frankfurt_sgbbm.jpgFrankfurter Neue Presse

Unter Wert geschlagen
Der Gastgeber findet gegen Torhüter Lenz und Haller kein Mittel

Die Heimniederlage fiel deutlich aus. Vor einer stimmungsvollen Kulisse von 650 Zuschauern verlor gestern Abend die HSG Frankfurt Rhein-Main gegen die SG BBM Bietigheim mit 28:36 (14:14).
Die Gastgeber bekamen von einem starken Bietigheimer Team die Grenzen aufgezeigt. Zu routiniert waren die Süddeutschen, die die Schwankungen bei der HSG Frankfurt Rhein-Main konsequent nutzten.


Es war ein interessantes Handballspiel. Zu Beginn mit viel Tempo, als es 9:9 nach 15 Minuten stand. Dann gab es einen Durchhänger von sieben Minuten mit vielen verpassten Möglichkeiten. «In der ersten Hälfte war mehr für uns drin», befand Trainer Konrad Bansa. Bei einer 10:9-Führung hatte sein Team ein halbes Dutzend Möglichkeiten, auf zwei Tore wegzuziehen, ließ sie aber allesamt aus. Als der Gastgeber es in der 24. Minute zum 12:10 schaffte, kassierte er anschließend zwei Gegentore in Überzahl, weil er die Ruhe verlor, und geriet mit 12:14 in Rückstand. Diese erste kritische Situation bewältigte die HSG Frankfurt Rhein-Main noch mit Bravour. Als es schien, dass sie den Faden verlieren würde, sorgte Kapitän Hannes Lindt mit zwei Treffern noch für den Ausgleich.

Die Gäste hatten den besseren Start in die zweite Hälfte und lagen nicht zuletzt durch die Treffer des starken Rückraumspielers Nico Kibat mit 20:16 in Führung. «Unsere Abwehr hat nicht wie gewünscht funktioniert», musste Bansa einräumen. Gerade gegen Robin Haller, der elf Mal traf, und Kreisläufer Steffen Bühler fand der Gastgeber keine Mittel. Bühler traf fünf Mal und holte mindestens ein halbes Dutzend Siebenmeter heraus. Die HSG Frankfurt Rhein-Main bemühte sich, wollte den Anschluss schaffen, kam aber nie näher als auf drei Tore heran. Großen Anteil daran hatte Gäste-Torhüter Matthias Lenz, der 19 Bälle hielt und sechs Tempogegenstöße der Gastgeber teilweise glänzend abwehrte. «Diese Paraden haben unseren Aufschwung verhindert. Wir waren spielerisch nicht unterlegen, haben uns unsere Chancen herausgespielt», resümierte Bansa, «aber wir haben nicht getroffen». Als die Gäste beim Stand von 28:25 in den folgenden acht Minuten sechs Mal trafen, resignierte die junge Mannschaft und verlor zu hoch. «Ein Gutes hat die Niederlage. Die Mannschaft hat gemerkt, dass die Zuschauer trotzdem hinter ihr gestanden haben», erklärte Andreas Schröder. Steffen Weber meinte: «Wir haben 45 Minuten gut gespielt. Aber das reicht gegen diesen Gegner nicht.»

HSG Frankfurt Rhein-Main: Bauer (1. bis 60.), van de Mortel (1 Siebenmeter); Schröder 7, Lindt 7/1, Hahn 6/1, Mayr, Weber, Seeger je 2, Quilitzsch, Hein je 1, Frieman, Kraushaar, Botzenhardt. SG BBM Bietigheim: Lenz (1. bis 60.), Welz; Haller 11, Kibat 9/5, Bühler 5, Knierim 4, Schäfer, Hinz, Schulz je 2, Blodig, Freudl, Auer. Schiedsrichter: Gehle/Osebold (Hagen). Zuschauer: 650. vho


Bietigheimer Zeitung
 
Robin Haller lässt es krachen

Elf Tore beim 36:28-Sieg der SG BBM Bietigheim bei der HSG Frankfurt

Im zweiten Saisonspiel der Zweiten Handball-Bundesliga feierte die SG BBM Bietigheim gestern mit dem 36:28 bei der HSG Frankfurt den zweiten Sieg. Überragend dabei der elffache Torschütze Robin Haller.

Der Start in die Spielzeit 2010/2011 ist der SG BBM Bietigheim vollauf gelungen. Nach den beiden Siegen gegen Coburg und gestern in Kriftel bei der HSG Frankfurt ist die erneut in Topform auftretende Mannschaft von Trainer Jochen Zürn bereit für die nächste Aufgabe. Die hat es mit dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen den Bundesliga-Absteiger und Topfavoriten HSG Düsseldorf in sich. "Da freuen wir uns drauf. Das wird ein richtig schönes Spitzenspiel", kündigte der Bietigheimer Trainer Jochen Zürn gestern nach dem Sieg in Hessen an. Mit 4:0 Punkten und 20 Toren im Plus hat sein Team beste Voraussetzungen dafür geschaffen.

Wie schon in der Partie gegen Coburg setzten sich die Bietigheimer auch gestern gegen Frankfurt mit einer imponierenden Leistung in der zweiten Halbzeit durch. Bis zum 12:12 lag die SG BBM oft mit einem Tor in Rückstand, auch weil einige Chancen nicht verwertet wurden. Robin Haller brachte die Gäste in der 28. Minute beim 13:12 erstmals in Führung. Die baute Steffen Bühler auf 14:12 aus. Bis zur Halbzeit hatten die Gastgeber zum 14:14 ausgeglichen.

Neun Minuten benötigte die SG in der zweiten Spielhälfte, um sich mit fünf Toren abzusetzen (22:17). Die Frankfurter ließen sich zwar nicht abhängen und blieben mit drei, vier Treffern Rückstand dran, konnten die starken Bietigheimer aber nicht mehr von ihrem Weg zum Sieg abbringen. Nach dem 33:25 brachte die SG BBM die Acht-Tore-Differenz abgeklärt über die Zeit.

Überragend im roten Dress der Gäste war Robin Haller, der elf Treffer aus dem Feld erzielte. Eine "unglaubliche Form" attestierte Zürn auch seinem Kapitän und Spielmacher Nico Kibat. Ebenso ein Extralob gab es für Torhüter Mathias Lenz, der 60 Minuten durchgespielt hat. "Er war mit 18 Paraden unser Rückhalt und hat uns in einer entscheidenden Phase der zweiten Halbzeit sehr geholfen. Lenz, Kibat und Haller ragten aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus", so Zürn. Was dem Trainer besonders gefallen hat war, dass es in seiner Mannschaft nach Wechseln erneut keine Schwankungen gegeben hat. "Da gab es keinen Bruch. Sie haben ihr Ding im Vertrauen auf ihre eigenen Stärken und aufgrund ihrer starken Physis konsequent durchgezogen. Sie wussten um ihre Qualität und waren über 60 Minuten souverän", lobte Zürn seine Spieler.

Nachdem die Abwehr gestern auch schon in der ersten Halbzeit gut gearbeitet hatte, beließ es der SG-Coach über das gesamte Spiel bei der 6:0-Deckung. Alle zusammen bekamen sie auch Ex-Nationalspieler Steffen Weber in den Griff, der bei der HSG Frankfurt Spiel und Tempo bestimmt.


Ludwigsburger Kreiszeitung

Haller, Kibat und Lenz als Erfolgsgaranten

Kriftel/Ludwigsburg – Die SG BBM Bietigheim geht gleich zu Beginn der Saison auf Höhenflug: Im zweiten Saisonspiel warfen die Zweitliga-Handballer bei der HSG Frankfurt RheinMain mit 36:28 (14:14) den zweiten Sieg heraus.

Damit führt die wie aus einem Guss auftretende SG zumindest bis heute Abend die Süd-Tabelle an. Als sich Team-Manager Jens Rith bei Halbzeit das erste Mal aus der Kreissporthalle Main-Taunus in Kriftel meldete, war ihm die überragende Verfassung des Robin Haller bereits ins Auge gestochen.
Doch eine Blöße gab sich in der ersten Halbzeit noch keine der beiden Mannschaften. Nur einmal und zwar beim 12:10 in der 24. Minute gelang den Frankfurtern ein Zwei-Tore-Vorsprung. Die Mannen von Trainer Jochen Zürn hatten postwendend die richtige Antwort parat.
Mit vier Treffern hintereinander durch Steffen Bühler, Philipp Schulz, Haller und noch einmal Bühler setzten die Schwaben mit der 14:12-Führung eine erste wichtige Duftmarke. Damit signalisierten sie, dass sie nach dem starken Auftakt gegen Aue (39:26) unbedingt nachlegen wollten. Zur Pause (14:14) lagen beide Team noch gleichauf.
Die Waagschale neigte sich zugunsten der von Nico Kibat glänzend dirigierten Bietigheimer, als eben der Spielmacher, Haller und Knierim mit drei Toren am Stück die Führung auf 20:16 ausbauten. Damit hatten sie die Partie im Griff, zumal sich Torhüter Mathias Lenz ein Sonderlob des Managers verdiente. „22 Paraden – das war überragend“, schwärmte Rith nach Spielende. Die wackeren Schwaben hatten die Hessen förmlich an die Wand gespielt.
SG BBM: Lenz, Welz; Haller (11), Rentschler, Kibat (9/davon 5 Siebenmeter), Knierim (4), Schäfer (2), Bühler (5), Blodig, Hinz (2), Freudl, Auer, Schulz (3).