duesseldorf_sgbbm.jpgLudwigsburger Kreiszeitung

SG-Abwehr besteht im Kampf auf Biegen und Brechen

Düsseldorf – Einen Traumstart erwischten die Handballer der SG BBM Bietigheim für die restlichen Spiele in der 2. Handball-Bundesliga. Beim Meisterschaftsfavoriten HSG Düsseldorf siegten die Bietigheimer von 1230 Zuschauern mit 26:25 (13:13).

Es war ein Kampf auf Biegen und Brechen, den die SG BBM dem Favoriten im Burg-Wächter Castello in Düsseldorf lieferte. 25 Sekunden vor Spielende prallte SGler Philipp Schulz mit seinem Gegenspieler so unglücklich zusammen, dass er in der Düsseldorfer Klinik an Lippe und Zahn operiert werden musste.
Von Beginn an entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, in dem die nach einer Serie von zehn Siegen in Folge mit breiter Brust auflaufenden Gastgeber schnell mit 3:1 vorne lagen. In der 15. Minute brachte Robin Haller mit einem Doppelschlag die Ellentäler erstmals in Front (7:5).

Die SG kompensierte den Ausfall ihres Regisseurs Nico Kibat mit Christian Heuberger, der zusammen mit Steffen Bühler „einen sensationellen Abwehrblock bildete“, so SG-Trainer Jochen Zürn. Im Angriff führte Andreas Blodig geschickt Regie, setzte den mit sechs Treffern überragenden Kreisläufer Bühler immer wieder gekonnt in Szene.
Bühler war es auch, der mit seinem Tor den 13:13-Halbzeitstand markierte.
Bietigheims Abwehr hatte die gefährlichen HSG-Angreifer Michael Hegemann und Jan-Hendrik Behrends gut im Griff. Was durchkam, war eine Beute des überragend haltenden Mathias Lenz. Spielentscheidend dann die 50. Minute. Bei einer 23:21-Führung in Überzahl verloren die Rheinländer zweimal den Ball. Die SG nutzte die Schwächephase, glich in Unterzahl zum 23:23 aus und setzte sich durch Treffer von Mathias Hinz, Bühler und Blodig auf 26:23 (58.) ab. Daniel Brack gelang zwar noch der Anschlusstreffer zum 25:26, doch mehr ließen die taktisch und kämpferisch hervorragend eingestellten Gäste nicht mehr zu.

SG BBM Bietigheim: Lenz, Haller (5), Knierim (1/1), Heuberger (1), Schäfer (1), Bühler (6), Blodig (3/1), Hinz (4), Freudl (2), Schulz (3), Auer, Rentschler, Zieker.
 

Bietigheimer Zeitung

Bietigheim überrascht mit Auswärtscoup in Düsseldorf - Bühler glänzt
SG BBM bleibt bescheiden


Die Zweitliga-Handballer der SG BBM haben sich mit einem Paukenschlag aus der WM-Pause zurückgemeldet. Sie revanchierten sich bei der HSG Düsseldorf mit einem 26:25-Erfolg für die Hinspielniederlage.

Die Bietigheimer Handballer sind auf dem besten Weg, ihren Auftrag zu erfüllen. Die Qualifikation für die eingleisige Zweite Bundesliga hatte der Verein vor der Saison als Ziel ausgegeben, wozu ein Tabellenplatz unter den ersten neun nötig ist. Nach dem Coup am Samstag in Düsseldorf hat das Team als Vierter bereits acht Zähler Vorsprung vor dem Zehnten ThSV Eisenach - und nur drei Punkte Rückstand auf Rang zwei, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrelegation berechtigt.

Trotz der komfortablen Situation gibt sich Jochen Zürn weiter zurückhaltend. "Wir sind gut beraten, sachlich zu bleiben und nicht verrückt zu spielen. Erst wenn wir den Deckel auf die eingleisige Zweite Liga gemacht haben, bin ich bereit, über eine Zielveränderung nachzudenken", sagt der Trainer der SG BBM.

Beim Titelanwärter HSG Düsseldorf zeigten seine Spieler einmal mehr eine überzeugende Darbietung, allen voran Steffen Bühler. Der Kreisläufer war mit sechs Treffern nicht nur bester Torschütze im Verfolgerduell, sondern glänzte gemeinsam mit Christian Heuberger auch im Innenblock. 60 Minuten spielte das Duo durch. Den Ausfall des verletzten Abwehrchefs Nico Kibat steckten die Bietigheimer erstaunlich gut weg - und das gegen einen Düsseldorfer Rückraum, der mit Ausnahmekönnern wie Daniel Brack, Marcel Wernicke sowie den beiden Ex-Nationalspielern Michael Hegemann und Jan-Henrik Behrends besetzt ist. "Wir wussten, was auf uns zukommt. Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben exzellent umgesetzt", lobte Zürn.

In der ausgeglichenen ersten Halbzeit konnte sich kein Team davonstehlen. Ein Zwei-Tore-Vorsprung blieb auf beiden Seiten das Höchste der Gefühle. Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie eng und spannend. Kritisch war für die SG BBM die Phase ab der 50. Minute, nachdem sich Pierre Freudl mit einer Zeitstrafe verabschiedet und Brack einen Siebenmeter zur 23:21-Führung der Rheinländer verwandelt hatte. In Unterzahl verkürzte Philipp Schulz, Heuberger besorgte den Ausgleich und Mathias Hinz gelang in der 55. Minute die 24:23-Führung. In der Schlussphase hatten die Gäste dann den längeren Atem, so dass am Ende ein knapper Bietigheimer 26:25-Sieg von der Anzeigetafel leuchtete.

"Wir haben diesmal mit einem etwas dosierteren Tempospiel agiert, mit viel Geduld gespielt und unsere Chancen konsequent genutzt", sagte Zürn und freute sich, mit Düsseldorf nach dem TV Hüttenberg einen weiteren Großen der Liga geschlagen zu haben. Im nächsten Heimspiel am Samstag gegen den Tabellenelften TSG Groß-Bieberau erwartet der SG-Coach nun ebenfalls einen Erfolg von seiner Truppe. Zürn: "Der Sieg gegen Düsseldorf vergoldet sich nur, wenn wir auch gegen Groß-Bieberau gewinnen."


Der Westen

Solisten an der Suppenkelle

Schwache HSG lieferte beim 25:26-Fehlstart aus der Winterpause gegen die SG BBM Bietigheim nur Stückwerk ab und kassierte nach zehn Siegen in Serie die erste Niederlage.

Wenn Almantas Savonis mit hochrotem Kopf über das Parkett marschiert, sollte man sich dem Torhüter der HSG nicht in den Weg stellen.

„Ich sage nix!“ grantelte der litauische Heißsporn, während er sich seinen Weg zur Kabine bahnte. Gemessen an Savonis’ Gesichtsfarbe nach dem 25:26 gegen bissige Bietigheimer, die der HSG den Start aus der 38-tägigen Winter- und WM-Pause verhagelten, war es für seine mit hängenden Köpfen Spalier stehenden Teamkollegen vielleicht auch besser, dass der 41-jährige Torwart-Oldie des Handball-Zweitligisten zuvor in 18-minütiger Einsatzzeit starke Taten statt scharfer Worte offerierte.

Nur zwei Wochen nach einer Operation am Ellenbogen lief „Alma“ bei acht Paraden, darunter zwei Siebenmeter, wieder zur Höchstform auf. Das Reden übernahmen indes andere. Wie ein restlos bedienter HSG-Trainer Ronny Rogawska. „Wir haben im Angriff ohne Konzept gespielt, waren zu ungeduldig. Jeder hat mit Lustwürfen versucht, seine eigene Suppe zu kochen“, schimpfte der Däne in Richtung seiner Solisten an der Suppenkelle, die gleich mehrere Geschenke achtlos liegen ließen.

Durch die erste – aufgrund starker Leistungen in den Testspielen während der WM-Pause unerwartete – Niederlage nach zehn Siegen in Folge verpasste die HSG den Sprung auf den Relegationsplatz. Den musste am Vorabend Hüttenberg – wenn auch nur kurzfristig – nach dem Ausrutscher in Bittenfeld (26:27) räumen.

Auch aus dem Ausfall von Bietigheims Leistungsträger, Denker und Lenker Nico Kibat (Schambeinentzündung), konnte die HSG kein Kapital schlagen. Auch eine 3:1-Führung nach sechs Minuten kaschierte die Unzulänglichkeiten im Positionsangriff nicht. Hinzu kamen Ungenauigkeiten beim Abschluss. HSG-Sportdirektor Daniel Stephan notierte bereits nach dem ersten Dutzend Zeigerumdrehungen „sechs Fehlversuche von den Außenpositionen“. Als Konsequenz kam Hallers Winkelkracher in den rechten Giebel zum 7:5 der Gäste wenig überraschend. Die HSG rieb sich zusehends am Bietigheimer 6-0-Abwehrriegel auf, hinter dem Schlussmann Mathias Lenz, der 13 seiner 21 Paraden im ersten Durchgang zeigte, einen Sahnetag erwischte. Allerdings auch von unvorbereiteten, weil überhasteten Abschlüssen der Gastgeber profitierte.

Das Stückwerk zog sich auch in die zweite Halbzeit. Zehnmal konnte die HSG eine Führung nicht halten. Zuletzt beim 23:21 durch Daniel Bracks Siebenmeter. Mit einem Mann mehr auf dem Parkett warf sich die HSG unnötig um Kopf und Kragen, kassierte den Ausgleich und lag nach siebenminütiger Torflaute mit 23:26 vorentscheidend hinten.

„Jetzt müssen wir uns wieder hinten anstellen“, seufzte Coach Rogawska mit Blick auf den Aufstiegsplatz. Oder anders ausgedrückt: Als Mannschaft muss man die Suppe wieder auslöffeln.


Westdeutsche Zeitung

HSG stolpert über Bietigheim

Der Zweitligist ist im Angriff zu überhastet. „Jeder wollte sein eigenes Süppchen kochen“, sagt Trainer Ronny Rogawska.

Jan Henrik Behrends war einer der Ersten im Team, der sich wieder gefangen hatte. „Wir hatten es in der Hand, dieses Spiel zu gewinnen. Wir haben im Angriff aber zu viele Chancen leichtfertig vergeben“, sagte der 30-jährige Rückraumspieler der HSG Düsseldorf nach der 25:26 (13:13)-Heimniederlage gegen die SG Bietigheim.

Anstatt sich auf den zweiten Tabellenplatz in der 2. Handball-Bundesliga zu schieben, bleibt das Team von Trainer Ronny Rogawska auf Rang drei kleben. Immerhin unterlag auch der TV Hüttenberg gegen den TV Bittenfeld (26:27), so dass beide Mannschaften punktgleich (30:10) hinter Spitzenreiter Bergischer HC (33:7) liegen.

Bietigheim zeigt in der Abwehr eine konsequente Leistung

„Wir sind nicht als Mannschaft aufgetreten. Im Angriff war wir zu ungeduldig und haben zu früh abgeschlossen. Jeder wollte sein eigenes Süppchen kochen. Jetzt müssen wir uns wieder hinten anstellen“, sagte Rogawska. Es war wie ein Schlag ins Gesicht des gestürzten Favoriten, als Bietigheims Trainer sein Statement abgab.

„Wir haben gewusst, was uns in Düsseldorf erwartet. Der Schlüssel lag in unserer Abwehr. Wir wollten die Wege der Rückraumspieler einengen, und das ist uns gelungen“, sagte Jochen Zürn. „Die Mannschaft hat einen guten Job gemacht. Das müssen wir auch, wenn wir unter der Woche im normalen Berufsleben stehen.“

Aus einer 23:21-Führung wird für die HSG ein 23:26-Rückstand

Die Profihandballer der HSG Düsseldorf hatten sich diese Niederlage selbst zuzuschreiben. Nach 51. Minuten stand eine 23:21-Führung auf der Anzeigentafel. In Überzahl hatten es die Gastgeber dann in der Hand, das Spiel für sich zu entscheiden. Stattdessen kassierte die HSG fünf Tore in Folge.

„Es zieht sich schon durch die ganze Saison, wir bekommen unser Überzahlspiel nicht in den Griff, obwohl es Ronny sehr oft trainiert hat“, sagte Sportdirektor Daniel Stephan. „Beide Torhüter haben uns lange im Spiel gehalten, aber aus dem Rückraum kam zu wenig.“

Bietigheims Torhüter Mathias Lenz war mit 21 Paraden der beste Spieler auf dem Platz, bei der HSG erreichten eigentlich nur Matthias Puhle und Almantas Savonis Normalform. „Wir hatten auch auf den Außenpositionen zu viele Fehlwürfe“, sagte Daniel Stephan. „Auf uns warten jetzt Spiele mit großer Bedeutung. Auf die müssen wir uns konsequent vorbereiten.“

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