Ludwigsburger Kreiszeitung
Lange Heimreise ohne Punkte im Gepäck
Fehlstart für die Zweitbundesliga-Handballer der SG BBM Bietigheim in der neuen, eingleisigen 2. Bundesliga. Beim HC Empor Rostock verloren die Bietigheimer hauchdünn mit 29:30 (14:19) und mussten deshalb die 800 Kilometer lange Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten.
Fast hätte die SG BBM ein schon verloren geglaubtes Spiel noch aus dem Feuer gerissen. 56 Sekunden vor Spielende lagen die Gäste mit 27:30 schier aussichtslos zurück. Trainer Zürn setzte jetzt alles auf eine Karte, zückte den grünen Karton als Zeichen zum Time-out.
In der ersten Spielhälfte waren die Gastgeber klar tonangebend, lagen nach fünf Minuten mit 4:1 in Front. Bis zur Halbzeit (19:14) war der Vorsprung bereits auf fünf Tore angewachsen. „Wir hatten zuviel Respekt vor der Rostocker 4:2 Deckung, unsere Angreifer haben sechs hundertprozentige Chance vergeben“ bemängelte Zürn nach Spielende.
Zwar packten die von Zürn neu eingestellten Ellentäler in der zweiten Hälfte kräftiger zu, was blieb war die mangelhafte Chancenauswertung. Dass die Mecklenburger bis eine Minute vor Schluss ihren Drei bis Vier-Tore Vorsprung verteidigten, verdankten sie ihrem starken Torhüter Felix Storbeck, der das Torhüterduell gegen die SG-Torsteher Milos Hacko und Pascal Welz für sich entschied.
SG-Coach Zürn lobte trotz der Niederlage die Moral seiner Mannschaft die nie aufsteckte. Im Angriff haben ihm Blodig und Pierre Freudl am meisten Freude gemacht, auch Chris Heuberger und Fabian Bohnert bekamen für ihre Abwehrarbeit ein Sonderlob von Zürn.
SG BBM Bietigheim: Hacko, Welz; Haller (7), Bohnert (2), Rentschler (1), Kibat (1), Knierim (2), Heuberger (3). Schäfer (2), Blodig (5/3), Freudl (3), Schulz (1), Zieker (2), Hinz.
Bietigheimer Zeitung
Fehlstart für die SG BBM
Bietigheimer Handball-Zweitligist verliert zum Saisonauftakt in Rostock 29:30
Die Handballer der SG BBM Bietigheim sind mit einer Niederlage in ihre Premierensaison in der eingleisigen Zweiten Bundesliga gestartet. Das Team von Trainer Jochen Zürn verlor beim HC Empor Rostock mit 29:30 (14:19) - trotz einer tollen Aufholjagd nach der Pause.
Die zehnstündige Rückreise von der Ostsee ist für die Handballer der SG BBM in der vergangenen Nacht nicht nur lang gewesen, sondern auch reichlich trist. Denn auf der Fahrt zurück in die Heimat hatten die Bietigheimer eine denkbar knappe 29:30-Niederlage beim HC Empor Rostock zu verdauen. Damit hat die Mannschaft um Kapitän Nico Kibat nach dem Pokal-Aus in Leutershausen auch das Auftaktduell in der neuen eingleisigen Zweiten Bundesliga verloren. "Die Saison ist noch lang. Es ist wichtig, die Ruhe zu bewahren und die Lehren aus dem Spiel zu ziehen", sagte Jochen Zürn, der Trainer der SG BBM.
Beim Gastspiel im hohen Norden setzten seine Schützlinge die erste Halbzeit völlig in den Sand. In der Abwehr agierte Bietigheim viel zu passiv, und im Angriff erlaubte sich das Team den Luxus, gleich sechs hundertprozentige Chancen zu versieben. Mit der aggressiven 4-2-Deckung der Rostocker kamen die Schwaben in den ersten 30 Minuten überhaupt nicht zurecht, und die Defensive fand gegen den gegnerischen Zwei-Meter-Mann Rico Göde am Kreis sowie den prächtig aufgelegten HC-Regisseur Michal Bruna ebenfalls kein Gegenmittel. Ein weiteres Übel war der bärenstarke Felix Storbeck im Kasten des HC Empor, der das Torhüter-Duell mit seinen Gegenübern Milos Hacko und Pascal Welz klar für sich entschied.
Die Folge: Von der ersten Minute lag die SG BBM im Hintertreffen. Nachdem sich die Bietigheimer in der achten Minute dank eines Doppelpacks von Christian Heuberger immerhin auf 5:6 herangekämpft hatten, zogen die Rostocker das Tempo wieder an und bis zur Pause auf 19:14 davon. Der Premierenauftritt in der eingleisigen Zweiten Liga drohte zu einem Fiasko zu werden. "Wir hatten vielleicht zu viel Respekt vor der 4-2-Deckung des Gegners, der hohen Auswärtshürde Rostock und der langen Anreise", rätselte SG-Trainer Zürn, warum sein Ensemble in der Hansestadt derart schlecht aus den Startlöchern gekrochen war.
Im zweiten Durchgang präsentierte sich dann eine ganz andere Bietigheimer Mannschaft. Nun gingen die Handballer aus der Pferdemarkt-Stadt wesentlich aggressiver zu Werke und gestatteten den Norddeutschen nur noch elf Treffer. Ab der 40. Minute dominierte die SG BBM auch im Angriff und holte bis zur Schlussphase Tor um Tor auf.
In der letzten Minute operierte Bietigheim mit einem siebten Feldspieler und verkürzte durch Patrick Zieker und Andreas Blodig noch auf 29:30. In den übrigen 16 Sekunden der nun dramatischen Partie provozierten die Gäste noch ein Zeitspiel, doch eine letzte Attacke war angesichts der ablaufenden Zeit nicht mehr möglich. "Am Ende haben uns 30 Sekunden gefehlt, um einen Punkt zu holen. So knapp mit einem Tor zu verlieren, tut weh", stellte Zürn enttäuscht fest. Trotz der Auftaktpleite hatte der Coach aber auch Positives gesehen: "Die Mannschaft hat bis zur letzten Minute gekämpft. Moral, Kampfgeist und Physis waren da."
Am kommenden Samstag (20 Uhr) erwartet die SG BBM nun die HSG Düsseldorf zum ersten Heimspiel in der Sporthalle am Viadukt. Dann soll nach den beiden Pleiten im Pokal und im ersten Punktspiel das erste Erfolgserlebnis her. Die Rheinländer sind ebenfalls mit einer knappen Niederlage gestartet: Sie unterlagen gestern zu Hause dem Erstliga-Absteiger TSG Friesenheim mit 28:29 (15:15).