erlangen_sgbbm.jpgNürnberger Zeitung

Erlanger Kampf gegen Bietigheim bis zum Umfallen

HCE kassierte 26:26-Ausgleich Sekunden vor Ende

ERLANGEN - So schön und vor allem intensiv kann Handball sein, auch wenn das Ergebnis am Ende vielleicht nicht ganz den eigenen Erwartungen entspricht: Der Erlanger Handball-Trainerfuchs Frank Bergemann war jedenfalls am Samstagabend nach Abpfiff der Zweitliga-Partie seines HCE gegen die SG BBM Bietigheim »unheimlich stolz» auf seine Mannschaft, während auf der Anzeigetafel das Endergebnis 26:26 prangte und sein Team nach einer 16:14-Führung zur Pause den Ausgleichstreffer vier Sekunden vor Ende kassiert hatte.

BILDERGALERIE

Vorausgegangen waren 60 Minuten, in denen sich beide Teams nichts geschenkt hatten. Die Uni-Städter steigerten sich im Vergleich zum Spiel gegen Aue eine Woche zuvor mehr als deutlich und begeisterten die 1200 Zuschauer durch exzellente Abwehrarbeit und eine lange Zeit überdurchschnittliche Trefferquote aus dem Rückraum. Und das kleine HCE-Spielerhäuflein stellte sich den ständig neuen Herausforderungen, die ihm die auf jeder Position doppelt besetzten und eifrig durchwechselnden Gäste vor allem durch ihr flexibles Offensivspiel präsentierten. Wobei es den Erlangern mit einer zu Beginn überraschend offensiven 3-2-1-Abwehr immer wieder gelang, den Bietigheimer »Riesen» im Rückraum den Nerv zu ziehen. Bezeichnend war, dass dem zu Saisonbeginn vom HCE nach Schwaben gewechselten Linkshänder Christoph Auer kein einziger Treffer gelang.

Dank der konsequenten »Aufräumarbeiten» beider Abwehrreihen. waren bis zur zehnten Minute (3:2) gerade mal fünf Tore gefallen. Dann gelang es den Erlangern zwar, auf 8:5 davonzuziehen, doch die aggressiven und offensiv sehr variabel agierenden Gäste glichen zum 8:8 wieder aus (19.). Ähnliches wiederholte sich, als der HCE sich mit 13:9 absetzte (23.) und mit einer 16:14-Führung in die Pause ging, die die Bietigheimer nach 34 Spielminuten aber wieder ausglichen. Und das, obwohl Andreas Bayerschmidt einen Knieriem-Siebenmeter abwehrte.

Doch die Torhüter machten den feinen Unterschied aus: Während Benjamin Krotz immer wieder Erlanger Würfe abwehrte, konnte Bayerschmidet seine herausragende Form der Hinrunde diesmal nicht demonstrieren, sondern machte Bernhard Zapf Platz, nachdem ihm der Schwaben-Linksaußen Jochen Bauer zweimal hintereinander Bälle ins kurze Eck gesetzt hatte. Und Zapf wehrte in den letzten zehn Minuten doch einige Würfe ab und hielt sein Team im Spiel.

Es war nicht zu übersehen, dass bei den Erlangern, die deutlich weniger Wechselmöglichkeiten hatten und am Kreis immer wieder improvisieren mussten, die Kräfte schwanden. Hatten Hannes Münch, Christoph Nienhaus (hatte die Woche über nicht trainiert ) und Guillaume Laout lange sicher getroffen, scheiterten sie mit zunehmender Spieldauer öfter aus dem Rückraum.

Doch die HCE-Akteure gaben nie auf, kämpften im wörtlichen Sinne bis zum Umfallen. Da wunderte es nicht, dass Bergemann hinterher viel Lob für seine Spieler parat hatte und ihren Kampfeswillen zurecht über den grünen Klee lobte. »Das war eine ganz andere Mannschaft als letzte Woche gegen Aue», schwärmte er: »Da wäre es schade gewesen, wenn wir verloren hätten», trauerte er dem Gäste-Ausgleich nicht lange hinterher. Zumal weitere Besserung in Sicht ist: Der langzeitverletzte Georg Münch hat wieder mit dem Training begonnen (»wenn auch noch nicht voll»). Völlig ausschließen wollte der Junioren-Weltmeister es nicht, bereits am nächsten Wochenende ein Comeback zu wagen. »Und heute haben wir tollen, spannenden Handball gesehen, auch wenn uns in der zweiten Halbzeit ein bisschen die Kraft gefehlt hatte», zeigte sich Zuschauer Münch von der Partie sehr angetan. Und er wies lobend darauf hin, dass Wannenmacher sich von schmerzhaften Problemen nicht habe bremsen lassen.

HCE: Bayerschmidt, Zapf (bei einem Siebenmeter, ab 51.) – Schwandner, H. Münch (6), Wannenmacher (5), Kirchner (1), Nienhaus (5), Laout (7/2), Schneck, Stumpf (2), Schmidte / Bietigheim: Krotz – Freudl (2), Auer, Schulz (3), Kibat (2/2), Haller, Knieriem, Blodig, Schäfer (2), Bühler (4), Bauer (2), Hinz (2), Haller (9) / SR: Kaiser/Schmitz (Hochstetten/Karlsruhe) / Strafminuten: Erlangen 8 (H. Münch, Wannenmacher, Kirchner Schneck je 2) – Bietigheim 4 / Siebenmeter: 2/2 – 4/2 (Kibat verwirft/30., Bayerschmidt hält gegen Knieriem/33.) / Zuschauer: 1200.

Spielverlauf: 0:1, 2:1, 4:2, 6:3, 8:5, 8:9, 12:9, 15:11, 16:14 – 16:16, 18:18, 18:19, 20:20, 22:20, 23:22, 24:24, 25:24, 26:25, 26:26.


Ludwigsburger Kreiszeitung

Freudl trifft in letzter Sekunde

In einem wahren Handball-Krimi sicherte sich die SG BBM Bietigheim in der 2. Handball-Bundesliga beim HC Erlangen in letzter Sekunde mit dem 26:26 (16:14) einen wichtigen Punkt.

Auch der heimstarke HCE konnte die Erfolgs-Story der SG nicht stoppen. Mit den 7:1 Punkten aus den letzten vier Spielen gehören die Bietigheimer zu den erfolgreichsten Teams der Rückrunde.
Für den verdienten Punktgewinn sorgte wenige Sekunden vor Spielschluss Pierre Freudl. In seiner unnachahmlichen Art donnerte er das Spielgerät zum verdienten Ausgleich in den gegnerischen Kasten.
Die Hausherren gingen in der 25. Minute erstmalig mit vier Toren in Führung, doch Robin Haller brachte mit seinen beiden Treffern die SG wieder heran. Durch die Einwechslung von Haller und Freudl ging plötzlich wesentlich mehr Gefahr vom Angriff der Gäste aus. SG-Trainer Jochen Zürn meinte: „Haller und Freudl haben ein überragendes Spiel gemacht.“
War die erste Hälfte schon ein Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften, so steigerte sich die Spannung in der zweiten Halbzeit nochmals. Keinem Team gelang es, sich mehr als ein Tor Vorsprung zu erarbeiten. Zürn zeigte sich nach Spielschluss sehr zufrieden: „Wir sind erst die dritte Mannschaft, die in dieser Saison in Erlangen gepunktet hat.“

SG BBM: Krotz; Haller (7), Kibat (2/2), Schäfer (2), Bühler (5), Bauer (2), Hinz (2), Freudl (3), Schulz (3), Knierim, Blodig, Löffler, Auer.

Bietigheimer Zeitung

Freudl trifft zwei Sekunden vor Schluss
Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim holt beim 26:26 in Erlangen einen Punkt

Mit seinem Tor zum 26:26-Endstand zwei Sekunden vor Spielende rettete Pierre Freudl Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim einen Punkt in Erlangen. Freudl war neben Robin Haller bester Gästespieler.

Als Tobias Wannenmacher die Erlanger 25 Sekunden vor Schluss mit 26:25 in Führung geschossen hatte, wähnten sich die Gastgeber als Sieger einer spannenden, immer ausgeglichenen, kampfbetonten und mit hohem Tempo absolvierten Partie. Aber dann nahm Freudl die Sache in die Hand und ballerte sein Team zum Unentschieden.

Dass Freudl zwei Sekunden vor Schluss noch zum Torschützen avancierte, war kein Zufall. "Er und Robin Haller waren im Angriff unsere herausragenden Kräfte", lobte SG-Trainer Jochen Zürn die beiden auf den Halbpositionen eingesetzten Spieler. Dort hatte er sie nach 17 Minuten installiert und die restlichen 43 Minuten durchspielen lassen. Die gesamte Spielzeit auf dem Feld war Torhüter Benjamin Krotz, der seinem Coach mit einer herausragenden Leistung keinen Anlass gab, einen Wechsel vorzunehmen. "Wir haben uns in dem intensiv geführten Kampfspiel den einen Punkt redlich verdient. In der zweiten Halbzeit sind wir souverän und strukturiert aufgetreten", kommentierte Zürn die Partie, auf die er sich wegen der außerordentlichen Atmosphäre in einer engen Halle besonders gefreut hatte. Für die Spielkultur und die Organisation der Angriffe war bei den Gästen vor allem Spielmacher Nico Kibat verantwortlich. "In der ersten Halbzeit haben wir zu ungeduldig gespielt, uns in Zweikämpfe verstrickt und unkluge Entscheidungen getroffen", monierte Zürn, der in der Halbzeitpause sein Team auf Kurs gebracht hatte.

In der Anfangsviertelstunde erkämpften sich die Erlanger vor 1200 Zuschauern zweimal einen Drei-Tore-Vorsprung (6:3 und 7:4). Die SG BBM hielt aber dagegen und kam beim 8:8 zum Ausgleich. Beim 13:9 und 14:10 lag der HCE mit vier Toren vorne, aber bis zur Pause waren die Gäste beim 14:16 dran. Nach Wiederbeginn hatten ich schnell den Ausgleich geschafft, dann brachte sie Robin Haller mit seinem Tor zum 19:18 erstmals in Führung. Fortan blieb es eng, der Spielstand pendelte hauchdünn zwischen Ein-Tore-Führungen und Gleichständen. Den letzten schaffte Freudl mit dem letzten Wurf der Partie.

Sorry, this website uses features that your browser doesn’t support. Upgrade to a newer version of Firefox, Chrome, Safari, or Edge and you’ll be all set.