander Feld hinwegtäuschen: Der Youngster erzielte allein in den Folgeminuten fünf der sechs Tore seines Teams, am Ende sollten 15 Treffer auf seinem Konto stehen – ein fantastischer Wert.
Seine Teamkollegen konnten sich insbesondere bei ihm für die 20:16-Halbzeitführung zu verdanken. Die Hoffnung auf einen Erfolg stieg bei allen Beteiligten, die Skepsis aber vermutlich auch. Zu häufig hatte die HSG schon in dieser Spielzeit eine Führung verspielt. Die Mannschaft wusste aber nach dem Wiederanpfiff zu überzeugen, konnte sogar den Puffer nach knapp vierzig Minuten um zwei Tore vergrößern. Die Düsseldorfer spielten sich in einen wahren Rausch, bei Bietigheim sollte nun wirklich nichts mehr klappen: Schon einige Minuten vor Schluss war der erste Heimsieg des Jahres sicher und das Selbstvertrauen der HSG deutlich gestiegen.
"Der Erfolg war sehr, sehr wichtig für uns. Das zeigt uns, dass wir die nötige Qualität haben", resümierte Rogawska nach dem Spiel das Geschehene passend.
HSG: Schlingmann, Savonis - Feld (15/7), Behrends (9), Neukirchen (7), Quade, Artmann,J., Artmann,N. (alle 2), Pagalies, Backhaus, Bauer, M.,
Ludwigsburger Kreiszeitung
Aschermittwoch-Stimmung in der Karnevalshochburg
Nach der Heimniederlage gegen Rostock verlor Handball-Zweitbundesligist SG BBM Bietigheim auch beim Tabellenvorletzten HSG Düsseldorf. Nach enttäuschender Leistung hieß es am Ende 37:34 (20:16) für den Tabellen-Vorletzten.
Nach der Niederlage in Düsseldorf herrschte bei der SG BBM bereits am Faschingssonntag Aschermittwoch-Stimmung. „Das war die schlechteste Partie, die ich als SG-Trainer erlebt habe“, funkte Coach Jochen Zürn aus der Karnevalshochburg. Nur beim 1:0 durch Patrick Zieker lagen die Gäste in Front. Danach übernahmen die krisengeschüttelten Gastgeber das Kommando und erspielten sich bis zum Seitenwechsel über die Spielstände 9:6 (10. Minute), 16:11 (20.) eine 20:16-Führung.
Auch in der zweiten Hälfte enttäuschten die Ellentäler. Die Abwehr löchrig wie Schweizer Käse, im Angriff ideenlos agierend – so konnte die HSG ohne größere Gegenwehr über 25:19 auf 29:21 davonziehen. Da half es auch nichts, dass Milos Hacko im SG- Kasten einige Bälle hielt und Tim Coors erstmals auf sechs Treffer kam. Die nachlässige Abwehr der Schwaben gestattete dem Düsseldorfer Angreifer Alexander Feld gleich 16 Tore, davon sechs Siebenmeter.
Beim 37:31 (59.) war das Spiel längst entschieden, ehe der SG nach offener Manndeckung durch Coors und Nico Kibat (2) noch eine Resultatsverbesserung gelang. „Wir sind nie ins Spiel gekommen, hatten eine schwache Abwehr und sind im Angriff an unserer Abschlussschwäche gescheitert“, redete sich Zürn in Rage ob der desolaten Vorstellung seiner Mannschaft.
Wohl wissend, was die Stunde geschlagen hat. Bei fünf Punkten Abstand zu den Abstiegsrängen steckt sein Team im Abstiegskampf. Am kommenden Samstag gegen den Erstliga-Absteiger Ahlen-Hamm stehen die Ellentäler mächtig unter Zugzwang, wollen sie nicht noch weiter abrutschen.
SG BBM: Hacko, Welz; Haller (3), Bohnert (1), Kibat (7/3), Knierim (2/1), Heuberger(2), Schäfer (1), Coors (6), Blodig (4), Hinz (4), Zieker (2), Schulz (2), Rentschler.
Bietigheimer Zeitung
Erneute Niederlage bei einem Kellerkind SG BBM verliert in Düsseldorf mit 34:37
Die Zweitliga-Handballer der SG BBM Bietigheim verloren gestern bei der HSG Düsseldorf mit 34:37 (16:20). Dabei boten die Bietigheimer erneut eine schwache Leistung gegen ein Team aus dem Tabellenkeller.
Die SG BBM Bietigheim tut sich in der Zweiten Handball-Bundesliga der Männer derzeit schwer mit Mannschaften aus der unteren Tabellenregion. Nach der Heimniederlage gegen den HC Empor Rostock verlor die Mannschaft von Trainer Jochen Zürn gestern vor 320 Zuschauern in Düsseldorf mit 34:37. Dabei erreichte kein Spieler der SG BBM seine Normalform.
Die Aufarbeitung der erneuten Pleite gegen ein abstiegsgefährdetes Team erfolgte schon auf der Heimfahrt. "Das war eine verdiente Niederlage. Das ist sehr enttäuschend, und wir sind auch alle sehr enttäuscht. Wir versuchen aufzuarbeiten, woran es liegt. Denn wir hatten eine hervorragende Trainingswoche hinter uns. Wir arbeiten gut, können uns dann aber am Wochenende gegen Mannschaften von unten nicht so präsentieren, wie wir in der Lage sind", beschrieb Zürn die Gedanken, die ihm nach der gestrigen Niederlage durch den Kopf gingen. Eine Vermutung gab der SG-Coach preis: "Es ist wohl eine Kopfsache."
Gegen die junge Düsseldorfer Mannschaft, die trotz der misslichen Tabellensituation ohne jeglichen Druck aufspielen konnte, erreichte kein Bietigheimer sein wahres Niveau. "In keinem Moment kamen wir an die individuelle Leistung, die jeder bringen kann", so Zürn, der auf den leicht angeschlagenen Pierre Freudl verzichten musste.
Die Bietigheimer gerieten beim 1:2 erstmals in Rückstand, glichen nochmals aus und lagen fortan immer zurück. Beim 11:16 waren es erstmals fünf Tore, nach 30 Minuten betrug der Abstand vier Treffer. Die engagiert auftretenden Gastgeber kamen oft zu leicht zu ihren Torerfolgen. Allen voran der überragende Alexander Feld, den die Gäste überhaupt nicht in den Griff bekamen. Nach 60 Minuten hatte Feld 15 Treffer auf seinem Konto. Auch Markus Neukirchen mit acht und Ex-Nationalspieler Jan-Hendrik Behrends mit sieben Wurferfolgen durften nach Herzenslust aufs Bietigheimer Tor ballern, das bis auf eine Ausnahme bei einem Siebenmeter Milos Hacko hütete.
Als die Düsseldorfer beim Stand von 24:19 mehrfach Chancen vergaben und dabei Nils Artmann, Henning Quade und Neukirchen entweder an Pfosten und Latte oder an Hacko scheiterten, gelang es den Bietigheimern nicht, diese Torpause des Gegners auszunutzen und zu verkürzen. Als sie dann beim 28:31 dank dreier Tore von Tim Coors in Folge zehn Minuten vor Schluss doch wieder dran waren, ließen sie den bulligen Kreisläufer Quade gewähren, der mit zwei Toren die Hoffnungen der Gäste zunichte machte.
So kamen die Düsseldorfer, die in der kommenden Saison mit dem DHC Rheinland gemeinsame Sache in der Zweiten Liga machen wollen, zu einer 37:31-Führung. Coors und zweimal Nico Kibat schönten das Ergebnis für die SG BBM auf 34:37.
Der Westen
Schützenfest für die Moral
Der Rosenmontag dürfte für die Handballer der HSG noch ein wenig feucht-fröhlicher ausfallen als gewohnt. Nicht nur, dass Coach Ronny Rogawska trainingsfrei spendierte. Seine Spieler können heute auch dort anknüpfen, wo sie gestern Abend aufgehört hat-ten. Laut singend feierte Blau-Gelb im Kreis hüpfend weitaus mehr als nur einen Sieg im Zweitliga-Spiel gegen die SG BBM Bietigheim. Das 37:34 beim Schützenfest war für die Handballer ein gefühlter Be-freiungsschlag in Zeiten der sportlichen Belanglosigkeit.
Obwohl der Sieg angesichts des drohenden Zwangsabstie-ges ein Erfolg ohne sportlichen Wert war, so dürften ihn die Handballer dennoch als Lohn für ihre nimmermüde Arbeit in vollen Zügen ausgekostet haben.
49 Tage nach dem letzten Heimspiel, welches am zweiten Weihnachtstag im 25:25-Remis und der Verlautbarung der künftigen Liaison mit Dormagen mündete, öffnete die HSG in Reisholz wieder ihre Pforten. Zumindest für jene handverlesenen 320 Zuschauer, die dem ersten Heimspiel um die Goldene Ananas die entsprechende Geisterkulisse verliehen.
Ungeachtet der sportlichen Bedeutungslosigkeit wirbelte die HSG von Beginn an mindestens eine Klasse über ihren abgespeckten Möglichkeiten. Allen voran Alexander Feld, der die erste Halbzeit mit neun Treffern, fünf davon vom Sie-benmeterstrich, kurzerhand zur persönlichen Angelegenheit erklärte.
Die Gäste aus Baden-Württemberg knüpften indes dort an, wo sie zuletzt bei der peinlichen 24:28-Heimschlappe gegen Schlusslicht Rostock aufgehört hatten.
HSG drückteaufs Gaspedal
Die HSG nahm es dankend an, legte nach 2:2 per Dreierpack einen einminütigen Zwischenspurt zum 5:2 ein. Und drückte weiter aufs Gaspedal. Torhüter Almantas Savonis, der sich immer mehr steigern konnte, schickte Flügelflitzer Nils Artmann über die rechte Außenbahn zum 10:7 auf die Reise. Es blieb jedoch Alexander Feld, welcher der Partie nachhaltig seinen Stempel aufdrückte.
Per Hattrick besorgte er vor der Schlussviertelstunde zum 29:21 die höchste Führung der Partie und zugleich die Vorentscheidung. Die Gäste versuchten mit einer doppelten Manndeckung noch einmal die Wende per Brechstange, kamen aber nur noch zur Ergebniskosmetik. Für mehr erwies sich die Bietigheimer Abwehr als zu schwach. Bestes Beispiel war Behrends Kreuzung mit Markus Neukirchen, welcher die versammelte Bietigheimer Hintermannschaft auf den Leim ging und dem Torjäger ungewohnten Freiraum ermöglichte.
„Es ist in unserer Lage für die Jungs nicht einfach, die Motivation hochzuhalten“, bekannte HSG-Trainer Ronny Rogawska, „umso mehr freut mich dieser Sieg für die Mannschaft, die für ihre Arbeit und ihre Moral belohnt wurde!“