Bietigheimer Zeitung
Eine neue Herausforderung
Jens Rith nach Spieler und Co-Trainer nun Team-Manager des Bundesligisten SG BBM Bietigheim
Ohne engagierte Menschen könnte ein Verein nicht bestehen. Einer von ihnen ist der 35-jährige Jens Rith, der beim Handball-Zweitligisten SSG BM Bietigheim künftig als Team-Manager agiert.
Jens Rith hat in Sachen Handball Bietigheim-Bissingen, was den TV Metterzimmern und TSV Bietigheim und seit 1997 die SG Bietigheim/Metterzimmern angeht, vieles erlebt. Sowohl als Spieler als auch seit 2002 als Verantwortlicher. Nun wartet oder besser gesagt hat bereits eine neue Aufgabe begonnen - Team-Manager.
Bis zur B-Jugend spielte der in Bietigheim geborene und seit seinem ersten Lebensjahr in Metterzimmern wohnende Bankkaufmann (seit 1989 bei Wüstenrot) beim TV Metterzimmern. Im ersten Jahr A-Jugend lief er dann für den TSV Bietigheim auf, im zweiten Jahr A-Jugend spielte er bereits in der ersten Mannschaft des TV Metterzimmern, war zurückgekehrt.
Mit der Gründung der SG Bietigheim/Metterzimmern begann dann die sportlich erfolgreichste Zeit des Linksaußen, die er nach der Saison 2002/2003, dem ersten Jahr Regionalliga der SG, beendete. "Dieses letzte Jahr war sportlich für mich nicht mehr so gut. Dafür war das Jahr zuvor in der Baden-Württemberg-Oberliga mein wohl bestes überhaupt. Damals haben wir auch unglaublich von Götz Haase, Martin Krautt, Andreas Dettendorfer und Uwe Wirth profitiert", erinnert sich Rith.
Die Saison 2002/03 war für ihn zugleich aber auch die erste als Mitglied der SG-Vorstandschaft, der er bis heute angehört, hier nun, zusammen mit Olaf Wilhelm, stellvertretender Vorsitzender ist. Während er in den Spielzeiten 03/04 und 04/05, wie er sagt, sich noch etwas in der vierten Mannschaft bewegte, schaffte die SG unter Trainer Englmann in der Spielzeit 04/05 überraschend den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nun war Jens Rith wieder gefordert, denn er wurde zum Co-Trainer der Bundesligamannschaft ernannt, der er dann bis Ende der abgelaufenen Saison war. Jetzt wartet eine neue Aufgabe als Team-Manager auf ihn.
"Die Zeit als Co-Trainer möchte ich nicht missen, auch wenn man auf der Bank manchmal verrückt wird. Als Team-Manager bin ich nun so gesehen weg vom sportlichen Teil, wenn ich auch künftig zwei Mal die Woche im Training vorbeischauen werde und vielleicht auch mal zusätzliches Torwarttraining leite. Ich bin einfach nicht der Typ, der mit Krawatte nur außen steht", sagt Rith. "Im Grunde ist meine künftige Aufgabe rein organisatorisch, ich muss schauen, dass es der Mannschaft sozusagen rund um gut geht. Einfaches Beispiel. Wenns ins Trainingslager geht plane und buche ich Fahrt, Unterkunft und dergleichen", erklärt er.
In den vergangenen drei Bundesligjahren lag diese zusätzliche Last auf den Schultern vom Trainergespann Englmann/Rith. "Wenn wir professioneller werden wollen, und das wollen wir ja, ist auch eine solche Aufgabeteilung dringend notwendig. Als Trainer einer Bundesligamannschaft kann man sich nicht ständig noch mit organisatorischen Fragen rumschlagen, da muss die Konzentration zu 100 Prozent auf dem Sportlichen liegen."
Während sich Jens Rith auf seine neue Aufgabe "sehr freut" und auch hier von seiner Ehefrau Andrea (seit Juli 2000 verheiratet) die notwendige Rückendeckung bekommt, sieht er die künftige Aufgabe von Severin Englmann als "entscheidenden Schlüssel für die Zukunft der SG". Rith: "Severin hat im Grunde als Einziger im ganzen Verein dieses geballte Wissen, vor allem was Jugendarbeit- und Förderung angeht. Seine Aufgabe geht aber noch weit darüber hinaus, er soll beispielsweise auch Sponsoren für die Jugend werben."
Über die nun neue SG, der auch die Spvgg Bissingen jetzt komplett angehört, sagt Rith: "Eine tolle Sache mit vielen, vielleicht sogar noch ungeahnten Möglichkeiten. Klar ist aber auch, dass es in so einem großen Verein insgesamt auch unpersönlicher wird. Und im Zusammenhang mit der Zielsetzung werden auch die Anforderungen an den Einzelnen immer höher."
Als einen Meilenstein in der Entwicklung der SG sieht Rith das einjährige Engagement des ehemaligen Bundesligaspielers und Metterzimmerers Wolfgang Birk, der gegen Ende eines chaotischen ersten Jahres Verbandsliga schon im Hintergrund mitwirkte, ehe er 99/00 die SG als Spieler-Trainer in die Oberliga führte, das Ganze aber dennoch im Unfrieden endete. Unbestritten ist, dass Birk neben seiner sportlichen Extraklasse eisener Vorantreiber dringend benötigter Strukturveränderungen war.
Was nun die kommende Saison angeht, glaubt Jens Rith durchaus an eine positive Fortsetzung der bisherigen Bundesligageschichte. "Spannend wird es, wenn in zwei Jahren die eingleisige 2. Liga kommt. Dann wird die Saison 2009/2010 zur Qualifikation und somit eine ganz heiße Nummer."
VON ANDREAS KLEINERT