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Bietigheims paradoxe Durststrecke

Paradoxe Durststrecke für die SG BBM Bietigheim: Von den letzten fünf Spielen hat der Handball-Zweitbundesligist nur eines gewonnen – und dies ausgerechnet gegen Spitzenreiter und Aufstiegsfavorit TV Hüttenberg. Zwei Niederlagen hintereinander – wie zuletzt gegen den Bergischen HC (32:35) und am Freitag gegen den TV Bittenfeld in der Stuttgarter Porsche-Arena (29:32) – hat es in dieser Saison noch gar nie gegeben.

Was die letzten fünf Gegner gemeinsam haben: Allesamt sind sie auf den ersten neun Plätzen der Tabelle zu finden, also in jenem Bereich, der die Eintrittskarte für die künftige eingleisige 2. Bundesliga garantiert. Die Truppe von Trainer Jochen Zürn schlägt sich also seit Wochen mit Kontrahenten der gehobenen Klasse herum. Trotz des Durchhängers: Mit 21:13 Zählern liegen die Bietigheimer immer noch bestens auf Qualifikationskurs.
Im Hexenkessel mit 6000 Zuschauern stachen die Bittenfelder Trümpfe. „In der zweiten Halbzeit haben wir keine Mittel gefunden, aus dem Rückraum die Bittenfelder Abwehr in Bewegung zu bringen und zu attackieren“, räumte Zürn unumwunden ein. Mit über 20 Fehlwürfen aus der zweiten Reihe sei ein solches Spiel nicht zu gewinnen. Der von einer Magen-Darm-Grippe geschwächte Pierre Freudl war mit fünf Treffern der beste SG-Schütze.
Bittenfelds Coach Günter Schweikhardt beleuchtete die Medaille von der anderen Seite: „Ich lobe unsere Klasseabwehr und unseren starken Torwart.“ In der Tat: Der TVB stand nach ausgeglichener erster Halbzeit wie eine Mauer, und Keeper Bastian Rutschmann entfachte mit seinen Abwehrparaden wahre Begeisterungsstürme. Bietigheim ging im Angriff das Selbstvertrauen verloren, Bittenfeld zog binnen zehn Minuten vorentscheidend von 20:20 auf 27:20 (48.). Nicht von ungefähr waren an dieser wilden Torehatz mit Florian Schöbinger, Simon Baumgarten (je 6), Dominik Weiß, Tobias Schimmelbauer und Arnor Gunnarsson (je 5) die besten Werfer der Gastgeber beteiligt.
Ein bemerkenswertes Debüt ist bei der SG BBM positiv zu vermerken. Am vergangenen Montag wurde Patrick Zieker 17 Jahre alt, am Freitag erzielte er in seinem ersten Zweitligaspiel zwei blitzsaubere Tore. Der Jugend-Nationalspieler aus Kleinbottwar erweitert Zürns personelle Möglichkeiten für die letzten beiden Spiele in diesem Jahr in Coburg (26. Dezember) und gegen Frankfurt (29. Dezember/Arena Ludwigsburg). Trainer Zürn: „Da müssen wir anders auftreten.“ Selbst am Heiligen Abend absolvieren die Bietigheimer eine Übungseinheit.
Mit der Termingestaltung kann sich Günter Schweikhardt – der TVB hat das gleiche Programm – nicht an-freunden: „Wenn es nach mir gehen würde, würde die Weihnachtszeit der Familie gehören.“ Recht hat er.


Bietigheimer Zeitung

Trainerlob für Debütant Zieker
Handball-Zweitligist Bietigheim beendet Vorrunde auf Rang sieben

Mit der 29:32-Niederlage gegen den TV Bittenfeld beendete die SG BBM Bietigheim die Vorrunde der Zweiten Handball-Bundesliga und belegt Rang sieben. "Wir sind absolut im Soll", sagt Trainer Jochen Zürn.

Auch am Tag danach hatte der Bietigheimer Coach Zürn noch keine Erklärung für die schwache zweite Halbzeit, die seine Mannschaft am Freitag in der mit 6026 Zuschauern vollbesetzten Porsche-Arena im Derby gegen den TV Bittenfeld ablieferte. "Das war nicht unser Niveau. Wir hatten 20 Fehlwürfe aus dem Rückraum und außer Pierre Freudl keinen, der uns im Rückraum helfen konnte. Wir waren zu oft mit dem Foul zufrieden. Zudem haben wir Torhüter Rutschmann aufgebaut", lautete die Analyse des Trainers. "Es war eine verdiente Niederlage. Wir waren nicht gut genug, um Bittenfeld in Notsituationen zu bringen und haben das Konterspiel ermöglicht. In der ersten Halbzeit hätten wir aber auch höher führen können."

Das wäre der Fall gewesen, wenn der gerade aufs Spielfeld gekommene Rechtsaußen Christian Schäfer die große Chance zum 13:10 genutzt hätte. Er scheiterte aber an Keeper Bastian Rutschmann, seine erstklassige Leistung aus der zweiten Halbzeit in den zweiten 30 Minuten noch steigern konnte.

Den positivsten Aspekt, neben der starken Leistung des Bietigheimer Torhüters Benjamin Krotz im ersten Spielabschnitt, sah Zürn im Debüt von Juniorennationalspieler Patrick Zieker. Der Youngster feierte fünf Tage nach seinem 18. Geburtstag seinen Einstand in der Zweiten Liga. Er kam in der 42. Minute beim Stande von 24:20 für den TVB aufs Feld und übernahm für die restlichen 18 Minuten die Linksaußenposition. "Er hat in der Deckung seinen Mann gestanden, war im Angriff kaltschnäuzig, hat sich in seinen Aktionen gut entschieden und alles clever gelöst", beurteilte der Trainer die Leistung Ziekers, der zwei Tore spektakulär erzielte.

Nach 17 von 34 Spielen der Qualifikationssaison für die neue eingleisige Zweite Liga, in die Mannschaften bis Platz neun der Abschlusstabelle sicher einziehen, ist Zürn absolut zufrieden und bewertet sie so: "Mit 21 Punkten haben wir eine gute Vorrunde gespielt und sind absolut im Soll. Wir lassen uns durch zwei Niederlagen in Folge nicht tief beeindrucken."

Mit dem Heimspiel am 29. Dezember in der Arena in Ludwigsburg gegen die HSG Frankfurt startet die SG BBM in die Rückrunde. Für Zürn endet dann sein erstes komplettes Jahr als Bietigheimer Cheftrainer. Die gute Bilanz wird dabei kaum noch sonderlich getrübt werden. Von 33 Spielen 2010 hat die SG BBM 20 gewonnen und neun verloren, die Saison 2009/10 schloss das Zürn-Team auf Rang sechs ab. "Es hat viel Spaß gemacht, wir haben eine deutlich positive Punktzahl. Es war ein sehr erfolgreiches Jahr", stellt der 48-Jährige zu Recht fest. Er hatte Anfang Dezember 2009 den Cheftrainerposten bei der SG BBM übernommen.

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