Heute ist es endlich soweit, letzter Turniertag und wir stehen im Finale gegen die schnellen Koreaner, die wir gestern nach unserem Halbfinale bereits beobachtet haben. Nach dem Frühstück müssen wir bereits unsere Taschen packen, da wir bis 12 Uhr auschecken müssen. Schon beim Betreten der Halle wird jedem klar, dass heute richtig Stimmung sein wird. Der TV-Sender hat seine Kameras bereits aufgebaut und die Halle ist eine Stunde vor Spielbeginn mit ca. 1000 Zuschauern restlos gefüllt.
„Männer, unser Minimalziel haben wir erreicht, jetzt holen wir natürlich auch den Pott!“ Mit diesen Worten entlässt uns Uwe Rahn nach der Spielbesprechung, zuvor hat er nochmals ausdrücklich vor dem Highspeed-Handball unseres Gegners gewarnt.
In den ersten Minuten bekommen die Zuschauer einen offenen Schlagabtausch geboten, nach 10 Minuten steht es 5:5. Dann können wir vier Tore in Folge erzielen und uns erstmals ein wenig absetzen. Doch diese Koreaner scheinen einfach nicht müde zu werden und halten das Tempo weiter extrem hoch, sodass wir zur Halbzeit knapp mit 20:18 führen. In der zweiten Hälfte erwischen wir den besseren Start und gehen in der 36. Minute mit 25:18 in Führung.
Gegen die sehr offensive Abwehr der Asiaten harmoniert vor allem die Achse Kibat/Haller. Zwischen der 40. und 45 Spielminute kann unser Gegner seinerseits vier Tore in Folge erzielen, plötzlich steht es 27:25 und alles ist wieder offen. Ausgerechnet ein fieser Ellbogencheck gegen Andreas Blodig bringt die Entscheidung, nach der kurzen Behandlungspause sorgen wir mit einer kompakten Abwehr um Matthias Lenz und einem konzentrierten Angriff für klare Verhältnisse. Christoph Auer zeigt eine starke Leistung und kann vier unserer letzten sechs Treffer erzielen.
Wir gewinnen das Finale mit 38:32 und bejubeln diesen Erfolg ausgiebig. Der Dank an das Publikum, das uns während des gesamten Turniers toll unterstützt hat, ist selbstverständlich. Es folgt eine angenehm kurz gehaltene Siegerehrung, bei der unter anderem Andreas Blodig als bester Turnierspieler unseres Teams geehrt wird. Nach jeder Menge Fototerminen ist Beeilung angesagt, denn in einer Stunde beginnt das „Farewell-Dinner“, zu dem alle Teams eingeladen sind. In seiner Dankesrede gibt unser Trainer Uwe Rahn eine Kostprobe seiner „perfekten“ Englischkenntnisse. Zum Essen bekommen wir einmal mehr die hiesigen Spezialitäten und Leckereien serviert und präsentieren im Anschluss noch einen kleinen Showact in Form eines Liedes.
Um 21 Uhr verlassen wir das Dinner, denn in drei Stunden geht unser Flieger Richtung Heimat. Wir schauen zurück auf eine aufregende, abwechslungsreiche und letztlich erfolgreiche Woche und sind voller Vorfreude auf die Heimat, denn zuhause ist es eigentlich doch am schönsten!
Turniersieg für Bietigheim