Gespräche mit Neu-Kaledoniern, ein Trainer, der seinen Rücksack verliert und fortan „blind“ ist, und dann ein Turnier, bei dem die Gastgeber verlieren, die Zuschauer aber trotzdem beide Mannschaften anfeuern: AM vierten Tag der China-Reise hat die SG BBM Bietigheim wieder spannenden Erlebnisse anzubieten. In Teil vier des Berichts aus Hongkong berichten Marco Wolf und Sebastian Knierim auch von „goldenen“ Tafelfreuden.

hk_4_1.jpg
Gestern Abend hatten wir in der Hotelbar noch eine nette Gesprächsrunde mit der Mannschaft aus Neukaledonien. Die Jungs, die vor der australischen Nordostküste beheimatet sind und politisch zu Frankreich zählen, berichteten uns vom Alltag auf ihrer ca. 250.000 Einwohner zählenden Insel. In lockerer Runde griff Nico Kibat tief in die Trickkiste, demonstrierte seine Zauberkünste und sorgte des Öfteren für erstaunen.

Nach dem Frühstück steht um 10 Uhr eine einstündige Trainingseinheit auf dem Programm. Der extrem stumpfe und harte Hallenboden fordert seine ersten „Opfer“, Mathias Hinz (Aduktorenzerrung) und Robin Haller (Achillessehnenreizung) scheiden frühzeitig aus und lassen sich von unserer Physiotherapeutin Heike Gaiser behandeln. Uwe Rahn feilt mit uns ein weiteres Mal an der Abwehr, während Jochen Zürn sich um die Torhüter Matthias Lenz und Benjamin Krotz „kümmert“.

Im Anschluss machen wir uns auf den Weg ins Hotel Intercontinental, wo wir von Eberhard Bezner erwartet werden, der uns zum Mittagsessen eingeladen hat. Beim Anblick des Buffets im Hotelrestaurant würde wohl jeder Gourmet mit der Zunge schnalzen. Von italienischer Antipasti über zahlreiche Fleischspezialitäten bis hin zu frisch zubereitetem Sushi ist alles geboten. Einer Magenveredelung der ganz besonderen Art können sich diejenigen unterziehen, die sich ein mit Blattgold überzogenes Blaubeertörtchen gönnen. Böse Zungen behaupten, dass Jochen Bauer bis zum Ende der Woche kein Essen mehr benötigt, was man ihm bei dieser Auswahl nicht verübeln kann.

Die verbleibende Zeit bis zum Spiel dürfen wir frei gestalten, manche nutzen die Zeit zum Shoppen, andere halten ein Mittagsschläfchen in den klimatisierten Hotelzimmern, weil sie sich nicht den 36 Grad Außentemperatur aussetzen wollen. Unser Coach Uwe Rahn leistet noch einen Beitrag zur Kategorie „Pleiten, Pech und Pannen“, indem er beim Aussteigen aus dem Taxi seinen Rucksack liegen lässt. Fast blind tätigt er seine Einkäufe, da sich seine Brille im Rucksack befand. Dass es trotzdem noch zu einem Happy End kommt, verdanken wir einem ehrlichen Taxifahrer, der den Rucksack vollständig wieder im Hotel abliefert.

Auch die Mannschaft aus Hongkong kann uns nicht ernsthaft in Gefahr bringen. Alle Spieler sind einsatzfähig, auch heute können wir uns früh auf 6:3 absetzen und im Anschluss 14 Tore in Folge erzielen. Vor allem unsere Außenspieler können sich im Gegenstoß voll austoben. In der zweiten Hälfte kommt auch unser Gegner zu einigen sehenswerten Treffern, am Ende steht ein klarer 45:20 Erfolg zu Buche. Die Zuschauer verhalten sich übrigens außerordentlich fair und feuern beide Teams gleichermaßen an. Im letzten Vorrundenspiel treffen wir morgen auf die Mannschaft aus Macau, natürlich wollen wir überzeugen und vor allem den Gruppensieg sicher stellen.

hk_4_2.jpg

Mannschaftsbild vor der Skyline Hongkong Foto: Jens Christ