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TVK steckt im Abstiegskampf

33:36-Heimschlappe gegen die SG Bietigheim bedeutete die fünfte Niederlage in Folge für Handball-Zweitligist TV Korschenbroich, der sich damit von einer Überfliegermannschaft in einen Abstiegskandidaten verwandelt hat.

Es sollte ein Befreiungsschlag werden, stattdessen hat für die Zweitliga-Handballer des TV Korschenbroich der Abstiegskampf begonnen. Die Gründe für die 33:36-Heimschlappe (Halbzeit 20:17) gegen die SG Bietigheim vor 645 Zuschauern in der Waldsporthalle sind allerdings hausgemacht.

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Getrieben von den Versäumnissen der sportlichen Leitung, auf die personellen Engpässe zu reagieren, setzte Trainer Khalid Khan alles auf eine Karte und wurde für seine Experimentierfreude bestraft. Mehr als 28 Minuten lang zeigten die Hausherren eine tadellose Vorstellung und wurden für ihre kämpferische Glanzleistung mit einer 20:16-Führung belohnt. Doch dann war es vorbei mit der Korschenbroicher Überlegenheit: Trotz Unterzahl verordnete Khan seinen Schützlingen 27 Sekunden vor Schluss einen letzten Angriffsversuch, nahm Thomas Bauer aus dem Tor und schickte Christoph Gelbke als sechsten Spieler aufs Feld. Doch ausgerechnet der seit Wochen enttäuschende Markus Breuer versuchte, trotz körperlicher Unterlegenheit den Mittelblock der Hausherren zu überspringen und scheiterte kläglich. Weil Bauer zu langsam ins verwaiste Tor trabte, traf Christian Löffler vom eigenen Wurfkreis mit dem Halbzeitpfiff ins verwaiste TVK-Gehäuse.

Statt vier oder gar fünf Tore Rückstand mit in die Pause zu nehmen, kamen die Bietigheimer auf 17:20 heran. Die nun wie entfesselt aufspielenden Gäste hatten bis zur 41. Minute sogar eine 25:22-Führung herausgespielt. Bei den Hausherren lief nichts mehr zusammen. Vor allem Rückraumspieler Christian Rommelfanger bewies erneut, das er als Ersatz für den Langzeitverletzten Dennis Marquardt überfordert ist. Khan griff in der Schlussphase erneut in die taktische Trickkiste, versuchte es mit offensiver Manndeckung. Doch auch dieser Versuch schlug fehl: Gleich drei Mal spazierte Pierre Freudl durch die nun offene Hintermannschaft und sorgte mit nicht ganz unhaltbaren Treffern für die Entscheidung. Auch Khans letzter Versuch brachte nicht die erhoffte Wirkung: Eigengewächs Dominik Kasal sollte erstmals überhaupt in der Rolle als Spielgestalter die Gäste aus dem Konzept bringen. Technische Unzulänglichkeiten des Nachwuchsspielers verhinderten auch dies. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir haben eine starke erste Halbzeit gespielt, uns aber dann selbst um die Früchte der Arbeit gebracht. Wir waren undiszipliniert und hatten zu viele Ausfälle", sagte Khan.

Schlechte Nachrichten gibt es nach 0:10 Punkten in Folge auch von einer anderen Front: Der österreichische Nationaltorhüter Thomas Bauer informierte am Wochenende Mannschaft und Trainer über seinen bevorstehenden Wechsel zum Ligakonkurrenten HSG Frankfurt. Aufsichtsratsvorsitzender Heijo Hauser bestätigte den Wechsel am Sonntagnachmittag: "Es war klar, dass er nach seiner starken Vorstellung bei der EM lukrative Angebote erhalten wird. Er hat uns versichert, bis zum Saisonende alles für den TVK zu geben."


Ludwigsburger Kreiszeitung

SG überrumpelt Gegner mit Blitzstart in Halbzeit zwei

Korschenbroich – Nach langer Durststrecke gelang den Zweitbundesliga-Handballern der SG BBM Bietigheim wieder mal ein Sieg in der Fremde. Mit 36:33 setzten sie sich beim TV Korschenbroich durch.

Der letzte Auswärtssieg der SG datiert vom 15. November in Obernburg. Jetzt gelang den Spielern von Trainer Jochen Zürn nach einem Dreitorerückstand zur Pause endlich mal wieder ein Auswärtserfolg.
Spielentscheidend war dabei der furiose Start der Gäste in die zweite Hälfte. Innerhalb von sieben Minuten verwandelten sie einen 17:20-Rückstand in eine 23:21-Führung. Die Gastgeber fighteten zwar zurück, näher als ein Tor kamen sie allerdings nicht mehr heran. Trotz seiner neun Tore zeigte ihr Toptorjäger David Breuer Nerven und verschoss zwei Siebenmeter.
Entsprechend zufrieden zeigte sich SG-Trainer Zürn: „In der zweiten Halbzeit sind wir in der Deckung super gestanden, darüber hinaus waren wir im Tempospiel dem TVK weit überlegen.“
Aus einer hervorragenden Mannschaftsleistung wollte er zudem noch die beiden neunfachen Torschützen Steffen Bühler und Philipp Schulz hervorheben. Auch Torhüter Mathias Lenz bekam für seine Klasseleistung ein Extralob von Zürn.
Mit diesem Sieg konnten sich die Bietigheimer weiter von der Abstiegszone entfernen, belegen jetzt mit 20:24 Punkten Tabellenplatz 11.

SG BBM: Lenz, Krotz; Haller (1), Kibat (3/2), Schäfer (4), Bühler (9), Bauer (1), Blodig (1), Hinz (1), Freudl (4), Löffler (1), Auer (2), Schulz (9).


Bietigheimer Zeitung

Schulz und Bühler in Trefferlaune
SG BBM Bietigheim überzeugt beim 36:33-Sieg in Korschenbroich


Dank einer bärenstarken zweiten Hälfte hat sich Handball-Zweitligist SG BBM Bietigheim beim TV Korschenbroich mit 36:33 (17:20) durchgesetzt. Steffen Bühler und Philipp Schulz erzielten jeweils neun Tore.

Die gut 400 Kilometer mit dem Bus von Korschenbroich ins heimische Ellental haben die Bietigheimer Handballer am späten Samstagabend in allerbester Laune zurückgelegt. "Die Heimfahrt war ein Genuss", plauderte Trainer Jochen Zürn aus dem Nähkästchen. Das Stimmungshoch bei der SG BBM hat einen einfachen Grund: Erfolg. Mit dem Sieg beim Aufsteiger hat die Mannschaft die Rückrundenbilanz auf 7:3 Punkte ausgebaut. Nur beim Spitzenreiter TSG Friesenheim hat der Verein in diesem Jahr verloren. "Das ist eine sehr gute Entwicklung", sagte Zürn.

Nach dem enttäuschenden Auftritt beim Heimremis gegen Leichlingen über die ersten 45 Minuten (Zürn: Das war nicht unser Niveau) wollte die SG BBM am Niederrhein ihr wahres Gesicht zeigen. Dennoch lief im ersten Durchgang noch nicht alles nach Wunsch. In der Deckung agierten die Bietigheimer nicht angriffslustig und beweglich genug, so dass der Gegner vor allem am Kreis leichtes Spiel hatte. Und vorne verwarfen die Gäste ein halbes Dutzend bester Chancen. "Da haben wir uns selbst um ein besseres Ergebnis gebracht", bemängelte Zürn, der mit seiner Mannschaft auf der Hinfahrt im Stau gesteckt war, weshalb die Partie mit 20 Minuten Verspätung angepfiffen wurde.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase und einer 8:7-Führung der SG bis zur zwölften Minute gewann Korschenbroich die Oberhand und zog auf 12:9 und 13:10 davon. Obwohl die Bietigheimer immer wieder den Anschluss herstellten, lagen sie kurz vor der Pause sogar mit 16:20 und somit erstmals vier Toren hinten. Christian Löffler gelang in Überzahl in letzter Sekunde zumindest noch der Treffer zum 17:20-Pausenstand.

In seiner Kabinenansprache forderte Zürn von seinem Team eine Steigerung. "Ich habe den Jungs gesagt, sie müssen nicht nur eine Schippe, sondern gleich drei, vier Schippen drauflegen", verriet der Coach. Hinzu kam ein taktischer Schachzug, der voll aufging: Um die Defensive zu stabilisieren, wechselte Philipp Schulz in den Innenblock, im Gegenzug übernahm Spielmacher Nico Kibat dessen Rolle auf halblinks.

Von nun an stand die SG in der Abwehr sicherer und verteidigte viel aggressiver als noch in Abschnitt eins. Eine glänzende Leistung lieferte außerdem Torhüter Mathias Lenz ab, der neben vielen hochkarätigen Chancen auch zwei Siebenmeter vereitelte. Weitere Aktivposten waren der wurfgewaltige Philipp Schulz und Kreisläufer Steffen Bühler, die am Ende jeweils neun Treffer auf dem Konto hatten.

Dank eines 8:2-Laufs nach dem Seitenwechsel ging Bietigheim in der 41. Minute mit 25:22 in Führung und gab den Vorsprung bis zum Schluss nicht mehr her. Beim 25:26, 28:29 und 29:30 schnupperten die Korschenbroicher zwar immer am Ausgleich, doch mehr ließ die SG BBM nicht zu. "Wir haben eine hervorragende Abwehrleistung gezeigt. Mit unserer überragenden Physis haben wir den Gegner totgerannt", lobte Zürn seine Truppe.